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Lot 79

Große Puppewohl Kestner, ca. 1880, Porzellanbrustblattkopf, blaue, feststehende Augen, gemalte Brauen und feine Wimpern, offener Mund mit 4 Zähnen, Kinngrübchen, frühe Mohair Lockenperücke in Blond, schlanker, gegliederter Lederkörper mit Massebeinen und Porzellanarmen, ein Etikett m. Nr. 8, Halsmarke: A6 oder 16, altes Kleid aus Spitzen und Batist, rosa Unterkleid, Socken und Schuhe erg., H: 62 cm. Etwas Altersspuren, Kopf: gut, Köper: Altersspuren, Beine part. rissig, Kleidung: gut.

Lot 80

Charakter-PuppeKestner, ca. 1912, Porzellankurbelkopf, Charakter-Gesicht mit blauen Schlafaugen, gemalte Brauen und feine Wimpern, offener Mund m. Zunge 2 Zähnen oben, modelliertes Haar in Blond, Holz-Masse-Baby-Körper, weißes Taufkleid m. Spitzen und Haube, Halsmarke: J.D.K. dein ? 12 Germany. Part. min. Altersspuren.

Lot 277

A large Kestner 171 child doll, with blue sleeping eyes, brown hair wig on plaster plate, jointed composition body, recent grey velvet and pink dress and bonnet and a shell purse, 28 inch (71cm) high, some repairs to body

Lot 278

A Kestner 152 child doll, with brown sleeping eyes, replaced wig, jointed composition body, recent pink dress and under clothes, 24 1/2 inch (62cm) high

Lot 350

A large Kestner 214 child doll, with blue lashed sleeping eyes, recent curly brown wing, ball-jointed composition body, white cotton dress, blue velvet jacket, underclothes and straw bonnet, 28 1/2 inch (72.5cm

Lot 355

A Kestner 154 shoulder head doll, with blue sleeping eyes, replaced brown wig, kid universal jointed body with bisque arms and old label on belly, recent green dress and underclothes, 19 inch (48cm) high, feet broken off

Lot 373

A Kestner 168 child doll, with blue sleeping eyes, replaced red wig, jointed composition body and cream dress printed with sprigs, 19 1/2 inch, (50cm) high, repainted hands

Lot 475

A Kestner shoulder head doll, with brown eyes, open mouth, four teeth, on a kid leather body with porcelain arms and hands in a white cotton and lace dress, marked to back 154 Dep, 19 inch (49cm) high

Lot 1712

Zierliche Brustkopfpuppe mit lieblichem Gesicht Marke nicht sichtbar. Wohl Kestner oder Alt, Beck & Gottschalk. Biskuitporzellan, Leder und Stoff. L 48 cm. Brustkopf, feste braune Glasaugen, blonde Echthaarperücke. Schlanker Körper aus Stoff und Leder, mit Po- und Kniezwickeln. Kariertes Kleid, Haube mit Blumenschmuck, schwarze Schuhe Haarriss am Schulterblatt hinten, Iris beider Augen restauriert, Arme und Beine mit Reparaturen, Unterarme ergänzt.

Lot 1727

Seltene, schlanke Brustkopfpuppe. Innen Malermarke "23". Um 1850, vermutlich Kestner. Porzellan, Leder. L 50 cm. Glasierter Kopf mit feiner Gesichtsbemalung: blaue Augen, geschlossener, leicht lächelnder Mund, schwarz gemalte Haare und aufgeklebte Echthaarperücke. Schlanker Lederkörper mit einzelnem Daumen. Originales, schwarz-geblümtes Kleid, schwarze Schnallenschuhe Körper mit Altersspuren und kleinen Reparaturstellen.

Lot 1756

Puppenmädchen mit Schneckenfrisur J. D. Kestner. Gemarkt „F 1/2 made in Germany 10 1/2 161“. Ab 1898. Biskuitporzellan, Masse. L 50 cm. Kurbelkopf, braune Schlafaugen, blonde Echthaarperücke. 15-teiliger Gliederkörper mit rotem Stempel "Germany 3". Altes blaues Samtkleid, weiße Haube, braune Lederschuhe Kopf durchleuchtet: ohne Defekte. Finger mit Reparaturen.

Lot 1757

Ausdrucksvolles Puppenmädchen mit geschlossenem Mund Kestner. Gemarkt "192 12 1/2". Ab 1890. Biskuitporzellan, Masse. L 54 cm. Kurbelkopf, braune Schlafaugen, geschlossener Mund, Ohrlöcher, mittelblonde Lockenperücke. 15-teiliger Gliederkörper. Alte Kleidung: cremefarbenes Kleid, passende Haube, braune Lederschuhe Kopf durchleuchtet: ohne Defekte, Chip an einem Ohrläppchen. Körper mit Farbdefekten, Hände berieben, Oberarme alt ergänzt.

Lot 1758

Puppenmädchen J. D. Kestner. Gemarkt "K made in Germany 10 JDK 214". Um 1910. Biskuitporzellan, Masse. L 53 cm. Kurbelkopf, braune Schlafaugen, hellbraune Mohairperücke. 17-teiliger Gliederkörper.Kariertes Kleid, weiße Spitzenhaube, schwarze Schuhe Kopf nicht durchleuchtet: ohne sichtbare Defekte, lediglich 1 Augenlid bestoßen, 2 Finger defekt.

Lot 1759

Brustkopfpuppe J. D. Kestner. Gemarkt „12 154 dep“. Ab 1897. Biskuitporzellan, Masse und Leder. L 62 cm. Braune Schlafaugen, modellierte Brauen, braune Echthaarperücke. Lederkörper mit Gliederarmen und Zwickeln an Po und Knien. Weiße Schürze, alte Unterwäsche, weiße Haube, braune Lederstiefel Kopf durchleuchtet: ohne Defekte. Körper mit Defekten (Füllung rieselt), 2 Finger fehlen.

Lot 1760

Seltene Charakterpuppe + Buch J. D. Kestner. Gemarkt "K made in Germany 14 JDK 240". Ab 1914. L 65 cm. Kurbelkopf, blaue Schlafaugen, braune Echthaarperücke mit Zöpfen. 15-teiliger Gliederkörper, gestempelt "Germany". Nachgenähtes blaues Samtkleid, schwarz-weiße Schuhe. Dazu Jane Foulke: "Kestner, King of Dollmakers" Haarriss-Spinne am Hinterkopf rechts, Körper fast unbespielt, mit nur kleinen Ausbesserungen am Halsansatz.

