Marcelo Rios möchte es noch einmal wissen
Auf der ATP-Challenger-Tour bahnt sich ein interessantes Comeback an: Marcelo Rios, ehemaliger Weltranglisten-Erster aus Chile, plant eine Rückkehr schon für Januar 2019.
von tennisnet
zuletzt bearbeitet: 22.12.2018, 11:57 Uhr
Wer hätte das gedacht? Für die österreichischen Tennisfans besteht Anfang Februar tatsächlich eine Chance, einen ehemaligen Weltranglisten-Ersten in Salzburg zum Davis-Cup-Treffen mit Chile begrüßen zu dürfen. Gut, diese Chance mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 0,01 Prozent zu beziffern, wäre verwegen. Wenn allerdings einem Spieler auch im höheren Alter noch alles zuzutrauen ist, dann Marcelo Rios.
Schließlich sind ja auch erst 14 Jahre vergangen, seit Rios seinen professionellen Tennisschläger an den Nagel gehängt hat. Irgendwie hat der Linkshänder, der 1998 sechs Wochen lang die ATP-Weltrangliste angeführt hat, aber plötzlich wieder ein Kribbeln im Schlagarm verspürt, wie er in einem Interview mit der Zeitung La Tercera verkündete.
Ivo Karlovic hält den Altersrekord
„Ich habe mit ein paar ziemlich hoch-gerankten Spielern trainiert“, erklärte der 42-jährige Rios, der im Moment in Florida lebt. „Die haben alle ziemlich gut gespielt. Ich bin schnell müde geworden und Gewicht verloren. Ich habe fast zwölf Pfund abgenommen und schon fast jenes Gewicht erreicht, mit dem ich damals auf der Tour gespielt habe.“
Dass es Marcelo Rios ernst meint, zeigt das Ansuchen um eine Wildcard für das ATP-Challenger-Turnier in Columbus, Ohio. Dieser wird am 7. Januar 2019 gestartet, knapp 21 Jahre nach dem größten Erfolg des Chilenen - dem Erreichen des Endspiels der Australian Open 1998.
Eine Wiederholung dieses Coups strebt Rios allerdings nicht an. Dem Vernehmen nach möchte er sich auf dem zweiten Level der ATP-Tour beweisen. Dort aber einen Rekord brechen: Den von Ivo Karlovic, der als ältester Spieler einen Challenger gewonnen hat. Der Kroate war bei seinem Sieg in Calgary 39 Jahre und sieben Monate alt.
Für Österreichs Davis-Cup-Team bedeuten diese Ambitionen von Rios aber dann doch wohl, dass sich Dominic Thiem und Co. auf Nicolas Jarry und Christian Garin einstellen müssen.
Thiem Dominic