Waffenlieferungen an die Ukraine:In der Falle

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"Es funktioniert nicht": Die Bundeswehr will keine "Marder"-Schützenpanzer aus ihren Beständen freigeben - hier bei der Verladung im sächsischen Marienberg. (Foto: Hendrik Schmidt/picture alliance/dpa/dpa-Zentral)

Die Bundesregierung lehnt ein Gasembargo gegen Russland weiterhin strikt ab. Deshalb steigt der Druck, Kiew mehr Waffen zu liefern. Das wiederum bringt sie an anderer Stelle in ein Dilemma.

Von Daniel Brössler und Paul-Anton Krüger, Berlin

Guy Verhofstadt war eigentlich schon fertig. Der wortgewaltige belgische Liberale hatte im Europaparlament abgerechnet mit dem neuesten Sanktionspaket der EU gegen Russland und es als viel zu schwach gegeißelt, als er zum Schluss unbedingt noch ein paar Worte "an meine Freunde in Deutschland" loswerden wollte. Nach dem Horror des Zweiten Weltkrieges sei ein starkes und demokratisches Deutschland entstanden. "Aber von so einem Deutschland erwarte ich Führung. Führung durch Vorangehen, nicht durch Hinterherhinken", polterte der frühere Ministerpräsident. Einen guten Monat nach der Zeitenwende-Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz beschreibt das ziemlich gut die Stimmung in Europa und Teilen der Welt. Wenn es um schärfere Sanktionen geht oder um schwere Waffen für die Ukraine, steht die Bundesregierung in der öffentlichen Wahrnehmung als Bremser da.

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