Lot 1762

Mädchenpuppe im Dirndl J. D. Kestner. Gemarkt "K made in Germany 14 171". Um 1900. Biskuitporzellan, Masse. L 62 cm. Kurbelkopf, braune Schlafaugen, hellbraune Echthaarperücke. 15-teiliger Gliederkörper mit rotem Stempel "Germany 5". Schwarz-rotes Dirndl, weiße Schürze, braune Wachstuchschuhe, bestickte Trachtenhaube Fest vergipster Kopfdeckel: Kopf nicht durchleuchtet, ohne sichtbare Defekte. Rechte Ferse minimal bestoßen, 1 Finger geklebt.

Lot 1763

Charakterpuppe J. D. Kestner. Gemarkt "made in Germany 257 JDK 44". Um 1916. Biskuitporzellan, Masse. L 46 cm. Kurbelkopf, braune Schlaf-/Schelmenaugen, offener Mund, bewegliche Zunge, blonde Echthaarperücke. 15-teiliger Toddlerkörper. Alter brauner Mantel und passende Haube in Persianer-Optik, schwarze Lackschuhe Kopf durchleuchtet: ohne Defekte, Zunge übermalt. Linker Oberarm mit fixiertem Farbdefekt, Reparatur am rechten Fuß.

Lot 1769

Charakterbaby "Hilda" J. D. Kestner. Gemarkt "F. made in Germany 10 JDK 237 ges. gesch.". Ab 1914. Biskuitporzellan, Masse. L 32 cm. Kurbelkopf, blaue Schlafaugen, Mohairfellperücke mit Altersspuren. 5-teiliger Sitzbabykörper. Weißes Kleid und Haube, anbei Rassel und Reifentier Kopfdeckel fest vergipst: nicht durchleuchtet, doch ohne sichtbare Defekte. Lider minimal berieben, Finger minimal bestoßen.

Lot 1771

Charakterjunge J. D. Kestner. Gemarkt "K. made in Germany 14 247 15 JDK 14". Ab 1915. Biskuitporzellan, Masse. L 57 cm. Kurbelkopf, blaue Schlafaugen, brünette Echthaarperücke. 15-teiliger Gliederkörper mit rotem Stempel "Made in Germany". Blauer Anzug, dazu großer Strohhut Fest vergipster Kopfdeckel: nicht durchleuchtet, jedoch ohne sichtbare Defekte.

Lot 1777

Großes originalbekleidetes Puppenmädchen J. D. Kestner. Gemarkt "K made in Germany 14 164". Ab 1898. Biskuitporzellan, Masse. L 63 cm. Kurbelkopf mit fest vergipstem Deckel, braune Schlafaugen, mittelblonde Mohairperücke. 15-teiliger Gliederkörper mit rotem Stempel "Germany 5". Originales zartes rosa Kleid und weiße Haube, schwarze Schuhe Kopf nicht durchleuchtet: ohne sichtbare Defekte, lediglich Augenlider mit kleinen Bestoßungen.

Lot 1780

Blonde Mädchenpuppe J. D. Kestner. Gemarkt „K 1/2 made in Germany 14 1/2 171“. Um 1900. Biskuitporzellan, Masse. L 67 cm. Kurbelkopf, blaue Schlafaugen, offener Mund, blonde Mohairperücke. 15-teiliger Gliederkörper rot gestempelt "Germany". Weiße Unterwäsche, alter roter Mantel, braune Lederschuhe Kopf durchleuchtet: ohne Defekte, lediglich 2 minimale Chips an der Kopfkrone. 1 Finger geklebt, 1x fehlend.

Lot 1781

Puppenmädchen J. D. Kestner. Gemarkt "made in Germany 10 161". Ab 1898. Biskuitporzellan, Masse. L 51 cm. Kurbelkopf, braune Schlafaugen, braune Echthaarperücke. 15-teiliger Gliederkörper mit rotem Stempel "Germany 3". Weißes Unterkleid, weiße Haube, braune Lederschuhe Kopf durchleuchtet: ohne Defekte, lediglich 1 Chip an der Halskurbel. Armspannung locker.

Lot 1782

Kleine Puppe mit Haube J. D. Kestner. Gemarkt „made in Germany 7 1/2 164“. Ab 1898. Biskuitporzellan, Masse. L 44 cm. Kurbelkopf, nachträglich eingegipste blaue Augen, rötliche Mohairperücke mit geflochtenem Haarkranz. 15-teiliger Gliederkörper mit rotem Stempel "Germany 2 1/2". Helles, gestreiftes Schürzenkleid, weiße Haube, schwarze Schuhe Haarriss am Hinterkopf rechts. Körper mit Farbdefekten, Hände mit Reparaturen.

Lot 1811

Konvolut 3 Celluloidpuppen Schildkröt, Kestner & Bayerische Celluloidwarenfabrik. Alle gemarkt. Um 1908 bis 1930er Jahre. L 17 - 38 cm. Schwarzes Baby mit festem Kopf, gemalten Augen und weißem Nachthemd. / "Mädi" mit gehäkeltem Eierwärmer-Kleid. / Kestner-Mädchen mit Celluloid-Kurbelkopf (Schildkröt für Kestner, gemarkt JDK 200), blauen Schlafaugen und Echthaarperücke auf 13-teiligem Gliederkörper in kariertem Kleid Teils mit Altersspuren, Kestner-Mädchen mit retuschierten Lippen und 1 ergänzten Hand.

Lot 1518

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "Airplane [Untitled]". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1982. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 3/4 in. (205 x 197 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right. Edition size unspecified, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29058-1-300]

Lot 1553

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "Bayou". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1985. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 5/8 in. (205 x 194 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right. Edition size unspecified, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29071-1-400]

Lot 1569

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "Boy and Dog in a Johnnypump". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1982. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 7/8 in. (205 x 200 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right; signed and dated in the plate, lower right. Edition size unspecified, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Johnnypump is a term used for a fire hydrant in New York City, especially in lower Manhattan and Brooklyn, more so one that's opened in the summer for kids to play in. This print is scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29057-2-600]

Lot 1586

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "Cadillac Moon". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1981. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 5/8 in. (205 x 194 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right; signed and dated in the plate, lower right; signed SAMO, lower left. Edition size unspecified, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29054-1-600]

