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Unmut über Bahn Bahnhof nicht besetzt: Regionalzug muss wegen Dienstplan-Panne zum Start zurückfahren

Regionalbahn
Die betroffene Regionalbahn musste ungefähr auf halber Strecke umdrehen (Symbolbild)
© Walter G. Allgöwer / Picture Alliance
Bahnchef Richard Lutz hat vor einigen Tagen seine Führungskräfte zu besserer Organisation aufgerufen. Das wurde - zumindest kurzfristig - in Schleswig-Holstein offenbar noch nicht umgesetzt. Wegen eines Organisations-Lapsus musste ein Zug sogar wieder umkehren.

Verspätungen und schlimmstenfalls auch Zugausfälle haben wohl die meisten regelmäßigen Bahnfahrer schon einmal oder mehrfach erlebt. Dass ein Zug jedoch ganz umkehren muss, kommt nicht so häufig vor. Zum Leidwesen vieler Pendler und anderer Fahrgäste ereignete sich just dies am Dienstag auf der Strecke zwischen Hamburg und Lübeck. 

Wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet, konnte eine in Hamburg mit dem Ziel Lübeck gestartete Regionalbahn zunächst vom Zwischenhalt in Bad Oldesloe nicht weiterfahren und musste schließlich zurück nach Hamburg fahren. Der Grund war für die Reisenden besonders ärgerlich: Wie das Blatt mit Berufung auf eine Bahnsprecherin berichtet, gab es am Folgebahnhof in Reinfeld keine Dienstaufsicht. Also durfte der Zug diesen Haltepunkt nicht anfahren. Die Ursache war - so wird die Sprecherin zitiert - "ein Missverständnis bei einer Dienstplanänderung", wegen dem der Bahnhof Reinfeld 45 Minuten lang ohne Dienstleiter war. Dieser ist aber nötig, um Weichen und Signale zu stellen. 

Betroffene äußern Unmut über Bahn im Netz

Im Netz äußerten die Betroffenen ihren Unmut. Ein User postete ein Foto von einem vollen Bahnsteig in Bad Oldesloe und schrieb dazu: "Die Bahn von Hamburg nach Lübeck strandet in Bad Oldesloe, weil der Fahrdienstleiter in Reinfeld Feierabend hat... Kein Scherz. Zug fährt zurück nach Hamburg, in Oldesloe stehen 1000 Menschen und warten auf Bis Ersatz Verkehr...". Ein weiterer mutmaßte: "Der Kollege hat wohl Feierabend gemacht, weil Überstunden. Kannste dir nicht ausdenken".

 

Bahnchef schreibt internen Brandbrief

Auch weitere Züge waren von der Unstimmigkeit bei der Dienstplanung betroffen, die Bahn bat laut "Abendblatt" die betroffenen Passagiere um Entschuldigung. Viele von ihnen dürften ihr Ziel deutlich später als geplant erreicht haben. 

Erst vor wenigen Tagen hatte Bahnchef Richard Lutz in einem internen Schreiben an mehrere tausend Führungskräfte hausgemachte Probleme benannt. Lutz stellte klar, dass der Konzern unter anderem bei Pünktlichkeit und Fahrzeugverfügbarkeit deutlich unter Zielsetzung liege und schrieb, die Bahn müsse die "Managementkompetenz bei Prozessen, Steuerung und Führung verbessern". Vielleicht lohnt in punkto Pünktlichkeit einmal der Blick nach Japan. Dort gab es vor einiger Zeit zwar ebenfalls Beschwerden, weil eine Bahn nicht nach Fahrplan fuhr. Der Zug startete jedoch 30 Sekunden zu früh.

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rös
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