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Zwischenfall über BaarPatrouille-Suisse-Jets touchieren sich – Flugzeugteil heruntergestürzt – eine Person leicht verletzt

Bei der Kunstflugstaffel Patrouille Suisse hat sich am Donnerstag bei einem Training ein Unfall ereignet. Im Kanton Zug touchierten sich am Vormittag zwei Jets des Typs F-5 Tiger. 

Bei einem Jet ist die Flugzeugnase abgebrochen und an die Fassade eines Hauses geprallt, schreibt das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Beim Aufprall zersprangen die Scheiben des Hauses und durch die Glassplitter wurde eine Person leicht verletzt. Bei der Touchierung der beiden Flugzeuge wurde zudem der Bremsschirm des einen Flugzeuges ausgelöst und ist ebenfalls auf den Boden gefallen.

Anschliessend konnten die Flugzeuge sicher landen. Die Piloten blieben beim Vorfall im Raum Baar/Zug unverletzt. Weitere Abklärungen seien derzeit im Gang. Am Trainingsflug waren insgesamt sieben Flugzeuge des Typs Tiger F-5 beteiligt.

Ein Trümmerteil liegt vor einer Liegenschaft in Baar.

Der Vorfall ereignete sich gemäss Mitteilung im Rahmen eines Trainingsflugs für das Eidgenössische Jodlerfest in Zug, das am Freitagmittag startet. Auf dem Programm steht unter anderem eine Flugshow der Patrouille Suisse über dem Seebecken.

Ob die Show nach dem Vorfall wie geplant am Freitag durchgeführt werden kann, ist noch unklar, wie Armeesprecher Mathias Volken auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Auch die Medienstelle des Eidgenössischen Jodlerfests konnte dazu noch keine Angaben machen.

Braucht es die Patrouille Suisse noch?

Die Armee wird den Vorfall untersuchen, die Militärjustiz hat sich eingeschaltet. Die Kollision dürfte zudem wieder einmal ganz Grundsätzliches über die F-5-Jets zur Sprache bringen: Braucht es sie noch? 

Diese Frage stellte sich vergangenes Jahr auch der Bundesrat - und kam zum Schluss: nein. Der F-5 ist ein Kampfjet aus den 70er-Jahren, 25 Stück hat die Armee noch im Einsatz, sie sind sicherheitspolitisch wertlos, aber kosten den Bund 25 Millionen Franken pro Jahr. Der Bundesrat wollte sie darum ausmustern.

Der Plan schien beschlossene Sache – bis sich der Ständerat Anfang Juni querstellte. «Der Tiger ist nicht irgendein Flugzeug, sondern das Flugzeug unserer Patrouille Suisse», flehte der Schwyzer SVP-Ständerat Alex Kuprecht, man dürfe sie nicht abschaffen. Von den Werten der Schweiz war in der Debatte die Rede, von einer Formation, die wie kaum eine andere für unser Land stehe. Die Mehrheit folgte schliesslich Kuprecht, ein Grounding scheint fürs Erste verhindert.  (Lesen Sie dazu den Kommentar: Schafft die Patrouille Suisse ab)

Die Armee bestätigt den Vorfall mit Patrouille Suisse-Flugzeugen. (Archivbild)

Ein nächstes Hindernis baut sich derweil schon auf: der Zeitgeist. Es geht dabei um Fragen der Nachhaltigkeit, aber auch um profane Dinge wie Lärm und Sicherheit. Immer mehr Menschen regen sich über das einstige nationale Heiligtum Patrouille Suisse auf. 

Seit 1994 im Tiger

Die Patrouille Suisse wurde 1964 gegründet. Mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit der Schweizer Luftwaffe zu demonstrieren. Erst flog man mit Hawker-Hunter-Maschinen, 1994 wurden diese mit dem F-5-Tiger-Jet ersetzt. Mitglied kann ein Pilot nur werden, wenn alle restlichen Piloten mit der Nomination einverstanden sind. Im letzten Jahr erhielt die Formation fünfzig Anfragen aus dem Inland für ihre Auftritte, wovon sie zwölf wahrnahm. Dazu kamen vier Einsätze im Ausland. (czu)

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SDA/Christian Zürcher