Lot 1615

Artist: Jean-Michel Basquiat & Andy Warhol (Americans, 20th Century). Title: "Collaboration No.62". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1984. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 13/16 in. (205 x 198 mm).Lot Note(s): Signed in black marker by Basquiat, lower right. Edition size unspecified, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Basquiat, Andy Warhol, and Francesco Clemente collaborated on a series of paintings under the aegis of Bruno Bischofberger between 1983 and 1985. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York and © Andy Warhol Foundation for the Visual Arts / Artists Rights Society (ARS), New York. [29075-1-400]

Lot 1655

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "Discography II". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1983. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 1/4 in. (205 x 184 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right. Edition size unspecified, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29062-1-400]

Lot 1665

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "Early Moses". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1983. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 7/8 in. (205 x 200 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right. Edition size unspecified, presumed very small. Very light cream smooth wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29067-1-400]

Lot 1885

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "Molasses". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1983. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 11/16 in. (205 x 195 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right. Edition size unspecified, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29059-1-300]

Lot 2178

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "To Repel Ghosts [1986] [print]". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1986. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 5/8 in. (205 x 194 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right. Edition size unspecified, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29072-1-600]

Lot 1318

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "Rodo". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1984. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 1/8 in. (205 x 181 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right. Edition size unspecified, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29070-1-600]

Lot 1357

Artist: Jean-Michel Basquiat (American, 1960-1988). Title: "Side View of an Oxen's Jaw". Medium: Color offset lithograph. Date: Composed 1983. Printed 1986. Dimensions: Overall size: 8 1/16 x 7 3/8 in. (205 x 187 mm).Lot Note(s): Signed in black marker, lower right. Edition size unspecified, presumed very small. Very light cream wove paper. Wide margins. Fine impression. Fine condition; affixed to very thin and supple archival acid-free support sheet, not mount/board. Comment(s): Scarce, rare signed, and seldom seen. No auction records located. Issued for the opening night exhibition of "Jean-Michel Basquiat" at the Kestner-Gesellschaft, Hannover, Germany (the exhibition ran from November 28th 1986 to January 25th 1987). Apparently there were very small quantities of this lithograph printed for distribution at the event and they went quickly. Published by the Kestner-Gesellschaft and printed in Hannover by Frenzel & Heinrichs. Image copyright © The Estate of Jean-Michel Basquiat/ADAGP, Paris; ARS, New York. [29068-1-400]

Lot 244

Pastell und Graphit auf festem Papier 23,5/24 x 39,7 cm Unter Glas gerahmt. Unbezeichnet. - Die rechte obere Ecke alt angesetzt.Nicht bei VenzmerWir danken Alexander Klee, Wien, für bestätigende Hinweise.ProvenienzProf. Jan Thesing, Darmstadt (mit zweifachem Stempel auf der Rahmenrückpappe); Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart (2003); Privatsammlung Nordrhein-Westfalen; seitdem in FamilienbesitzAusstellungenDarmstadt 1969/1970 (Kunstverein/Kunsthalle), Adolf Hölzel. Ölbilder/Pastelle, Kat. Nr. 136; Hannover 1982 (Kestner-Gesellschaft), Adolf Hölzel, Kat. Nr. 116 mit ganzsseitiger Abb. S. 103

Lot 356

Metallstäbe, farbig gefasst, an Nylonfäden vor Siebdruck auf Plexiglas Ca. 17 x 54 x 12 cm. Auf der Unterseite des Plexiglas mit Signaturstempel sowie auf einem Aufkleber signiert und typographisch nummeriert. Exemplar 51/200. Edition Kestner Gesellschaft, Hannover. - Mit geringfügigen Altersspuren.

Lot 875

MIRO, Joan, "Personnage au-dessus de l'horizon", Original-Farblithografie, 59 x 40, nummeriert 17/100, handsigniert, besch., Jahresgabe der Kestner-Gesellschaft, Hannover 1965, WV Mourlot 390a, ungerahmt

