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Hans Meiser.

© dpa/Georg Wendt

Update

An Herzversagen gestorben: Talkshow-Legende Hans Meiser ist tot

Der TV-Moderator galt mit Sendungen wie „Notruf“ als Urgestein des deutschen Privatfernsehens. Nun ist Hans Meiser im Alter von 77 Jahren gestorben.

| Update:

Der bekannte Fernsehmoderator Hans Meiser ist tot. Das bestätigte Meisers Geschäftspartner Harald Thoma am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

Meiser sei bereits in der vergangenen Woche in der Nähe von Scharbeutz (Schleswig-Holstein) „unerwartet an Herzversagen gestorben“, schrieb zudem sein Sender „Radio Wellenrausch“ auf Instagram. 

Der Sender würdigte Meiser als „großartigen Mann“, dessen Leistungen „nie vergessen“ würden. „Danke Hans. Danke für alles“, hieß es weiter in der Mitteilung des Radiosenders, die dieser etwa im sozialen Netzwerk Facebook verbreitete. 

Meiser galt mit Sendungen wie „Hans Meiser“ als Urgestein des deutschen Privatfernsehens und Vorreiter der Fernsehtalkshows in Deutschland.

Top-Quoten bei RTL

Seine nach ihm benannte Sendung erreichte bei RTL in den 90er Jahren einen Zuschauer-Marktanteil von bis zu 40 Prozent. Mit seinen Gästen – nahezu ausschließlich Nicht-Prominente – sprach er oft über deren Alltagsprobleme oder spezielle Lebenssituationen.

Das Themenspektrum reichte dabei von verfeindeten Hundebesitzern über Streit um Lärm bis zu Stimmen aus dem Jenseits. Das Format zog eine ganze Reihe ähnlicher Sendungen im Nachmittagsprogramm des deutschen Fernsehens nach sich. 

Von 1992 bis zu ihrer Einstellung 2001 wurden 1700 Folgen der Talkshow ausgestrahlt. Bekannt wurde Meiser außerdem als Moderator der RTL-Reality-Show „Notruf“, bei der echte Notfälle und Rettungseinsätze nachgespielt wurden.

Auch kurz vor seinem plötzlichen Tod hatte Meiser noch große Pläne: Er brachte Ende Oktober dieses Jahres gemeinsam mit Harald Thoma den neuen privaten Hörfunksender „Radio Wellenrausch“ an den Start.

Anchorman Meiser

Meiser kam am 20. August 1946 im niedersächsischen Bad Rothenfelde zur Welt und arbeitete später zunächst als Rundfunkredakteur beim Südwestfunk sowie als Nachrichtenredakteur bei Radio Luxemburg. Zum Start des deutschen Privatfernsehens 1984 wechselte er zum TV und war bei RTL bis 1992 „Anchorman“ der Hauptnachrichtensendung „7 vor 7“, die später in „RTL aktuell“ umbenannt wurde.

2017 musste Meiser wegen seiner Arbeit für ein umstrittenes Online-Portal Kritik einstecken. Nach Bekanntwerden dieser Tätigkeit trennte sich die Produktionsfirma von Jan Böhmermanns Sendung „Neo Magazin Royale“ (ZDF/ZDFneo) von Meiser. Damals war er unregelmäßig in der Show als Sidekick aufgetreten.

Hans Meiser hinterlässt eine Ehefrau, drei Kinder und drei Enkelkinder. (Tsp, dpa, AFP)

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