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Leistenbruch: Symptome erkennen und behandeln


Schmerzen in der Leiste
Leistenbruch: Symptome erkennen und behandeln

kt (CF)

Aktualisiert am 02.07.2018Lesedauer: 4 Min.
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An Symptomen wie einem Ziehen und einer tastbaren Schwellung in der Leistenregionlässt sich ein Leistenbruch erkennen.Vergrößern des Bildes
An Symptomen wie einem Ziehen und einer tastbaren Schwellung in der Leistenregionlässt sich ein Leistenbruch erkennen. (Quelle: imago-images-bilder)

Wenn Sie einen Leistenbruch (Leistenhernie) erlitten haben, sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen, um Folgeschäden zu vermeiden. Wir klären auf, was einen Leistenbruch auslöst und wie er sich zeigt.

Ursachen: Was ist ein Leistenbruch?

Unsere Leiste muss einiges aushalten: Immer wenn wir husten, niesen oder schwer tragen, drücken die Bauchorgane auf die Leistenregion. Sie bildet den Übergang zwischen Bauchraum und Genitalbereich. Durch den Leistenkanal verlaufen wichtige Blutgefäße und Nerven, so der Samenstrang beim Mann oder das sogenannte Mutterband, das die Gebärmutter stabilisiert, bei der Frau.

Wird der Druck auf die Leistenregion zu stark, ensteht ein Leistenbruch (Leistenhernie). Ursachen sind zum Beispiel sehr starker Husten oder das Heben schwerer Gegenstände. Dann gibt das Gewebe nach und reißt. Durch die dabei entstehende Lücke im Bauchfelll, die so genannte Bruchpforte, dringt Gewebe (meist Darmgewebe) und bildet eine Ausstülpung, auch Bruchsack genannt.

Man unterscheidet zwei Formen des Leistenbruchs:

  • Direkte Leistenhernie: Bei dieser Form ist häufig eine altersbedingte Bindegewebsschwäche die Ursache. Der Bruchsack bildet sich an der Hinterwand des Leistenkanals.
  • Indirekte Leistenhernie: Die indirekte Hernie kommt besonders häufig bei Jungen und Männern vor, da bei ihnen der Leistenkanal von Geburt an etwas mehr geweitet ist. Das liegt daran, dass die Hoden bei männlichen Embryos aus dem Bauchraum durch den Leistenkanal in den Genitalbereich wandern.

Risikofaktoren: Was begünstigt einen Leistenbruch?

Prinzipiell sind Männer häufiger von einem Leistenbruch betroffen, da sie anatomisch vorbelastet sind. Bei Übergewicht, Verstopfung oder während der Schwangerschaft haben aber auch Frauen ein erhöhtes Risiko. Folgende Faktoren können einen Leistenbruch begünstigen:

  • Übergewicht: Die überflüssigen Pfunde erhöhen die Druckbelastung auf die Leistenregion.
  • Verstopfung: Aufgrund von starkem Pressen beim Stuhlgang kann es zum Leistenbruch kommen.
  • Prostatahyperplasie: Eine vergrößerte Prostata führt zur Einengung der Harnröhre. Durch die erhöhte Druckausübung beim Wasserlassen wird auch die Leiste mehr belastet.
  • Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft erhöht sich durch die Gewichtszunahme der Druck auf den Bauchraum. Zusätzlich nimmt die Bauchmuskulatur ab, die sonst zur Stabilität der Leistenregion beiträgt.
  • Chronischer Husten: Ständiger, starker Husten aufgrund einer chronischen Erkrankung der Atemwege oder durch Rauchen kann zu einem Leistenbruch führen.
  • Tragen schwerer Lasten: Wer – zum Beispiel aus beruflichen Gründen – regelmäßig schwer heben muss, hat ein erhöhtes Risiko für einen Leistenbruch.
  • Bindegewebsschwäche: Eine angeborene oder altersbedingte Schwäche des Bindegewebes begünstigt die Entstehung eines Leistenbruchs.
  • Bauchwasser: Bei der Bauchwassersucht (Aszites) sammelt sich Flüssigkeit in der Bauchhöhle an, was unbehandelt zu einem Leistenbruch führen kann.

Leistenbruch erkennen: Das sind die Symptome

Ein deutliches Anzeichen dafür, dass eine Leistenhernie vorliegt, ist ein Ziehen in der Leistengegend. Es tritt oft bei Bewegungen auf und lässt bei Entspannung wieder nach. Dieses Ziehen kann bei der Frau bis in die Schamlippen und beim Mann bis zu den Hoden reichen. In der Regel verstärken sich die Schmerzen, wenn der Druck im Bauchraum – zum Beispiel beim Niesen, Husten, Heben schwerer Gegenstände oder Pressen beim Stuhlgang – erhöht wird.

Wenn sich der Riss im Gewebe der Leiste vergrößert, erkennen Sie dies in der Regel daran, dass eine Art Beule in der entsprechenden Region entsteht. Diese Schwellung – Bruchgeschwulst genannt – können Sie gut erkennen und ertasten. Ursache dafür ist ein Organ, das sich zum Teil durch den entstandenen Riss im Gewebe geschoben hat, üblicherweise der Darm. Meistens können Sie diese Beule wieder nach innen wegdrücken. Größere Schmerzen sind in diesem Stadium nicht die Regel, die Leistenbruch-Symptome sind zunächst die gleichen wie bei einem kleinen Bruch.

Mögliche Komplikationen: Anzeichen für eine Einklemmung

Gefährlich wird es, wenn der Teil des Darms, der sich durch den Riss des Leistengewebes geschoben hat, eingeklemmt wird. Dieser Vorgang wird Inkarzeration genannt. Im Fall einer Einklemmung des Bruchinhalts treten heftige Schmerzen in der Leiste auf. Weitere Beschwerden können Fieber, Übelkeit und Erbrechen sein.

Wenn bei Ihnen diese Symptome auftreten, müssen Sie umgehend operiert werden, da es sonst zu schwerwiegenden Entzündungen der Bauchorgane kommen kann. Grundsätzlich sollte jeder Leistenbruch operiert werden, da er sich nicht von selbst wieder zurückbildet, sondern sich mit der Zeit sogar vergrößert.

Diagnose des Leistenbruchs

Wenn Sie Ihrem Arzt die genauen Symptome erläutern, kann dieser anhand spezieller Fragen und durch Abtasten in der Regel schnell klären, ob es sich um einen Leistenbruch handelt. Abschließende Sicherheit kann eine Untersuchung mit Ultraschall oder MRT liefern, sollte es sich um einen kleinen Bruch handeln, der sich nicht ertasten lässt.

Behandlung des Leistenbruchs

Eine Operation ist bei einem Leistenbruch unumgänglich. Dabei kann die Hernie entweder per Nahtverfahren oder mithilfe eines Netzes aus Kunststoff geflickt werden. Folgende Verfahren gibt es:

  • offene OP-Technik ohne Netz
  • offene OP-Technik mit Netz
  • minimal-invasive OP-Technik mit Netz

Welche Operation im Einzelfall am sinnvollsten ist, entscheidet Ihr Arzt. Er bezieht dabei Ihr Alter und die Art und Lage der Leistenhernie mit ein. Je nach OP-Technik kann die Genesung zwischen zwei Wochen und drei Monaten dauern. Immerhin können Sie das Krankenhaus entweder noch am Tag der OP oder meist spätestens einen Tag danach wieder verlassen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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