Lot 19

Bronzeplastik Höhe 98,8 cm Seitlich rechts unten bezeichnet und datiert "PROBEGUSS BRONZE 1964 UNVERKÄUFLICH FÜR JULIAN HILDEBRANDT". Posthumer Guss 1964; Unikat in diesem Material, neben der Auflage von 10 Aluminiumgüssen. Gießerei H. Noack, Berlin. - Mit schöner goldbrauner Patina.v. Maur P 10a (Aluminium)Mit einer Bestätigung von Tut Schlemmer, Stuttgart, vom 10. März 1979ProvenienzNachlass des Künstlers; Geschenk Tut Schlemmers an den Vorbesitzer, Familie Hans Hildebrandt; PrivatsammlungAusstellungenU.a. Bern 1959 (Kunsthalle Bern), Oskar Schlemmer, Kat. Nr. 157 (Aluminium); Hannover 1960/1961 u.a. Wanderausstellung (Kestner-Gesellschaft), Oskar Schlemmer, Kat. Nr. 158 (Aluminium); Rom 1962 (Galleria Nazionale d'Arte Moderna), Oskar Schlemmer, Kat. Nr. 44 (Aluminium); London 1962 (Marlborough Fine Art), Painters of the Bauhaus, Kat. Nr. 188 (Aluminium); Berlin 1963 (Akademie der Künste), Oskar Schlemmer, Kat. Nr. 254 (Aluminium); Stuttgart 1968 (Württembergischer Kunstverein), 50 Jahre Bauhaus, S. 298, Kat. Nr. 265 mit Abb.; London 1968/1971 u.a. Wanderausstellung, 50 Jahre Bauhaus, S. 297, Kat. Nr. 217 (Aluminium); Berlin 1977 (Neue Nationalgalerie/Akademie der Künste/Große Orangerie), Tendenzen der Zwanziger Jahre, Kat. Nr. 1/243, mit Abb. 112LiteraturKarin v. Maur, Oskar Schlemmer, Das plastische Werk, Stuttgart 1972, S. 27, mit ganzseitiger Farbtafel S. 25 (Aluminium); Wulf Herzogenrath, Oskar Schlemmer. Die Wandgestaltung der neuen Architektur, München 1973, Verz. 14.4, mit Abb. 227 (Aluminium); Hans M. Wingler, Kleine Bauhaus-Fibel, Berlin 1974; S. 18, mit Abb. S. 20 (Aluminium)In der bedeutenden „Bauplastik R“ visualisiert sich in nuce Oskar Schlemmers künstlerisches Gesamtwerk. Hier ist schon seine Auffassung von gegenstandsgebundener Abstraktion formuliert.Im Entstehungsjahr unseres Reliefs, 1919, konstituiert sich in Weimar das Staatliche Bauhaus aus der von Henry van de Velde gegründeten Kunstgewerbeschule. Neuer und moderner soll die Hochschule sein. Aus der Idee der Gestaltung jeden Lebensbereichs im Sinne des Gesamtkunstwerks entwickelt sich der Grundsatz, dass nun die Form der Funktion folgen und damit über die im 19. Jahrhundert entwickelte Schönheitsidee hinausgehen soll. Der neuen Devise „Form follows function“ wird der Mensch in seinen Maßen und Bedürfnissen zugrunde gelegt.1920 wird Oskar Schlemmer von Walter Gropius an das Bauhaus berufen und leitet die Klasse der Wandgestaltung - ein Aufgabenbereich, der in direktem Zusammenhang mit unserem Relief zu sehen ist. Denn formal ist die Wand als architektonisches Bauteil per se werkimmanent für die skulpturale Gattung Relief. Die Vermessung des menschlichen Körpers stellt Oskar Schlemmers ureigenstes Thema dar, in seiner Wandgestaltung, in seiner Plastik und Malerei sowie in seinem Bühnenwerk.„Er abstrahiert aus der menschlichen Gestalt die Idee ihrer Linie, das Gesetz ihrer Proportion und ihres Flächeninhalts“, beschreibt der Direktor der Dresdener Städtischen Kunstsammlungen, Paul Ferdinand Schmidt, in dem ersten umfassenden Artikel über Oskar Schlemmer im Jahrbuch der jungen Kunst bereits 1921. (zit. nach Karoline Hille. Fläche-Raum-Unendlichkeit, in: Ausst. Kat. Oskar Schlemmer. Wand-Bild-Bild-Wand, Städt. Kunsthalle Mannheim 1988, S. 19).Die nach Hans Hildebrandt folgende Bearbeiterin des Werks Oskar Schlemmers, Karin v. Maur, beschreibt die „Bauplastik R“ eingehend:Die "Reihe der Reliefs von 1919 [gipfelt] in der 'Bauplastik R', mit der Schlemmer nicht nur die Polychromie, sondern weitgehend auch die Flächengebundenheit verläßt. Auf der Vertikalachse eines schmalen Hochrechtecks erhebt sich eine nach rechts gewendete Jünglingsfigur, deren schlanke Umrisse auf elementare geometrische Grundformen reduziert sind. Aus ihren Proportionen ergibt sich ein tektonisches System aus kubischen Rechteckfeldern, gegeneinander versetzt zu beiden Seiten der teilenden und verbindenden Längsachse. Durch den rhythmischen Wechsel von konkaven und konvexen Partien wird die Fläche auf mehreren Ebenen in die Tiefe gestuft und überhöht. Auf diese Weise entsteht ein ebenso klares wie differenziertes Gefüge aus rechteckigen Hohlräumen, eingeschnittenen Konturen, scharfkantigen Graten und runden Wölbungen. Statt der Farben übernimmt hier das Licht die Funktion der aktivierenden Akzentsetzung: je nach Beleuchtung werden markante und wechselnde Kontraste von belichteten und verschatteten Partien erzeugt, die als dynamisches Element an der raumplastischen Gestaltung mitwirken. Das profilierte Gliederungssystem, das die Gestalt durchdringt und ihre gesetzmäßige Proportionierung sichtbar werden läßt, wirkt in allen Teilen so konsequent, daß Figur und Konstruktion zu einer harmonischen Ganzheit zusammenwachsen." (Karin v. Maur 1972, op. cit., S. 27).Noch differenzierter als in der Version in Aluminium erscheint das Spiel von Licht und Schatten, von Flächen und Linien, von Konkaven und Konvexen, in dem hier vorliegenden Bronzeguss, der in dieser Materialausführung einmalig und somit als Unikat zu begreifen ist.

