Andreas der Kameradschaftliche ist der Name des diesjährigen Chilbibocks. Das Tier aus dem südbadischen Raum ist das Gesicht der 555. Waldshuter Chilbi. Traditionell bekam der Bock seinen Namen bei der Bocktaufe der Junggesellschaft 1468 Waldshut am Samstag in der Kaiserstraße vor dem Metzgertörle. Dies unter blauem Himmel und bei flotten Klängen der Bockmusik, einer Abordnung der Stadtmusik Waldshut.

Nachdem Zunftmeister Marc Jacobshagen die Hintergründe verlesen hatte, die zur alljährlichen Feier der Chilbi und zum Symboltier Chilbibock geführt hatten, schritt er zur Tat. Er goss ein Glas Bier über den Kopf des Schafbocks und taufte ihn auf den Namen Andreas der Kameradschaftliche.

Der Einmarsch: Die Waldshuter Junggesellen marschieren mit dem Chilbibock zur Taufe beim Metzgertörle, begleitet werden sie von der ...
Der Einmarsch: Die Waldshuter Junggesellen marschieren mit dem Chilbibock zur Taufe beim Metzgertörle, begleitet werden sie von der Stadtmusik Waldshut. | Bild: Ursula Freudig

Äußerst gelassen und mit einer Menschenzugewandtheit, die seinem Namen alle Ehre machte, ließ der Chilbibock die Zeremonie über sich ergehen. Schon auf dem Weg zum Taufort hatte er sich sehr gesittet und cool verhalten. „Es ist ein super entspannter Bock“, sagte Jonathan Möller, der in seiner Funktion als zweiter Ladenmeister der Junggesellen immer an seiner Seite war.

Traditioneller Abschluss: Nach der Taufe tanzen die Junggesellen vor dem Metzgertörle mit dem frisch gebackenen Bockgötti Andreas Maier ...
Traditioneller Abschluss: Nach der Taufe tanzen die Junggesellen vor dem Metzgertörle mit dem frisch gebackenen Bockgötti Andreas Maier den Male-Walzer. | Bild: Ursula Freudig

Freund und Gönner der Zunft

Eher mehr „aus dem Häuschen“ als der Bock nach seiner Taufe war Andreas Maier nach seiner Ernennung zum Bockgötti. Maier ist Mitarbeiter der Volksbank Hochrhein und wie Zunftmeister Jacobshagen hervorhob, ein Freund und Gönner der Zunft.

Viele Gratulanten: Andreas Maier (links) bekommt nach seiner Ernennung zum Bockgötti viele herzliche Umarmungen, hier vom Tiengener ...
Viele Gratulanten: Andreas Maier (links) bekommt nach seiner Ernennung zum Bockgötti viele herzliche Umarmungen, hier vom Tiengener Zunftmeister Tobias Fritz. | Bild: Ursula Freudig

Der frisch gebackene Bockgötti zeigte sich sehr glücklich über das, wie er sagte, ehrenvolle Amt, und genoss sichtlich die vielen Gratulationen. Maier forderte dazu auf, die kommenden Chilbitage gemeinsam zu feiern, gemeinsam Spaß zu haben und Werte wie Tradition und Kameradschaft zu leben. „Ich hab Bock auf die Chilbi“, rief er dem Publikum zu.

So viele verfolgten das unterhaltsame Spektakel, dass es vor dem Metzgertörle sehr voll war. Die ehemaligen Junggesellen hatten alle Hände voll zu tun, um den Andrang vor ihrem Getränkewagen und Grillstand zu bewältigen.

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Der Abend war noch lang: Die Schweizer Band Jazz Cube spielte auf und machte mit fröhlicher Dixieland-Musik Stimmung. Im Vorfeld der kommenden Bockverlosung werden die Junggesellen Bocklose im Wert von 1000 Euro verkaufen. Laut Zunftmeister Marc Jacobshagen geht die Summe an den Förderverein Hospiz für den Landkreis Waldshut.

„Name passt wie die Faust aufs Auge“

Andreas Maier (50) ist von den Junggesellen zum Bockgötti der 555. Waldshuter Chilbi ernannt worden. Im Interview spricht er über dieses Ehrenamt.

Herr Maier, was sagen Sie zu Ihrer Ernennung zum Bockgötti?

Bockgötti wird man nur einmal im Leben. Es ist ein Ehrenamt und das Schönste, was einem nach der Hochzeit und der Geburt der Kinder passieren kann.

Kennen Sie Ihre kommenden Aufgaben als Bockgötti?

Ja, ich kenne sie genau. Ich muss mich jetzt zusammen mit dem zweiten Ladenmeister der Junggesellen um den Bock kümmern. Meine nächsten zwei Wochen gehören Andreas dem Kameradschaftlichen, mir selbst und den Junggesellen.

Gefällt Ihnen der Name des Bocks?

Ja, er passt wie die Faust aufs Auge. Zu den Werten, die ich von meinen Eltern mitbekommen habe und die ich persönlich verkörpere, gehören Kameradschaft und Gemeinschaft nach dem Motto: Stets zusammen, niemals alleine, das muss Kameradschaft sein.

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