Die Jossi-Firmen spüren den Aufwind und steigern den Umsatz um 35 Prozent

Nach einer Umsatzdelle sind die Unternehmen der Jossi-Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr zur Normalität zurückgekehrt. In Wängi hat die Jossi AG neue Montagearbeitsplätze eingerichtet.

Martin Sinzig
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Neue Arbeitsplätze: Der Angestellte Bruno Sousa montiert in Wängi. (Bild: Martin SInzig)

Neue Arbeitsplätze: Der Angestellte Bruno Sousa montiert in Wängi. (Bild: Martin SInzig)

Wängi/Islikon. Das per Ende März abgeschlossene Geschäftsjahr 2010/11 markiere die Rückkehr zur Normalität, erklärt Armin Jossi, Verwaltungsratspräsident der Jossi-Gruppe. Die Wirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise hatten massiv auf den Geschäftsgang gedrückt. Inzwischen haben sich die Umsätze gruppenweit wieder erholt.

Sie liegen bei 40 Millionen Franken und damit 35 Prozent über dem tiefen Vorjahresniveau. Die Umsätze sollen im laufenden Jahr gehalten werden, erwartet Jossi. Die Mitarbeiterzahl wurde von 160 auf 170 Stellen ausgebaut. Hohe Priorität hat nach wie vor auch die Ausbildung von Lehrlingen in technischen und kaufmännischen Berufen.

Jossi Systems wächst in China

Die drei Jossi-Firmen, die alle in der Präzisionstechnik tätig sind, aber verschiedene Marktsegmente bedienen, haben sich unterschiedlich entwickelt. Die Jossi Systems AG in Wängi, sie entwickelt und vertreibt Schutzsysteme für die Textilindustrie, profitierte vom vor Jahresfrist einsetzenden Investitionsboom in dieser Branche. Dank des Aufbaus einer eigenen Vertriebsniederlassung in Shanghai konnten im bedeutenden Markt China Marktanteile gewonnen werden. Die Aussichten sind laut Jossi auch für das laufende Geschäftsjahr erfolgversprechend.

Die 2009 geschaffene Jossi Orthopedics AG, die in Islikon Implantate und Instrumente produziert, hat ihre Vertriebsaktivitäten im wichtigen US-Markt verstärkt. Die von Jossi entwickelte Umformtechnik, die es erlaubt, Hüftpfannen äusserst material- und kostensparend aus Titanblech herzustellen, stösst weltweit auf grosses Interesse. Dennoch übersteigen gegenwärtig noch die Investitionen die Erträge der jungen Firma. Gezielt wird auf die Gewinnung von neuen Kunden und von Marktanteilen hingearbeitet. Die Einführung neuer Produkte in den Markt dauert in dieser Branche meist mehrere Jahre. Die Jossi AG, sie realisiert Komponenten und Geräte für die Medizinal-, Halbleiter- und Nukleartechnik, bewegte sich das ganze Jahr über nahe der Vollauslastung. Gegenwärtig drücke der tiefe Euro-Kurs auf die Preise der gefertigten Produkte. Insbesondere erschwere sich auch die Akquisition neuer Projekte, sagt Jossi. Aus diesem Grund werde die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr etwas skeptisch betrachtet. Längerfristig seien die Aussichten aber positiv zu bewerten. Der Medizinalgerätemarkt, in dem die Jossi AG zur Hälfte tätig ist, weise grundsätzlich ein längerfristig stabiles Wachstum auf.

Ausbau in Wängi

Die Jossi AG und die Jossi Orthopedics AG befinden sich in demselben Gebäude im Industriegebiet «Alte Landstrasse» in Islikon. Durch das Wachstum, insbesondere im Bereich der Orthopädie, wird der Platz knapp. Im Laufe des März 2011 wurde ein Teil der Montagearbeitsplätze der Jossi AG deshalb in eine Liegenschaft in Wängi verlegt, in dieselbe Liegenschaft, in der sich auch die Jossi Systems AG befindet. Damit wurde die Gelegenheit genutzt, um zehn Arbeitsplätze mit optimierten Materialflüssen zu gestalten. «Die Räume in Wängi sind ideal für Montagetätigkeiten geeignet», so Armin Jossi.