Lot 67

Öl auf Leinwand 100 x 81 cm. Gerahmt. Signiert 'Jorn'. Rückseitig auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt 'Dichter & Denker 1962 Jorn' sowie mit Widmung.Guy Atkins, Asger Jorn, The crucial years 1954 – 1964, London 1977, WVZ-Nr. 1414ProvenienzDirekt vom Künstler; Sammlung Werner Haftmann, Berlin; Privatsammlung, SüddeutschlandAusstellungenHumlebaek 1965 (Louisiana Foundation), Asger Jorn, Ausst.Kat.Nr.112 (mit rückseitigem Aufkleber)Amsterdam 1964/1965 (Stedelijk Museum), Asger Jorn, Ausst.Kat.Nr.109Basel 1964 (Kunsthalle), Asger Jorn, Eugène Dodeigne, Ausst.Kat.Nr. 92 (mit rückseitigem Aufkleber)„Hüten Sie sich vor Asger Jorn, wenn Sie Widersprüche nicht vertragen. Seine trunkensten, freudigsten Farben - glühende Grün, Gelb, Rot und Blau - schatten Traurigkeit. […] Wenn etwas mühselig erarbeitet scheint oder den Eindruck erweckt, man hätte es schon irgendwo gesehen oder wenn es aussieht, als kenne man es nicht - dann ist es kein Jorn. Wenn man nicht sicher ist, ob er tatsächlich höchst persönlich und intim mit jedem einzelnen seiner Trolle, Ungeheuer und Satyre auf vertraulichstem Fuße steht - dann ist es kein Jorn. Erwarten Sie nicht, dass Jorns Kreaturen unbedingt aus den alten nordischen Wäldern kommen müssen, in denen sie einst gehaust haben. Jorn holt sie sich auch aus den großen Städten, aus dem südlichsten Süden […]." (John Lefebre, in: Asger Jorn, Ausst. Kat. Kestner-Gesellschaft Hannover 1973, S. 7). In dieser „Warnung vor Asger Jorn" verortet John Lefebre den Künstler treffend im Spannungsfeld zwischen der mystischen Sagenwelt seiner skandinavischen Heimat, die mit ihrer archaischen Kraft die inspirierende Grundlage seines künstlerischen Schaffens bildet, und seiner europäischen Weltläufigkeit. Umfassend gebildet und interessiert, mehrsprachig, mit den besten Kontakten in die europäischen Kunstzentren und ständig auf Reisen, schafft er mit leichter Hand und unermüdlicher Schaffenskraft ein gewaltiges Oeuvre, das auch Skulpturen, Keramiken und Tapisserien mit einschließt. Ergänzt wird das bildnerische Werk durch seine schriftstellerischen Arbeiten, in denen er sich mit Naturwissenschaften oder Politik ebenso fundiert befasst wie mit Ästhetik und der Symbolwelt der Volkskunst.Als Gegenpol zu seinen intellektuellen Auseinandersetzungen schwingen phantastische Mythen in Jorns Gedankenwelt stets im Hintergrund mit, er entdeckt verborgene Phänomene überall im alltäglichen Dasein und lädt die ihn umgebenden Dinge mit magischer Bedeutung auf. In seinen bildnerischen Werken brechen sich diese tiefliegenden metaphysischen Wahrnehmungen in einem automatistischen Malprozess Bahn. In dieser Auktion können vier Bilder von Asger Jorn angeboten werden, die die Entwicklung seiner Malerei über zwei Jahrzehnte hinweg nachzeichnen. Das frühe, unbetitelte Gemälde von 1942 (Lot 65) steht in seiner lichten Farbigkeit und den frei gesetzten Farbflächen noch unter dem Einfluss der École de Paris, die Jorn während seiner Zeit in der französischen Hauptstadt 1936/1937 als Schüler von Fernand Léger und als Mitarbeiter von Le Corbusier intensiv kennenlernt. Die sich von links in die Bildfläche hineinschiebenden verschatteten Bereiche kündigen bereits die nach und nach in sein Schaffen vordringenden mysteriösen Themen der Traum- und Sagenwelt an.Die beiden Arbeiten aus den 1950er Jahren sind ganz diesen dramatischen Mythen verschrieben und stehen damit im Einklang mit den Grundsätzen der COBRA-Bewegung, die Jorn 1948 mitbegründet. „Ohne Titel" aus dem Jahr 1953 (Lot 66) reißt in seiner starken Bewegtheit den Betrachter mitten hinein in ein unbekanntes, rätselhaftes Abenteuer: ein Schiff im Sturm, eine zerrissene Landschaft, das mit Zähnen bewehrte Maul eines Ungeheuers lassen sich herauslesen. Die Darstellung ebenso wie die Signatur scheint in fiebriger, urwüchsiger Kraft auf den Malgrund geworfen zu sein.Zwei schwarze, dämonische Gestalten bahnen sich in „On suit son chemin" von 1956 (Lot 68) ihren Weg durch eine helle Landschaft. Die Geister, Ungeheuer, Masken und Chimären, die in Jorns Bildern präsent sind, entstammen der Volkskunst und den uralten Legenden, die er und seine COBRA-Mitstreiter als fundamentalen Bestandteil der Alltagswelt begreifen. „Man kann nur zur Wahrheit kommen, indem man seine Phantasie für die unglaubwürdigsten Bilder wie die von Bosch und Brueghel einsetzt, aber dann in einer bildnerischen Sprache wie bei den alten Indianern, Wikingern, Primitiven und nicht in einer surrealistisch-naturalistischen Sprache. Wir sollen keine Beschreibungen des Menschen als Tier geben. Aber sollen uns selbst als Tier beschreiben. Das ist unser Weg.", schreibt Jorn 1950 an Constant (zit.nach: Ausst.Kat. Asger Jorn 1914-1973. Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen, Skulpturen, Lenbachhaus München 1987, S. 34f.).„Dichter & Denker", 1962 entstanden (Lot 67), ist ein Brustbild, dem Kunsthistoriker Werner Haftmann gewidmet, und diesen wohl darstellend. Gemalt in langen, geschmeidigen Pinselbahnen vor einem nahezu monochromen Hintergrund, zeigt es sich deutlich beruhigter als die früheren Arbeiten und fällt in eine Schaffenszeit, in der sich der Künstler vielfach mit Porträts beschäftigt. Als umfassend belesener und selbst schriftstellerisch tätiger Mensch setzt sich Jorn Zeit seines Lebens mit den Schriften von Natur- und Geisteswissenschaftlern, Philosophen und Lyrikern auseinander, zugleich schätzt er die freie, gleichsam archaische Phantasie hoch ein. „Allein die Phantasie kann das Denken zu etwas Lebendigem machen. […] Die Intelligenz und das schöpferische Denken entzünden sich, wenn sie auf das Unbekannte, das Unerwartete, das Zufällige, das Ungeordnete, das Absurde und das Unmögliche stoßen", schreibt er 1958 in seinem Essay „Pour la forme" (zit. nach: Jorn, Lenbachhaus München, München 1987, S. 87).

