Nervt die hellhörige Wohnung? Mit diesen 6 Tipps wird es ruhiger

Dröhnender Straßenlärm, die Kinder in der Wohnung über einem trampeln durchs Zimmer und durch die Wand dringt die Rap-Musik vom Nachbarn - mit diesen "Vorzügen" bereichert einen eine hellhörige Wohnung. So ganz abfinden muss man sich mit dem Geräuschpegel aber nicht.

Hellhörige Wohnung: Was tun? Mit einigen Anpassungen kann man den Geräuschpegel im Raum reduzieren.
Hellhörige Wohnung: Was tun? Mit einigen Anpassungen kann man den Geräuschpegel im Raum reduzieren.  © 123RF/efurorstudio

Gerade in Altbauwohnungen, die in der Regel nicht so gut gedämmt sind wie Neubauten, darf man häufig - wenn auch unfreiwillig - am Leben seiner Nachbarn teilhaben. Dann muss man Diskussionen und Musik mithören sowie Getrampel, Kindergeschrei und den regelmäßigen Schleudergang der Waschmaschine ertragen.

So eine hellhörige Wohnung kann extrem belastend sein, die eigene Ruhe und den Schlaf stören, und sogar krank machen.

Glücklicherweise gibt es einige Maßnahmen, die eine hellhörige Wohnung schalldichter machen können. Dafür ist es zuerst hilfreich, die Ursachen zu kennen, und folglich zu wissen, wo der Lärm herkommt und wie er in die Wohnung gelangt.

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Durch verschiedene Mittel lässt sich der Geräusche verursachende Schall absorbieren oder brechen und am Ausbreiten hindern.

Lies Dir am besten die folgenden Vorschläge durch. Womöglich sind passende Optionen dabei, um das Risiko zu senken, dass Dich Deine hellhörige Wohnung auf Dauer krank macht.

Weitere Tipps für Dein Zuhause findest Du übrigens im Wohnen und Deko-Ratgeber.

Infos für Schnellleser:

  • Neue Dichtungen an Fenstern können helfen, Straßenlärm draußen zu halten.
  • Isoliertapete oder spezielle Bilder können gegen hellhörige Wände helfen.
  • Massive, gut abgedichtete Türen senken die Hellhörigkeit einer Wohnung.
  • Clever platzierte Möbel können Schall verringern.
  • Teppich und andere Bodenbeläge helfen gegen Krach von unten.
  • Für eine hellhörige Wohnung eignen sich Zwischendecken gegen Lärm von oben.

Was kann man gegen eine hellhörige Wohnung tun? 6 Tipps

Wenn man etwas gegen die Hellhörigkeit einer Wohnung unternehmen will, hat man mehr als genügend Anlaufstellen für schalldämpfende Maßnahmen:

  • Fenster
  • Wände
  • Türen
  • Möbel
  • Boden
  • Decke

Weil man mit ein paar Änderungen schon einiges erreichen kann, gibt's von TAG24 die passenden Ratschläge zu jeder dieser Möglichkeiten.

1. Fenster schalldicht machen

Das Fenster ist vor allem verantwortlich für Störungen durch Straßenlärm. Häufig lässt sich dieses Problem bereits beheben, indem man die Dichtungen erneuert. Diese werden mit der Zeit alt und fest und dichten nicht mehr effektiv ab.

Testen kann man das übrigens mit dem Blatt-Test: Öffne das Fenster etwas und halte ein Blatt Papier zwischen Fenster und Rahmen, schließe nun das Fenster und versuche, das Blatt Papier herauszuziehen. Ist das einfach möglich, sollte die Dichtung ersetzt werden.

Mit neuen Fensterdichtungen kann man den Lärm in einer hellhörigen Wohnung reduzieren.
Mit neuen Fensterdichtungen kann man den Lärm in einer hellhörigen Wohnung reduzieren.  © 123RF/kukota

Zusätzlich lässt sich durch massereiche Materialien ein Durchdringen der Schallwellen vermeiden oder zumindest reduzieren. Hilfreich sind daher auch Textilien am Fenster, wie beispielsweise Plissees. Viele Falten sorgen dabei für einen besseren Schallschutz.

