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„15 Prozent: Wir sind es wert“ steht auf dem Transparent, das Demonstrantinnen und Demonstranten vor der Verdi-Bundeszentrale auf der Schillingbrücke halten. Sie fordern 15 Prozent mehr Lohn für Postangestellte.

© dpa/Annette Riedl

Update

15 Prozent mehr Lohn gefordert: Postboten und Paketzusteller in Berlin und Brandenburg streiken am Montag erneut

15 Prozent mehr Gehalt wollen die rund 160.000 Post-Beschäftigte bundesweit erreichen. Am Montag rief Verdi sie dazu auf, den ganzen Tag über nicht zu arbeiten.

| Update:

Der erneute Warnstreik der Gewerkschaft Verdi im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post wirkt sich auch auf Berlin und Brandenburg aus. Am Montagmorgen rief der Landesverband der Gewerkschaft die Brief- und Paketzusteller in Berlin und Brandenburg auf, den gesamten Tag über die Arbeit niederzulegen.

Die Gewerkschaft verlangt für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten bundesweit 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Der Post-Vorstand lehnt die Forderung als unrealistisch ab. Die Verhandlungen gehen am 8. und 9. Februar in Düsseldorf in dritter Runde weiter. Die Post hat angekündigt, dann ein Angebot vorlegen zu wollen.

Mit Blick auf die Inflation verteidigte Verdi-Chef Frank Werneke die Forderung seiner Gewerkschaft. „Wer meint, dass die Forderung von 15 Prozent zu hoch ist, der kann schlicht und ergreifend nicht rechnen“, rief Werneke Streikenden aus Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen am Montag bei einer Kundgebung in Berlin zu. Eine Inflation von fast acht Prozent im Vorjahr und sechs bis sieben Prozent in diesem Jahr bedeute große Reallohnverluste. „Wir wollen das Inflationsmonster stoppen, wir wollen die Reallöhne sichern – weil: Das haben wir uns verdient.“

Alle Menschen hätten einen Anspruch auf einen vollen Kühlschrank und eine geheizte Wohnung, sagte der Gewerkschafter. „Die Alternative, hungern oder frieren, die Alternative akzeptieren wir nicht.“ Zu der Kundgebung unweit des Berliner Ostbahnhofs kamen Hunderte Streikende, die mit Trillerpfeifen, Verdi-Fahnen sowie schwarzem und gelbem Rauch für Stimmung sorgten. Aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen seien 15 volle Busse mit Streikenden angereist, sagte ein Gewerkschafter auf der Bühne.

Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis nahm vor allem die Wirtschaftslage der Deutschen Post in den Blick. „Der Konzern beabsichtigt für das vergangene Jahr den höchsten Gewinn aller Zeiten zu erwirtschaften. 8,4 Milliarden Euro Ergebnis – davon holen wir uns jetzt euren Anteil“, rief sie den Streikenden zu. „Jetzt seid erst mal Ihr dran, bevor wir über Dividenden sprechen.“ Die Forderung von 15 Prozent mehr sei keine Spinnerei - „diese Forderung ist notwendig, gerecht und sie ist machbar“, sagte Kocsis.

Laut Verdi haben an den bisherigen Warnstreiks in Berlin und Brandenburg pro Tag durchschnittlich 2000 Postbeschäftigte teilgenommen. Am Montag wurden die Streikenden aus Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aufgerufen, ab 10.00 Uhr zu einer gemeinsamen Kundgebung vor der Verdi-Bundesverwaltung in Berlin-Mitte zu kommen.

Um 11.00 Uhr soll dort Andrea Kocsis, stellvertretende Verdi-Bundesvorsitzende und Verhandlungsführerin im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post, zu den Streikenden sprechen. (dpa)

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