Gerd Feuerstein

Konkret stimmten 99,878 Prozent der anwesenden Aktionäre zu, was genau 5 316 609 Stimmen entsprach. Mit Nein stimmten 0,122 Prozent (6487 Stimmen), an Enthaltungen wurden 450 Stimmen gezählt.

Zwar stellte Kleinaktionär Gerhard Mayer aus Karlsruhe im Lauf der Versammlung noch die eine oder andere kritische Frage, wollte wissen, wer auf der Gästeliste stehe oder was die außerordentliche Hauptversammlung koste. Doch beantworte der Vorstand diese Fragen offenbar genauso zu Mayers Zufriedenheit, wie seine Detailfragen zu den Unternehmenszahlen oder den Hintergründen des Squeeze-out. An der absehbaren Beschlussfassung änderten sie jedenfalls nichts.

Die vom Verfahren betroffenen Kleinaktionäre erhalten von Azkoyen nun eine Barabfindung in Höhe von 11,06 Euro, die im Vorfeld von einem gerichtlich bestellten Wirtschaftsprüfer als angemessen bestätigt worden war. Auch nach Ansicht von Vorstand und Aufsichtsrat sei dies "eine Summe, die sich wahrlich sehen lassen" könne, sagten Vorstandsvorsitzender Horst Eckenberger und Finanzvorstand Jorge Pons Vorberg. Sie betonten, der Squeeze-Out sei der richtige Schritt zur richtigen Zeit und werde keine Auswirkungen auf die Strategie und die Struktur des Konzerns haben. Im Gegenteil: Durch die erleichterte Umsetzung von unternehmerischen Initiativen und Strategien erreiche man Kosteneinsparungen und vor allem eine bessere Flexibilität. Sie ließen außerdem wissen, dass das zurückliegende Geschäftsjahr 2016 in Bezug auf das Ergebnis das bisher Erfolgreichste der Firmengeschichte gewesen sei. Obwohl das prognostizierte Umsatzziel nicht erreicht werden konnte, lag das Ergebnis auf dem höchsten Niveau, das die Gesellschaft je erzielte. Auch der Auftragseingang und der Auftragsbestand seien unverändert gut, sodass Primion, wie die beiden Führungskräfte übereinstimmten, optimistisch in die Zukunft blicke.