Alternativ können schwere Vorhänge, beispielsweise aus Samt, oder spezielle Schallschutzvorhänge, dickere und schwerere als gewöhnliche Vorhänge den Schall absorbieren. Diese lohnen sich genauso wie Akustikvorhänge vor allem bei vielen Fenstern oder großen Fensterfronten.

Außerdem kann man draußen am Fenster Rollläden anbringen, oder vorhandene gegebenenfalls dämmen. Solche baulichen Maßnahmen sollten vorher allerdings mit der Vermietung abgesprochen werden.

2. Hellhörige Wände dämmen

Nicht nur Fenster, auch Wände lassen Schall hindurch und machen die Wohnung hellhörig. Gerade bei kahlen, harten und glatten Wänden kann sich Schall einfach ausbreiten.

Auch an Wänden helfen daher vor allem Textilien. Dämmmatten sowie ästhetische Akustikbilder verbessern zwar die Raumakustik und verhindern, dass Schall als Nachhall zurückkommt, machen den Raum aber nicht unbedingt effektiv schalldichter.

Stattdessen helfen vor allem Objekte mit viel Masse, also schwere Materialien. Wer keine zusätzliche Wand ziehen möchte, kann auch auf Akustikputz oder besser Isoliertapete aus schweren Stoffen wie Kork zurückgreifen.

Aber auch Wandbehänge und Wandteppiche können häufig schon als Lärmschutz dienen.

Es gibt auch praktische Akustikbilder, die den Lärm in hellhörigen Wohnungen reduzieren.
Es gibt auch praktische Akustikbilder, die den Lärm in hellhörigen Wohnungen reduzieren.  © 123RF/themagus

3. Türen abdichten

Schwachstellen an Wänden können aber auch die Tür sein. Ebenso wie das Fenster kann auch die Tür nicht ganz dicht sein und Luft sowie Schall durchlassen. In diesem Fall sollte die Türdichtung erneuert werden. Aber auch Türspalten zwischen Boden und Tür können Schall durchlassen, was mit Zugluftstoppern oder Silikonleisten behoben werden kann.

Gerade leichte und dünne Türen machen die Wohnung hellhörig. Wie die Wände lässt sich die Tür massiver machen und verstärken. Das ist zum einen mit selbstklebenden Dämmmatten oder sogar noch schwereren Bitumenmatten möglich, obwohl das für einige sicher nicht die optisch beste Lösung wäre.

Eine hellhörige Wohnung kann man auch mit Zugluftstoppern zwischen den Türen und dem Boden schalldichter machen.
Eine hellhörige Wohnung kann man auch mit Zugluftstoppern zwischen den Türen und dem Boden schalldichter machen.  © 123rf/andreypopov

4. Möbel gegen Hellhörigkeit in der Wohnung

Sicher kennst Du das: Man zieht in eine neue Wohnung und in den leeren Zimmern wirkt jedes Geräusch und jeder Schritt noch lauter und hallender. Das liegt daran, dass sich der Schall in leeren Räumen ungestört ausbreiten kann und zeigt, wie wichtig die Einrichtung in hellhörigen Wohnungen ist.

Bereits bei der Auswahl der Möbel gibt es hinsichtlich der Schalldämmung einiges zu bedenken. So absorbieren bestimmte Materialien Schall besonders effektiv.

Gerade Polstermöbel, Kissen und Decken schlucken den Lärm und sind daher nicht nur gemütlich, sondern auch sehr praktisch.

Decken, Kissen und Polstermöbel absorbieren Schall und sorgen für etwas mehr Ruhe in hellhörigen Räumen.
Decken, Kissen und Polstermöbel absorbieren Schall und sorgen für etwas mehr Ruhe in hellhörigen Räumen.  © 123RF/primopiano

Darüber hinaus sollte man die Möbelstücke richtig positionieren, sodass sich Schall nicht ungehindert ausbreiten kann und von Wänden reflektiert wird. Möbelstücke im Raum sowie Raumteiler brechen und zerstreuen Schallwellen gleichmäßig. Auch einige große Zimmerpflanzen können die Schallwellen demnach aufbrechen.