Lot 124

Ernst Ludwig Kirchner - - 1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Zirkus. 1926. Aquarell. Links in der Darstellung signiert und datiert. Auf leichtem, glattem Karton. 31,1 x 52 cm (12,2 x 20,4 in), blattgroß. [CH]. • Aus der berühmten Sammlung Dr. Frédéric Bauer, Davos (Kirchners Leibarzt). • Seit fast 60 Jahren Teil derselben Privatsammlung. • Auch das motivisch verwandte Gemälde 'Zirkusreiterin' (1912/13, Pinakothek der Moderne, München / Bayerische Staatsgemäldesammlungen) war ehemals Teil der Sammlung Dr. Frédéric Bauer, Davos. • 1952/53 werden Aquarell und Gemälde zusammen ausgestellt: u. a. im Haus der Kunst, München, und im Haus am Waldsee, Berlin. Das Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert. PROVENIENZ: Sammlung Dr. Frédéric Bauer, Davos. Stuttgarter Kunstkabinett, Roman Norbert Ketterer, Stuttgart (wohl ab 1953). Privatsammlung (1962 erworben, Stuttgarter Kunstkabinett, 3.5.1962, Los 221). AUSSTELLUNG: E. L. Kirchner Gemälde + Graphik. Sammlung Dr. F. Bauer - Davos, Haus der Kunst, München, Nov./Dez. 1952; Haus am Waldsee, Berlin 19.6.-19.8.1953, und andere, Kat.-Nr. jeweils 213, S. 39. Ernst Ludwig Kirchner. Bildwirkerei und Graphik, Kestner-Museum, Hannover, Januar bis Februar 1955, Kat.-Nr. 18. Ernst Ludwig Kirchner. Zur Erinnerung an den 75. Geburtstag des Künstlers, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart, 8.9.-20.10.1956, Kat.-Nr. 62. Il miracolo. Die Gestaltung des Pferdes in der Kunst der Vergangenheit und Gegenwart, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, August bis September 1957, Kat.-Nr. 158. LITERATUR: Stuttgarter Kunstkabinett Roman Norbert Ketterer, Stuttgart, 18. Auktion, 26.11.1953, Los 1942. Stuttgarter Kunstkabinett Roman Norbert Ketterer, Stuttgart, 37. Auktion, Moderne Kunst, 1. Teil, 3.5.1962, Los 221 (mit S/W-Abb., Tafel 212). Aufrufzeit: 18.06.2021 - ca. 13.32 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONErnst Ludwig Kirchner -1880 Aschaffenburg - 1938 Davos Zirkus. 1926. Watercolor. Signed in the image in bottom left. On light smooth board. 31.1 x 52 cm (12.2 x 20.4 in), the full sheet. [CH]. • From the renowned Collection Dr. Frédéric Bauer, Davos (Kirchner's personal physician). • Part of the same private collection for almost 60 years. • The painting 'Zirkusreiterin' (1912/13, Pinakothek der Moderne, Munich) also used to be part of the Collection Dr. Frédéric Bauer, Davos. • In 1952/53 there watercolor and the painting were shown together at, among others, the Haus der Kunst, Munich, and the Haus am Waldsee, Berlin. PROVENANCE: Collection Dr. Frédéric Bauer, Davos. Private collection (acquired in 1962, Stuttgarter Kunstkabinett, May 3, 1962, lot 221). EXHIBITION: E. L. Kirchner Gemälde + Graphik. Sammlung Dr. F. Bauer - Davos, Haus der Kunst, München, Nov./Dec. 1952; Haus am Waldsee, Berlin June 19 - August 19, 1953, and others, cat. no. each 213, p. 39. Ernst Ludwig Kirchner. Bildwirkerei und Graphik, Kestner-Museum, Hanover, January to February 1955, cat. no. 18. Ernst Ludwig Kirchner. Zur Erinnerung an den 75. Geburtstag des Künstlers, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart, September 8 - October 20, 1956, cat. no. 62. Il miracolo. Die Gestaltung des Pferdes in der Kunst der Vergangenheit und Gegenwart, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, August to September 1957, cat. no. 158. LITERATURE: Stuttgarter Kunstkabinett Roman Norbert Ketterer, Stuttgart, 37th auction, Modern Art, part 1, May 3, 1962, lot 221 (with black-and-white illu on plate 212). Called up: June 18, 2021 - ca. 13.32 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 172

