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Luftkrieg Eine Million Dollar für einen Kampfjet: Ukraine lockt russische Deserteure mit Belohnungen

Russischer Su-30SM-Kampfjet im Krieg gegen die Ukraine
Im Krieg mit der Ukraine verwendet Russland unter anderem Su-30SM-Kampfjets
© Olga Sokolova / Picture Alliance
Eine Million Dollar für einen Kampfjet, 500.000 Dollar für einen Hubschrauber: Ein ukrainisches Unternehmen will russische Piloten mit Geld zum Überlaufen motivieren.

Im Krieg sind bekanntermaßen alle Mittel erlaubt – auch den Feind mit Geld zu locken. Zu dieser Maßnahme greift ein ukrainisches Unternehmen: Der Rüstungskonzern Ukroboronprom bietet eine Belohnung für erbeutete Flugzeuge oder Kampfhubschrauber der russischen Armee. Für ein kampffähiges Flugzeug bietet Ukroboronprom eine Million US-Dollar, umgerechnet etwa 910.000 Euro. Für einen Hubschrauber gibt es 500.000 Dollar, also mehr als 450.000 Euro.

Das Angebot gilt ausdrücklich auch für russische Piloten, die dadurch zum Überlaufen motiviert werden sollen. In einer Erklärung auf seiner Website wendet sich der Konzern direkt an mögliche Deserteure: "Für Piloten der Russischen Föderation, die bereit sind, an diesem Programm teilzunehmen, garantieren wir die Erteilung der Staatsbürgerschaft in einem freien Land."

Ukraine braucht Flugzeuge

Die russischen Piloten könnten dadurch "frei und reich" werden: "Sie und ihre Familien können wohlhabende Menschen werden, nicht länger verpflichtet, kriminelle Befehle auszuführen." Dafür müssten sich die Angehörigen der russischen Luftwaffe dem ukrainischen Militär ergeben.

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Die ukrainische Regierung fordert von der Nato, das Land mit einer Flugverbotszone vor russischen Luftangriffen zu schützen. Die Nato lehnt dies weiterhin ab, um den Konflikt mit Russland nicht weiter eskalieren zu lassen. Die Ukraine benötigt somit dringend Flugzeuge, um ihren Luftraum selbst verteidigen zu können.

USA lehnen Beteiligung an polnischer MiG-29-Lieferung ab

Polen hatte angeboten, der ukrainischen Armee alle seine MiG-29-Kampfjets zur Verfügung zu stellen. Diese sollten zuerst auf die US-amerikanische Air Base Ramstein in Rheinland-Pfalz geflogen werden, um von dort an die Ukraine ausgeliefert zu werden.

Die Menschen in den von Krieg und Gewalt betroffenen Gebieten in der Ukraine brauchen unsere Hilfe. Die Stiftung stern arbeitet mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen, die von uns geprüft wurden. Wir leiten Ihre Spende ohne Abzug weiter. Über diesen Link kommen Sie direkt zu unserem Spendenformular.
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Das US-Verteidigungsministerium bezeichnete den Vorschlag allerdings als "nicht haltbar" und sprach von "schwierigen logistischen Herausforderungen", zudem gebe es angesichts der geopolitischen Dimension "ernsthafte Bedenken", erklärte ein Pentagon-Sprecher. Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte sich am Dienstag zurückhaltend zu den Überlegungen geäußert. Man müsse sicherstellen, dass sich dieser Krieg nicht auf Nato-Gebiet ausweite, sagte Baerbock in "Bild-TV". Auch mit Waffenlieferungen dürfe keine Steilvorlage dafür gegeben werden, dass gesagt werde, "wir beteiligen uns am Krieg", sagte die Grünen-Politikerin. 

Quellen: Ukroboronprom / DPA

epp

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