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Sturmtief JasperÜberschwemmungen in der Schweiz – Gäste aus Luxushotel evakuiert

Ein Bagger entfernt in Freiburg den Schlamm, den das Wasser des Flusses in der Unterstadt von Freiburg auf einem Parkplatz abgelagert hat.

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Nach drei Tagen Dauerregen hat sich die Hochwassergefahr am Alpennordhang am Mittwoch weitgehend beruhigt.

Nach Angaben von Meteoschweiz fielen am Alpennordhang in den vergangenen 72 Stunden Niederschlagsmengen von verbreitet 80 bis 100 Millimeter, in den Glarneralpen und dem Alpstein waren es 100 bis 150 Millimeter und im Unterwallis und in den Waadtländer Alpen sogar 110 bis 180 Millimeter. Als Spitzenreiter vermeldete Meteonews auf seinem Blog den Säntis mit über 200 Millimeter.

Feuerwehrleute kämpfen gegen das Hochwasser des Flusses Grande-Eau bei Aigle.

Höchste Gefahrenstufe

Diese grossen Regenmengen führten zu einem Anstieg der Gewässer auf der Alpennordseite. Dazu kam die hohe Schneefallgrenze und das damit verbundene Schmelzwasser.

Die Saane, die Gürbe und die Kander in den Kantonen Freiburg und Bern sowie die Arve bei Genf erreichten in der Folge die höchste Gefahrenstufe 5, wie dem Naturgefahrenbulletin des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) zu entnehmen war. Die Saane, die Mentue, die Broye, die Veveyse und die Simme lagen zwischenzeitlich auf Stufe 4.

Die höchsten Pegelstände wurden in der Nacht erreicht, danach gingen sie aber «markant» zurück. Lediglich für die Arve bei Genf, die Aare vor der Mündung in den Bielersee, den Rhein ab der Mündung der Aare bis nach Basel sowie den Bieler- und den Thunersee blieb die Gefahr am Mittwochmittag noch auf Stufe 3 «erheblich».

Am Bielersee herrscht nach wie vor Hochwassergefahr. Die Stadt Biel rechnet mit einem Anstieg des Pegels in den kommenden Stunden. Sie bittet die Bewohner, ihre Keller zu räumen. Bootsbesitzer sollen prüfen, ob ihre Boote richtig verstaut sind. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, sich von den Ufern des Bielersees sowie dessen Zu- und Abflüssen fernzuhalten. Der Pegel des Sees liegt aktuell noch ungefähr 23 Zentimeter unter der Hochwassergrenze.

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Luxushotel in Gstaad evakuiert

In den Gemeinden Saanen und Lauenen BE wurden mehrere Gebäude überflutet, darunter auch die beiden Hotels Ultima Gstaad und Alpenland Lauenen, wie der «Berner Oberländer» berichtet. Im Luxushotel Ultima Gstaad mussten demnach acht Personen evakuiert werden. Die Gäste seien in einem anderen Hotel untergebracht worden.

Auch in der Westschweiz herrscht in diversen Regionen Überschwemmungsgefahr. Die Arve bei Genf hat einen Allzeit-Abflussrekord erreicht. Dieser überschritt am Mittwochmorgen die Grenze von 1000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde.

Ein riesiger Baumstamm wird unter der Hans-Wilsdorf-Brücke in Genf hindurchgespühlt.

Fünf Brücken in Genf gesperrt

Das Wasser sei aber bisher noch nicht über die Ufer getreten, sagte ein Sprecher des Genfer Brand- und Rettungsdienstes (SIS), der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. 100 Feuerwehrleute seien mobilisiert worden, um bei Überschwemmungen intervenieren zu können.

Der bisherige Abfluss-Rekord war bei den Unwettern im Mai 2015 registriert worden. Grund für die derzeitige grosse Abflussmenge der Arve sei seien neben dem vielen Regen auch die hohe Schneefallgrenze und das damit zusammenhängende Schmelzwasser, sagte Meteorologe Gaudenz Fluri in der Sendung «Heute Morgen» im Radio SRF.

Die Genfer Feuerwehr kämpft an der Arve gegen Überschwemmungen.

Fünf Brücken über den Fluss in Genf blieben nach Polizeiangaben mindestens bis am Mittag für Autos und Fussgänger gesperrt. Diese Massnahme hatte auch Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr: Die Trams konnten nicht mehr von einer Seeseite zur anderen gelangen.

