Trotz millionenfacher Streams: Darum hat Lemony Rug ein gespaltenes Verhältnis zu Spotify

Hamburg - Der Indie-Folk-Musiker Léon Rudolf (30) ist seit 2019 unter dem Künstlernamen Lemony Rug ("Hello Sunshine") solo unterwegs. Vielen dürfte er als Sänger der Hamburger Indie-Pop Band BILBAO ("Shake Well") bekannt sein. Mit TAG24 sprach er unter anderem über den Fluch und Segen von Spotify und warum er nicht auf Deutsch singt.

Léon Rudolf (30) zu Besuch in der TAG24-Redaktion.
Léon Rudolf (30) zu Besuch in der TAG24-Redaktion.  © Tag24/Madita Eggers

Zuletzt erschien im November 2022 Léons EP "Bigger Frame" auf CD und Vinyl.

Weit in die Zukunft plane der gebürtige Ulmer aber nicht. Momentan arbeite er sich von Werk zu Werk und wolle auch einmal innehalten, den Moment feiern. Das plane er auch künftig. "So ging es mir mit meiner letzten EP. Da war ich sehr stolz drauf. Diesen Wind nehme ich jetzt mit, um Weiteres zu schaffen."

Am 31. August erscheint sein neuer Song "Let's Dance to Joy Division". Ein Cover der britischen Alternative-Rock-Band "The Wombats".

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Warum er seine Songs nur auf Englisch schreibt und singt? "Mit 16 Jahren war ich für ein Jahr in Michigan und habe da auch so mein Englisch gelernt. Und ich höre auch selbst eigentlich nur englische Musik, weil ich mag, wie Englisch als Sprache klingt, wenn man es singt."

Nicht viele würden es schaffen, auf Deutsch gut zu klingen, so der 30-Jährige. "Weil man natürlich anders hinhört." Von Moritz Krämer (43, "Die Höchste Eisenbahn") sei er allerdings ein großer Fan.

"Ich finde, der hat so eine Art zu singen - ich weiß nicht, was er mit seinem Mund macht - dass es cool klingt. Vielleicht, weil er auch Sachen vernuschelt."

Lemony Rug mit Luke Noa - Hello Sunshine

Lemony Rug hat zu Spotify ein gespaltenes Verhältnis

V.l.n.r.: Jannis Vernier (24), Léon Rudolf (30) und Hannah Wiese (28).
V.l.n.r.: Jannis Vernier (24), Léon Rudolf (30) und Hannah Wiese (28).  © Jana Boese

Auf Spotify werden Léons Singles millionenfach gespielt. Nichtsdestotrotz hat der Indie-Folk-Musiker ein gespaltenes Verhältnis zu dem schwedischen Streaming-Dienst.

"Es ist ein Segen, dass man auch als kleinerer Act trotzdem Hörer weltweit hat. Fluch ist hingegen, dass dieses System so einfach noch nicht funktioniert. Da muss noch etwas passieren, dass es (Anm. d. Red.: das Geld) fairer verteilt wird."

Als Newcomer gebe es, wenn man stattfinden wolle, fast keinen Weg an Spotify vorbei. "Weil sie absoluter Marktführer sind", erklärte Léon im Gespräch.

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"Ich glaube, um da ein bisschen weiterzukommen, sollte man eigentlich an Spotify teilnehmen, sodass man überhaupt die Leute erreicht."

Am 16. August spielt der gebürtige Ulmer im Rahmen der Konzertreihe "Acoustics" im Hamburger Knust. Unterstützt wird Léon bei seinen Live-Auftritten von Hannah Wiese am Bass (28) und Jannis Vernier (24) an den Drums.

Weitere Termine und Tickets findet Ihr unter lemonyrug.com.

Titelfoto: Tag24/Madita Eggers

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