Hickhack um Unteregger Bauamtsangestellte: Informationspolitik der Gemeinde wirft Fragen auf

In Untereggen stört man sich über verhaltene Informationen bezüglich
der Bauamtsangestellten. Gemeindepräsident Norbert Rüttiman wehrt sich: Es gehe um Persönlichkeitsschutz der Mitarbeiter.

Jolanda Riedener
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Die Besetzung der Bauamtstelle interessiert die Unteregger Bevölkerung. (Bild: Michel Canonica)

Die Besetzung der Bauamtstelle interessiert die Unteregger Bevölkerung. (Bild: Michel Canonica)

Abfall entsorgen, Pflanzen pflegen, Strassen unterhalten oder im Winter Schnee schaufeln: Untereggens Bauamtangestellte haben einen vielfältigen Aufgabenbereich. Durch ihre Tätigkeit sind sie im Dorf sichtbar, man kennt sie. Entsprechend gross ist das Interesse, wenn es um die Besetzung dieser Stellen geht.

Derzeit fragt man sich im Dorf, warum der Bauamtangestellte Sepp Zuberbühler nicht mehr auf der Strasse anzutreffen ist. Ein Unteregger schildert die Situation:

«Die Leute denken, er sei in den Ferien oder würde Überzeit abarbeiten.»

Das befristete Arbeitsverhältnis mit Zuberbühler endete Ende Mai, der Rat hat die Anstellung nicht verlängert, heisst es auf Anfrage. Zuberbühler habe unterdessen eine andere Stelle gefunden. «Wir kommunizieren das im nächsten Mitteilungsblatt», sagt Gemeinderatsschreiber Nobert Näf.

Fragezeichen seit der Bürgerversammlung

Seit über 30 Jahren steht Thomas Bischof als Bauamtsangestellter im Dienst der Öffentlichkeit. Weil er vor etwas mehr als einem Jahr krankheitshalber einige Zeit fehlte, suchte die Gemeinde einen Ersatz. Sepp Zuberbühler erhielt die befristete Anstellung aufgrund seiner raschen Verfügbarkeit und seiner Erfahrung bei der Stadt St. Gallen.
An der Bürgerversammlung im März fragte ein Votant, warum Zuberbühler keine Festanstellung erhalte. Gemeindepräsident Norbert Rüttimann entgegnete damals, dass dies aufgrund des unklaren Gesundheitszustands von Thomas Bischof nicht möglich sei.

In Untereggen ist Zuberbühler beliebt. Er wird als freundlich beschrieben und die Bürger schätzen seine Arbeit. Dass der Gemeinderat nicht bereits an der Bürgerversammlung Klartext über den auslaufenden Arbeitsvertrag geredet hatte, stösst im Dorf sauer auf. «Damals fanden noch entsprechende Verhandlungen statt», begründet Näf die Antwort an der Bürgerversammlung. Aufgrund des Persönlichkeitsschutzes könne man gemäss Gemeindepräsident Rüttimann keine weiteren Auskünfte geben.

Angestellter wusste bereits Anfang März Bescheid

Dem widerspricht ein Unteregger, der nicht mit Namen genannt werden will. Zuberbühler sei bereits Anfang März informiert worden, dass seine Anstellung nicht verlängert werde.

Derzeit arbeitet Thomas Bischof wieder. Für eine Stellungnahme steht er jedoch nicht zur Verfügung. «Er ist nach wie vor bei der Gemeinde angestellt», sagt Rüttimann. Über seinen Gesundheitszustand könne man keine Angaben machen. Weiter unterstütze ihn ein Aushilfsmitarbeiter, dieser könne aber sein Pensum nicht erhöhen. «Ein Gemeindegebiet von dieser Grösse kann unmöglich ein Teilzeitmitarbeiter bewältigen», kritisiert der Unteregger das Vorgehen der Gemeinde.

Die Situation sei auch aus Sicht der Gemeinde nicht befriedigend, man arbeite an einer Lösung und werde demnächst die Bevölkerung über die Ergebnisse informieren.