Im Kanton Waadt richteten Einsatzkräfte entlang der Flüsse Grande-Eau in Aigle und Orbe in Vallorbe mobile Dämme ein. Insbesondere in der Region Gros-de-Vaud nördlich von Lausanne, mussten am Dienstagabend mehrere Strassen gesperrt werden. Die Feuerwehr, der Zivilschutz und die Polizei leisteten Dutzende Einsätze wegen umgestürzter Bäumen oder heruntergefallener Äste, wie Jean-Christophe Sauterel, Kommunikationschef des kantonalen Führungsstabs, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

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Fast 100 Einsätze im Wallis

Gleich wie für die Arve hatte Alertsuisse auch für die Saane bei Freiburg die höchste Alarmstufe 5 ausgerufen worden. Deren Pegel sei jedoch in der Nacht gesunken, sagte Fluri. Am Morgen meldete Alertsuisse überschwemmte Parkplätze in der Freiburger Unterstadt. Die Strasse jedoch sei befahrbar. Die Bevölkerung soll das Gebiet meiden.

Bereits am Dienstag waren Polizei und Feuerwehr im Kanton Freiburg rund 250 mal ausgerückt. Aus Sicherheitsgründen mussten einige Häuser evakuiert werden. In den Kantonen Freiburg und Waadt war ausserdem der Bahnverkehr zwischen Ecublens-Rue FR und Moudon VD beeinträchtigt, wie die SBB mitteilten. Die Störung werde mindestens bis am Mittag andauern.

Aufgrund der starken Regenfälle mussten in der Nacht die Feuerwehren auch im Kanton Wallis zu 68 Einsätzen wegen Überschwemmungen und rund 30 wegen umgestürzter Bäume ausrücken. Rund zehn Strassen in den Seitentälern seien wegen Erdrutschen gesperrt, unter anderem im Walliser Chablais-Gebiet und in der Region Leuk.

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Rhein-Schifffahrt gesperrt

Der Rheinpegel überschritt am Mittwochmorgen mit einem Stand von 868 Zentimetern die höchste Hochwasserstufe. Gemäss Prognose des Bundesamts für Umwelt sollte das Hochwasser am Mittag den Höchststand erreichen und danach langsam zurückgehen.

Die Schifffahrt wurde deshalb von Rheinfelden AG über Basel bis nach Kembs in Frankreich gesperrt. Am Basler Rheinufer richtete die Polizei Sperrzonen ein.

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Im Kanton Bern traten Gewässer über die Ufer

Im Kanton Bern traten an verschiedenen Orten Bäche über die Ufer. So kam es auch zu vereinzelten Strassensperrungen, etwa zwischen Kallnach und Fräschels. In der Stadt Bern ist die Schifflaube in der Matte gesperrt, weil ein Kran Schwemmholz entfernt.

Auch in der Innerschweiz kam es in der Nacht zu weiteren Niederschlägen. Wegen eines Erdrutsches musste der Bahnverkehr zwischen Biberbrugg SZ und Einsiedeln SZ gesperrt werden. Es verkehrten Ersatzbusse.

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Zahlreiche Strassenabschnitte mussten gesperrt werden. Die Kantonsstrasse zwischen Charmey und Im Fang blieb auf unbestimmte Zeit zu, weil der Jaunbach über die Fahrbahn getreten war. Die nahegelegenen Wohnhäuser mussten evakuiert und die Bewohnenden in von den Behörden zur Verfügung gestellten Infrastrukturen untergebracht werden.

Lawinengefahr im Wallis

Verantwortlich für die starken Niederschläge ist das Sturmtief «Jasper». Dieses hatte der Schweiz schon bis am frühen Dienstagabend viel Regen gebracht. In den Voralpen und Bergregionen gab es verbreitet zwischen 50 und 70 Millimeter Niederschlag. Am meisten Regen gab es bis kurz vor 17.00 Uhr mit 100 Millimetern auf dem La Dole im Waadtländer Jura, wie der Wetterdienst Meteonews in seinem Blog schrieb.

Die Schneefallgrenze ist auf etwa 1200 m gesunken. Nach Angaben des Schnee- und Lawinenforschungsinstitutes (SLF) gingen im Wallis erste grosse Lawinen nieder. In Teilen des Kantons herrschte grosse Lawinengefahr.

Am Donnerstag erwarten die Wetterdienste eine kurze Verschnaufpause mit einem Zwischenhoch. Doch bereits für den Abend kündigt sich die nächste wettermässig «erhebliche Gefahr» an: MeteoSchweiz warnt nämlich vor starken Winden am gesamten Alpennordhang bis am Freitagmorgen. «Ein kleines, aber sportliches Tief intensiviert sich am Donnerstag auf seinem Weg zum Alpenbogen und sorgt für eine windige Nacht auf den Freitag», schreiben die Meteorologen auf X (ehemals Twitter).

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SDA/fal/pash