Otto Gleichmann - - 1887 Mainz - 1963 Hannover Frauenbildnis. 1926. Öl auf Leinwand. Links unten signiert und datiert. Verso nochmals signiert und datiert. 76 x 40 cm (29,9 x 15,7 in). • Otto Gleichmann ist Hauptfigur der Hannoverschen Sezession und stellt u.a. bei Flechtheim und Nierendorf aus, seit 1937 gelten seine Werke als entartet • Romantisch zarte und dennoch expressive Züge lassen sich wahrnehmen, etwas Mädchenhaftes, das an Bildnisse von Marie Laurencin erinnert. Die vorliegende Arbeit wird von Frau Petra Wenzel in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen. PROVENIENZ: Sammlung Ilse und Hermann Bode, Hannover/Steinhude. Privatsammlung Deutschland (durch Erbfolge). AUSSTELLUNG: Otto Gleichmann. Gemälde, Gouachen, Zeichnungen 1907-1932, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 121. Ausstellung, 2. Juni-26. Juni 1932, Kat.-Nr. 13. Otto Gleichmann. Ölbilder, Aquarelle und Handzeichnungen 1908-1955, Kunstverein Braunschweig, 21. August-18. September 1955, Kat.-Nr. 15. Otto Gleichmann. Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Kunstverein Hannover, 25. August-22. September 1957, Kat.-Nr. 79. Die Zwanziger Jahre in Hannover, Kestner Gesellschaft, Hannover, 1962, Kat.-Nr. 14 mit Abb. Die Pelikan Kunstsammlung, Kestner Gesellschaft, Hannover, 1963, Kat.-Nr. 41 mit S/W-Abb. S. 83. Otto Gleichmann. Gemälde 1908-1963, Galerie im Rathaus Tempelhof, Berlin, 29. Januar-26. März 1970, Berlin 1970, Kat.-Nr. 22. Hannover. Kunst der Avantgarde in Hannover 1912-1933, Sprengel Museum Hannover, 23.9.2017-7.1.2018, Ausst.-Kat. S. 115 Sprengel Museum, Hannover (Dauerleihgabe bis Anfang 2021). LITERATUR: Elger, Dietmar und Krempel, Ulrich (Hrsg.). Malerei und Plastik. Band 1: Text. Band 2: Bestandsverzeichnis (Sprengel Museum, Hannover), Hannover 2003. „Als Künstler war er ein poetischer Träumer und wilder Phantast. Seine Phantasie war vielleicht nordisch, seine Farbe und sein Pinselstrich eher französisch, eine sehr persönliche, oft ganz raffinierte Handschrift.“ (Kate Steinitz) Die Begegnung mit diesem Frauenbildnis von Otto Gleichmann erweckt Staunen. Ein Erstaunen über den besonderen Charakter der Malerei Mitte der 1920er Jahre, der sich nicht an der Neuen Sachlichkeit orientiert, sondern bei aller Klarheit romantisch zarte und dennoch expressive Züge wahrnehmen lässt, etwas Mädchenhaftes, das an Bildnisse von Marie Laurencin erinnert, etwas Theatralisches, das an frühe Düsseldorfer Malerei von Gerd Wollheim denken lässt. Gleichmann malt das Bildnis einer in sich gekehrten, schüchtern anmutenden Frau mit gesenktem Blick, gerahmt von offen getragenem, weich auf das schulterbreite Dekolletee fallendem Haar. Es ist ein besonderes Bildnis, das im bis dato in Ausstellungen veröffentlichten Werk nicht zu sehen ist, etwa 1916 im Kestner-Museum, Hannover, im darauffolgenden Jahr im Kunstverein Jena, im Museum der Stadt Erfurt oder 1919 in Gleichmanns erster umfangreicher Ausstellung in der Galerie von Alfred Flechtheim in Düsseldorf mit Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen seit 1911. Die Besucher und Besucherinnen entdecken einen an den Kunstakademien in Düsseldorf, Breslau und Weimar unterrichteten Künstler, der sich unter dem Eindruck der Kriegserlebnisse zu einem ungezügelten, überexpressiv malenden Einzelgänger wandelt. 1915 heiratet er die Malerin Lotte Giese. Nach den Kriegsjahren, an der Front in Russland und Frankreich, lässt sich Gleichmann dauerhaft in Hannover nieder. „Er trägt den Titel Studienrat und gibt Zeichenunterricht im Georgs-Gymnasium“, weiß die Künstlerin und Kunstkritikerin Kate Steinitz zu berichten. „Jedoch als Künstler war er ein poetischer Träumer und wilder Phantast. Seine Phantasie war vielleicht nordisch, seine Farbe und sein Pinselstrich eher französisch, eine sehr persönliche, oft ganz raffinierte Handschrift. Seine Blumen kamen aus einer Traumlandschaft, seine Tiere aus Angstträumen; seine Frauen und Männer waren Geister aus einem erotischen, oft morbiden Zwischenland zwischen Himmel und Hölle“ (Kate Steinitz, in: 50 Jahre Kestner-Gesellschaft, hrsg. von Wieland Schmied, Hannover 1966, S. 37f.). 1918 treten er und seine Frau der Hannoverschen Sezession bei. Und so wird Gleichmann auch Zeuge der Konstruktivisten, die sich 1921/22 um Kurt Schwitters, Hans Arp, Theo van Doesburg, Raoul Hausmann, El Lissitzky, László Moholy-Nagy, Hans Richter, Tristan Tzara und andere bilden. Er wird Zeuge des wohl 1923 begonnenen „Merzbaus“, dem vielleicht skurrilsten Werk Schwitters, ein fantastisch, verwirrend komponierter Raum mit vielfältig verbauten plastischen Formen, Fundstücken, Spolien und Reliquien aus anderen Zusammenhängen, ein Kunstraum, der eine geistige Entsprechung in den Proun-Räumen von El Lissitzky erfährt mit dessen streng experimentell gehaltenen Konstrukten, eine Weiterführung des Suprematismus in die dritte Dimension. Und Otto Gleichmann? Er nimmt teil an dem Aufbruch, ohne ihn selbst künstlerisch zu leben, lebt in einer Stadt, die mit der Kestner Gesellschaft seit 1916 am Puls der Zeit die Avantgarde ausstellt und 1932 auch ihm eine umfangreiche Retrospektive ausrichtet. Unter den Nationalsozialisten wird seine Kunst geächtet, sodass er sich aus der Öffentlichkeit zurückzieht. 1936 erhält er schließlich Ausstellungsverbot. Zudem sind einige seiner Bilder, die aus Museen beschlagnahmt werden, 1937 in der Münchner Ausstellung 'Entartete Kunst' zu sehen. Während des Zweiten Weltkriegs wird sein Atelier in Hannover ausgebombt. Trotz des Verlustes unzähliger Werke beginnt er kurz nach dem Krieg wieder Ausstellungen im In- und Ausland zu bedienen. 1987 würdigt ihn das Sprengel Museum in Hannover posthum mit einer großen Retrospektive. [MvL] Aufrufzeit: 18.06.2021 - ca. 14.36 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONOtto Gleichmann -1887 Mainz - 1963 Hannover Frauenbildnis. 1926. Oil on canvas. Signed and dated in lower left. Once more signed and dated on the reverse. 76 x 40 cm (29.9 x 15.7 in). • Otto Gleichmann was the protagonist of the Hanover Secession, he exhibitioed at, among others, Flechtheim and Nierendorf. His works were defamed as degenarate as of 1937. • Romantic gentle and yet expressive features reminiscent of the portraits by Marie Laurencin can be observed. Mrs Petra Wenzel will include this work into the forthcoming catalog raisonneé. PROVENANCE: Collection Ilse and Hermann Bode, Hanover/Steinhude. Private collection Germany (inherited). EXHIBITION: Otto Gleichmann. Gemälde, Gouachen, Zeichnungen 1907 - 1932, Kestner-Gesellschaft, Hanover, 121st Exhibition, June 2 - June 26, 1932, cat. no. 13. Otto Gleichmann. Ölbilder, Aquarelle und Handzeichnungen 1908-1955, Kunstverein Brunswick, August 21 - September 18, 1955, cat. no. 15. Otto Gleichmann. Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen, Kunstverein Hanover, August 25 - September 22, 1957, cat. no. 79. Die Zwanziger Jahre in Hannover, Kestner Gesellschaft, Hanover, 1962, cat. no. 14 with illu. Die Pelikan Kunstsammlung, Kestner Gesellschaft, Hanover, 1963, cat. no. 41 with illu. in black-and-white on p. 83. Otto Gleichmann. Gemälde 1908-1963, Galerie im Rathaus Tempelhof, Berlin, January 29 - March 26, 1970, Berlin 1970, cat. no. 22. revonnaH. Kunst der Avantgarde in Hanover 1912-1933, Sprengel Museum Hanover, September 23, 2017 - January 7, 2018, ex. cat. p. 115. Sprengel Museum, Hanover (permanent loan until early 2021). LITERATURE: lger, Dietmar und Krempel, Ulrich (editors): Malerei und Plastik. Volume 1: Text. Volume 2: Inventory list (Sprengel Museum, Hanover), Hanover 2003. 'As artist he was a poetic dreamer and a wild visionary. His fantasy may have been northern, his colors and brushwork were rather French, a very personal and sophisticated style.“ (Kate Steinitz) Called up: June 18, 2021 - ca. 14.36 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 190

