Im Landkreis Schwäbisch Hall war im März ein Wolf unterwegs. Das wurde jetzt anhand eines toten Damwilds nachgewiesen. Wie das Umweltministerium Baden-Württemberg mitteilt, wurde der tote Hirsch in Wolpertshausen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg am 14. März gemeldet. Der Wildtierbeauftragte des Landkreises habe daraufhin die Situation vor Ort untersucht, außerdem seien Abstrichproben am Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik untersucht worden. Das Ergebnis: Der Wolfsrüde GW3155m hat das Damwild nachweislich gerissen.

Woher kommt der Wolf?

Das Tier ist seit mehr als einem Jahr bekannt. Allerdings: Der Rüde GW3155m ist laut dem Umweltministerium erstmals in Baden-Württemberg nachgewiesen. Ursprünglich stammt er aus dem Noord-Veluwe-Rudel in den Niederlanden, wo er im Januar 2023 zum ersten Mal registriert wurde. Ob sich das Tier weiterhin in der Gegend aufhält oder bereits weitergezogen ist, ist nicht bekannt, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Die Gemeinde Wolpertshausen im Landkreis Schwäbisch Hall liegt außerhalb der Fördergebiete Wolfsprävention. Die Nutztierverbände sowie die Wildtierbeauftragten der Region sind aber über den Sachverhalt informiert, teilt das Ministerium mit.
Nach wie vor gibt es in Baden-Württemberg offenbar kein Wolfsrudel – lange Zeit waren nur männliche Tiere in den Südwesten eingewandert. Die einzige bisher nachgewiesene Wölfin im Schwarzwald wurde vor wenigen Tagen bei Lenzkirch von einem Auto erfasst und getötet. Sie hätte die „Gründerin“ des ersten Rudels im Land werden können – sie war trächtig.