Gerade bei Lärm speziell aus einem Nachbarzimmer oder einer Nachbarwohnung lohnt es sich, einen vollen oder massigen Kleider- oder Bücherschrank möglichst flächendeckend an die jeweilige Problemwand zu stellen. Das schwere, dichte Regal dämmt den Schall und reduziert den Lärm im Zimmer.

Achtung: Wichtig ist aber, dass die Möbel die Wand nicht berühren, da sie sonst als Schallbrücke fungieren und die Schwingungen übertragen.

Wenn eigene Geräte in der Wohnung störenden Lärm verursachen, wie beispielsweise die Waschmaschine beim Schleudern, sollte man diese vom Boden trennen.

Dazu versieht man sie mit Gummifüßen oder stellt sie auf Matten, da so Schwingungen und Schall reduziert werden. Der Unternachbar wird es Dir danken.

Ein massiver Schrank oder ein volles Bücherregal können die Wände einer hellhörigen Wohnung schalldicht machen.
Ein massiver Schrank oder ein volles Bücherregal können die Wände einer hellhörigen Wohnung schalldicht machen.  © Unsplash/Pickawood

5. Boden schalldichter machen

Lärm kommt allerdings nicht nur von draußen oder von nebenan, sondern auch von den Nachbarn über und unter einem kann Lärm durchdringen.

Mit Teppichen kann man beispielsweise in einer hellhörigen Wohnung Lärm von unten reduzieren, aber auch seine eigenen Tritte dämpfen und seinen Nachbarn selbst einen Gefallen tun oder aber seinen eigenen Haushalt vor Lärm, beispielsweise bei nächtlichen Wanderungen in der Wohnung, bewahren.

Am besten eignen sich dafür hochflorige Teppiche, aber auch Filz und Vlies isolieren.

Auch mit dicken Teppichen und Polstermöbeln kann man die hellhörige Wohnung dämmen.
Auch mit dicken Teppichen und Polstermöbeln kann man die hellhörige Wohnung dämmen.  © 123RF/bialasiewicz

6. Hellhörige Wohnung: Lärm von oben dämmen

Gerade aber von oben kann Lärm in die eigene Wohnung dringen. Ist eine Trittschalldämpfung des Bodens im Stockwerk der Lärmquelle nicht möglich, muss die jeweilige Zimmerdecke optimiert und nachträglich gedämmt werden. Auch bei diesem Vorgehen handelt es sich um eine bauliche Maßnahme, die vorher mit der Vermietung abgesprochen werden muss.

Dämmen kann man seine Decke mit einer Akustikdecke oder einem Deckensegel, sowie indem man sie mit einer Zwischendecke aus Gipskartonplatten abhängt. Letzteres ist dabei zwar aufwendiger, jedoch weniger sichtbar.

Möglich ist beispielsweise eine freischwebende Zwischendecke, die etwa 30 Zentimeter von Hohlraum für Dämmmaterial lässt, sowie eine freitragende Zwischendecke, bei der nur zehn Zentimeter Abstand zur Decke nötig ist.

Durch Baumaßnahmen mit Gipskartonplatten kann man eine hellhörige Wohnung vor Lärm von oben schützen.
Durch Baumaßnahmen mit Gipskartonplatten kann man eine hellhörige Wohnung vor Lärm von oben schützen.  © 123RF/kadmy

Fazit: Man muss eine hellhörige Wohnung nicht einfach aushalten

Lärm in der eigenen Wohnung kann sehr belastend sein. Während man natürlich bestimmte Geräusche seiner Mitmenschen, Nachbarn oder des Straßenverkehrs nicht verhindern kann, gibt es dennoch einige Möglichkeiten, diese in seinem eigenen Reich leiser wirken zu lassen.

Neben (finanziell) aufwendigen Maßnahmen gibt es auch einige leicht umsetzbare Ansätze, hellhörige Wohnungen schalldichter zu machen.

Titelfoto: 123RF/efurorstudio

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