Die vielen Gesichter der Armut

Armut hat viele Gesichter. In dieser Serie lassen wir 30 armutsbetroffene Menschen aus der ganzen Schweiz zu Wort kommen.

AboGesichter der Armut«Wenn ich die Möglichkeit hatte, ass ich drei Portionen auf einmal»

D.B. (27) leidet an einer Essstörung, die mit Armut zu tun hat. Wenn er nicht genug Geld hatte, gab es tagelang nur Coca-Cola und Cracker zum Abendessen.

AboGesichter der Armut«Gerade wenn du arm bist, solltest du dich für Kultur interessieren»

Um sich von ihrer Situation abzulenken, besucht Heidi Lüssy (67) Ausstellungen, Lesungen oder geht ins Theater. Aber nur, wenn es nicht viel kostet.

AboGesichter der Armut«Ich bin im Hallenbad ausgerutscht – und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma»

Virginia Hauptlin (36) aus Winterthur hatte die besten Voraussetzungen für ein gutes Leben. Bis sie einen dummen Unfall hatte.

AboGesichter der Armut«Unter zwei Promille ging bei mir gar nichts mehr»

André Hebeisen (53) lebte für die Büez. Doch seine Tage waren lang. Er rutschte in ein Burn-out und suchte Zuflucht im Alkohol.

AboGesichter der Armut«Wenn Feiertage oder Schulferien sind, habe ich keinen Lohn»

Monika Graf (52) trägt am Morgen Zeitungen aus und putzt am Nachmittag in einer Berufsschule. Entspannen kann sie nur, wenn der FC St. Gallen spielt.

AboArm in der reichen SchweizGesichter der Armut: «Ich habe mir vier Zähne selbst gezogen»

Renate Wild (55) hat nicht genug Geld für den Zahnarzt. Sie und 29 andere Menschen erzählen, was es heisst, in der Schweiz arm zu sein.

AboGesichter der Armut«Meine Tochter musste die Berufsmatura abbrechen, weil das Geld nicht reichte»

Katarzyna Piotrowska (55) erkrankte im Jahr 2021 an Krebs. Während ihrem zweijährigen Kampf brauchte sie alle Reserven auf.

AboGesichter der Armut«Meine Nachbarin schenkte mir aus Mitleid Unterhosen»

Sonja Krstic (38) schaut immer zuerst auf ihre Kinder. Was das für ihr Leben konkret bedeutet, zeigt sie uns in einer Videoreportage.

AboGesichter der Armut«Am schwersten zu ertragen sind die Blicke der Menschen»

Olivier Rey (63) verlor vor zehn Jahren seinen Job. Seither fühlt er sich von der Gesellschaft verurteilt.

AboGesichter der Armut«Ferien sehen für uns so aus: ins Kino gehen»

Lara Studer (33) ist alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern. Wenn ihre Kinder in die Ferien fliegen wollen, muss sie sie vertrösten.

AboGesichter der Armut«Diese Woche war ich das erste Mal im Leben dreimal in Folge auswärts essen»

Carmine Marrazzo (37) war während fünfzehn Jahren von der IV abhängig. Seit kurzem hat er wieder einen Job.

AboGesichter der Armut«Jeder Franken geht direkt ans Sozialamt»

Sandra Bieg (53) arbeitet sporadisch als Putzfrau im Stundenlohn. Mehr Geld hat sie deswegen nicht zur Verfügung.

AboGesichter der Armut«Meine Tochter kann die Kleider nicht selbst aussuchen und versteht nicht, wieso»

Arash Vasli (47) arbeitete als Professor für iranische Literatur. Dann musste er flüchten. Seit zwei Jahren wartet er auf den Entscheid des Staatssekretariats für Migration.

AboGesichter der Armut«Mit dem Lehrlingslohn bezahle ich die Prämien meiner Familie»

Vian Tobal (21) aus Binningen flüchtete mit ihrer Familie aus Syrien in die Schweiz. Mit elf musste sie selbstständig Bewerbungsformulare für Wohnungen ausfüllen.

AboGesichter der Armut«Wenn ich Bus fahre, muss ich so tun, als würde ich zur Arbeit gehen»

Christian Vukasovic (49) kandidiert zum dritten Mal für den Bieler Stadtrat. Seine Botschaft: Das Geld ist für uns Armutsbetroffene nicht das grösste Problem.

