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Schneller Sieg. Der polnische Gaststarter Janusz Wojnarowicz (blaue Kleidung) sorgte bei der 3:10-Heimniederlage des UJKC Potsdam gegen den KSV Esslingen mit seinem Sieg über Peter Abel für einen Lichtblick.

© Olaf Möldner

Von Erhart Hohenstein: Am Schluss ein „Geschenk“ vom Sieger

Judo-Männer des UJKC Potsdam schieden aus dem Meisterschaftsrennen aus

Der KSV Esslingen verabschiedete sich in der Leichtathletik-Halle des Luftschiffhafens vom gastgebenden UJKC mit einem Geschenk. Sein Schwergewichtler zog für den letzten Kampf der „Meisterrunde", des Bundesliga-Viertelfinales, eine Jacke mit zu engen Ärmeln an. Sie hätten dem Potsdamer Mannschaftskapitän Silvio Paul das Zugreifen erschwert. Deshalb wurde der knapp 100-kg-Mann vom eifrig nachmessenden Kampfgericht disqualifiziert.

Mit nunmehr 3:10 statt 2:11 blieb das Endergebnis für das gastgebende Teams vor etwa 200 Zuschauern dennoch deprimierend. Ohne ausreichende Fitness zeigte sich das zugegeben ersatzgeschwächte Team des wenig engagiert wirkenden Cheftrainers Axel Kirchner nach den ersten Niederlagen regelrecht demotiviert. Dass es bei der Auseinandersetzung um den Einzug ins Halbfinale der Deutsche Meisterschaften ging, war nur bei wenigen Athleten wie dem einsatzstarken, aber gewohnt unglücklich kämpfenden Philipp Hollmann (- 90 kg) zu merken. Er verlor gegen den spritziger wirkenden Helge Molt in beiden Durchgängen erst nach hartem Widerstand. Bei den „Schweren" ging''s überhaupt besser für den UJKC. In der Klasse 100 + ließ sich Robert Zimmermann von Molts provokanten Zwischenruf „Der kann nicht mehr" kaum beirren und setzte seinen Gegner Dmitri Kosenko dank überlegener Athletik mit einem Würgegriff außer Gefecht. Noch schneller kam im zweiten Durchgang in derselben Gewichtsklasse der polnische Gaststarter Janusz Wojnarowicz zum Ziel, der den für diese Klasse untergewichtigen Peter Abel nach wenigen Sekunden unentrinnbar festhielt.

Dies waren aber die einzigen Erfolgserlebnisse, die das Publikum zum Jubeln brachten. Die Misere begann gleich nach dem Auftakt mit Mario Schendel (-81 kg), der gegen den körperlich überlegenen Faruch Bulekulov mit taktischer Raffinesse einen Mini-Vorsprung erreichte, ihn aber kurz vor Schluss wieder einbüßte. Immerhin ein Remis, doch im zweiten Durchgang setzte Bulekulov schon nach gut 77 Sekunden der fünfminütigen Kampfzeit den entscheidenden Wurf. Ähnlich liefen fast alle Kämpfe in den unteren Gewichtklassen, wo der UJKC die verletzten Robert Kopiske und Niklas von Freeden schmerzlich vermisste. So fegte der routinierte Brite Graig Fallon (- 60 kg) seinen Gegner Jewgenij Buchbinder ebenso zweimal kurzzeitig von der Matte wie René Schneider (- 72 kg) Norman Helm. Adrian Kulisch (- 66 kg) hatte mit Björn Ahrens genauso wenig Probleme wie gegen Arne Mundt. In der Gewichtsklasse bis 100 kg hatte sich Jörn Linckh gegen den zunächst in Führung liegenden Tino Reger durchgesetzt, ehe dann in Durchgang 2 die zu enge Jacke dem UJKC zum dritten Punkt verhalf. Die Niederlagenkette brachte schließlich selbst das anfeuerungswillige Publikum zum Schweigen. Die entscheidende Phase des Titelkampfs findet entgegen den Hoffnungen ohne die Potsdamer Judo-Männer statt.

Erhart Hohenstein

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