AboGesichter der Armut«Am 29. Januar habe ich bereits kein Geld mehr»

Rita White (57) investierte 122’000 Franken in ein Café und musste Konkurs anmelden. Seither wird ihr Lohn gepfändet.

AboGesichter der Armut«Mein Wohnzimmer ist Schlaf-, Arbeits- und Esszimmer in einem»

Claudia Schwarz Farhat (50) lebt mit ihren Kindern in einer 3.5-Zimmer-Wohnung. Sie sieht es als Probewohnen für ihren Traum: ein Tinyhouse.

AboGesichter der Armut«In mein Haus hat es sogar schon reingeregnet»

Sandra Brühlmann (40) lebt in einem Haus, das eigentlich vor Jahren schon hätte abgerissen werden sollen.

AboGesichter der Armut«Ich lebe seit acht Jahren in einem Auto»

Das Sozialamt will, dass Jan Paul Muth (66) eine feste Adresse hat. Er hält das nicht für nötig.

AboGesichter der Armut«Ich hatte noch nie eine feste Wohnung in Zürich»

Peter Boller (62) lebt in der Notwohnsiedlung von Pfarrer Sieber. Sein letztes Zuhause hat er verloren, weil der Block saniert wurde.

AboGesichter der Armut«Vor zwei Jahren war ich das erste Mal im Leben in den Ferien»

Ursula Blaser (62) sparte jahrelang für ihren ersten Urlaub. Dabei bekommt sie weder Ergänzungsleistungen noch Prämienverbilligung.

AboGesichter der Armut«Ich habe schon mit Magendarmgrippe und 40 Grad Fieber gespielt»

Niklaus Talman (56) ist Schauspieler und Regisseur. Pro Tag arbeitet er zwölf bis vierzehn Stunden, um davon leben zu können.

AboGesichter der Armut«Ich bin dankbar dafür, dass ich noch hier bin»

Beatrice Weidmann (59) verlor ihre Tochter an die Magersucht. Doch die Tochter hat ihr eine Aufgabe hinterlassen.

AboGesichter der Armut«Als ich neun Jahre alt war, erlitt ich eine Gewalterfahrung»

Katie Messerli (41) fehlte es als Kind materiell an nichts. Doch nach einem Übergriff entwickelte sie eine Persönlichkeitsstörung und rutschte in die IV.

AboGesichter der Armut«Nun bin ich ein Sozialfall und kann es nur schwer akzeptieren»

Josua Kleist (62) war stets stolz drauf, ohne Hilfe des Staates leben zu können. Bis er vor einem halben Jahr eine schlimme Diagnose bekam: Blasenkrebs.

AboGesichter der Armut«Die Krankenkasse kann ich seit sechs Monaten nicht mehr bezahlen»

Eine Entlassung warf Eva Furrer (58) psychisch völlig aus der Bahn. Nun muss sie Psychopharmaka und Morphium nehmen, um funktionieren zu können.

AboGesichter der Armut«Ich wünsche mir ein paar gute Freunde, mit denen ich lachen kann»

Francesca Licciano (74) leidet unter der Einsamkeit. Am allermeisten am Sonntag.

AboGesichter der Armut«Einzig meine Hunde machen mir die Einsamkeit etwas erträglicher»

René Burger (64) muss mit 15 Franken pro Tag auskommen. An dieser finanziellen Situation ist seine Beziehung zerbrochen.

AboGesichter der Armut«Zwei Wochen lang ass ich praktisch nichts»

Hans Peter Meier (65) hat über zwanzig Jahre in der IT-Branche gearbeitet. Während der Dotcom-Krise verlor er seinen Job und landete auf der Strasse.

AboGesichter der Armut«Den Kindern sage ich: Ich will euch alles geben, was ihr wollt, aber ich kann nicht»

Mariam Mansour (40) hatte ein gutes Leben in Syrien. In der Schweiz muss sie monatelang sparen, um ihren Kindern neue Schuhe zu kaufen.

«Apropos» – der tägliche PodcastArm sein in der reichen Schweiz: Fünf Betroffene erzählen

Immer mehr Menschen bestreiten ihren Alltag mit sehr wenig Geld. Fünf erzählen im Podcast davon. «Ich wünschte mir, es gäbe weniger Vorurteile», sagt eine von ihnen.