Walter Dexel - - 1890 München - 1973 Braunschweig Eisenbahngelände. 1921. Aquarell über Bleistift. Wöbkemeier 160. Rechts unten signiert und datiert '1921/5', links unten bezeichnet '5'. Auf dem Unterlagekarton betitelt. Verso auf dem Unterlagekarton wohl eigenhändig bezeichnet 'W. Dexel. 21 Eisenbahngelände Kat.Nr. 87'. Auf festem Velin, original vom Künstler auf Karton aufgelegt. 25,8 x 33,8 cm (10,1 x 13,3 in), blattgroß. Unterlagekarton: 33,3 x 40 cm (13,2 x 16 in). [SM]. • Aus den gefragten 1920er Jahren. • Umfangreiche Ausstellungsgeschichte. • Klare Formen und Farben an der Grenze zur Abstraktion. • Eine Verschachtelung des Formenguts rückgreifend auf den Kubismus. PROVENIENZ: Galerie Rolf Ohse, Bremen. Galerie Valentien, Stuttgart. Privatsammlung Niedersachsen. Privatsammlung Süddeutschland. AUSSTELLUNG: Walter Dexel, Städtisches Museum, Braunschweig, 25.2.-25.3.1962, Kat.-Nr. 87. Walter Dexel, Städtisches Kunstmuseum, Bonn, 22.5.-24.6.1973, Kat.-Nr. 45. Walter Dexel, Kestner Gesellschaft, Hannover, 25.1.-3.3.1974, Kat.-Nr. 67, S. 108. Walter Dexel und Lyonel Feininger, Galerie Rolf Ohse, Bremen, 24.9.-23.10.1976, Kat.-Nr. 6 (mit Abb.). Walter Dexel, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, 27.5.-29.7.1979, Kat.-Nr. 159, S. 174. LITERATUR: Ketterer Kunst, München, 380. Auktion, 4.6.2011, Los 80. Aufrufzeit: 18.06.2021 - ca. 15.00 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONWalter Dexel -1890 München - 1973 Braunschweig Eisenbahngelände. 1921. Watercolor over pencil. Wöbkemeier 160. Lower right signed and dated '1921/5', lower left isncribed '5'. Titled on the backing board. Verso of backing board inscribed 'W. Dexel. 21 Eisenbahngelände Kat.Nr. 87' presumably by the artist. On firm wove paper, laid on backing board by the artist. 25.8 x 33.8 cm (10.1 x 13.3 in), the full sheet. Backing board: 33,3 x 40 cm (13,2 x 16 in). [SM]. • From the sought-after 1920s. • Comprehensive exhibition history. • Clear forms and colors on the brink to abstraction. • A style reminiscent of Cubism. PROVENANCE: Galerie Rolf Ohse, Bremen. Galerie Valentien, Stuttgart. Private collection Lower Saxony. Private collection Southern Germany. EXHIBITION: Walter Dexel, Städtisches Museum, Braunschweig, Febaruray 25 - March 25, 1962, cat. no. 87. Walter Dexel, Städtisches Kunstmuseum, Bonn, May 22 - June 24, 1973, cat. no. 45. Walter Dexel, Kestner Gesellschaft, Hanover, January 25 - March 3, 1974, cat. no. 67, p. 108. Walter Dexel und Lyonel Feininger, Galerie Rolf Ohse, Bremen, September 24 - October 23, 1976, cat. no. 6 (with illu.). Walter Dexel, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, May 27 - July 29, 1979, cat. no. 159, p. 174. LITERATURE: Ketterer Kunst, Munich, 380th auction, June 4, 2011, lot 80. Called up: June 18, 2021 - ca. 15.00 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 191

Walter Dexel - - 1890 München - 1973 Braunschweig Bandwerk schwarz-rot. 1965/66. Tempera und schwarze Tusche. Wöbkemeier 460. Rechts unter der Darstellung zweifach signiert und datiert. Verso signiert, datiert und betitelt. Auf glattem, chamoisfarbenem Karton. 65 x 50 cm (25,5 x 19,6 in), Blattgröße. 1966/67 beschäftigt sich Walter Dexel noch einmal mit ebendieser Komposition: Es entsteht das Gemälde 'Bandwerk Schwarz mit Rot' (Wöbkemeier 473, Öl auf Leinwand). [CH]. • Aus dem Nachlass des Künstlers. • 1974 Teil der umfassenden Werkschau in der Kestner-Gesellschaft, Hannover. • Nach Verfemung und Malverbot durch die Nationalsozialisten in den 1930er Jahren und drei Jahrzehnten Malpause beginnt Dexel erst in den 1960er Jahren seinen künstlerischen Neuanfang. • Bald überwiegt sein malerischer Schaffensdrang und seine schriftstellerischen Tätigkeiten zur Formgeschichte und -forschung treten in den Hintergrund. PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers. Privatsammlung Niedersachsen. AUSSTELLUNG: Walter Dexel, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 25.1.-3.3.1974, Kat.-Nr. 177, S. 111. Walter Dexel, Galerie Rolf Ohse (ausgestellt im Hause Ewald Brune), Bremen, 29.11.-27.12.1974, Kat.-Nr. 11 (o. S.). Walter Dexel. Bilder, Aquarelle, Collagen, Fritz-Winter-Haus, Ahlen, 31.5.-30.6.1980 (verlängert bis Ende August 1980), Kat.-Nr. 61 (verso mit dem typografisch und handschriftlich bezeichneten Ausstellungsetikett). Aufrufzeit: 18.06.2021 - ca. 15.01 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONWalter Dexel -1890 München - 1973 Braunschweig Bandwerk schwarz-rot. 1965/66. Tempera and black India ink. Wöbkemeier 460. Twice signed and dated in right below the image. Verso signed, dated and titled. On smooth creme board. 65 x 50 cm (25.5 x 19.6 in), size of sheet. In 1966/67 Walter Dexel was once more occupied with this very composition, which led to the painting 'Bandwerk Schwarz mit Rot' (Wöbkemeier 473, oil on canvas). [CH]. • From the artist's estate. • In 1974 part of the comprehensive exhibition at Kestner-Gesellschaft, Hanover. • After he had been defamed by the Nazis in the 1930s and a thirteen year long occupation ban, Dexel had his artistic comeback not before the 1960s. • His urge to create art soon won over his theoretic research efforts on the history of the form. PROVENANCE: From the artist's estate. Private collection Lower Saxony. EXHIBITION: Walter Dexel, Kestner-Gesellschaft, Hanover, January 25 – March 3, 1974, cat. no. 177, p. 111. Walter Dexel, Galerie Rolf Ohse (exhibited at the house of Ewald Brune), Bremen, November 29 – December 27, 1974, cat. no. 11 (no p.). Walter Dexel. Bilder, Aquarelle, Collagen, Fritz-Winter-Haus, Ahlen, May 31 – June 30, 1980 (extended until late August 1980), cat. no. 61 (verso with an exhibition label, inscribed by hand and in typography). Called up: June 18, 2021 - ca. 15.01 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 301

Ernst Wilhelm Nay - - 1902 Berlin - 1968 Köln Lots Weib. 1947. Öl auf Leinwand. Scheibler 397. Links unten signiert und datiert. Verso signiert, datiert und betitelt. 80 x 100 cm (31,4 x 39,3 in). [JS]. • Qualitativ herausragendes Gemälde aus dem Höhepunkt der 'Hekate-Bilder', die Nays Übergang von der Abstraktion in die abstrakte Malerei markieren. • In Differenziertheit, Farbigkeit und kompositioneller Ausgewogenheit wurde in den vergangenen zehn Jahren keine vergleichbare Arbeit auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten. • Letztmals 1950 öffentlich ausgestellt. • Vergleichbare 'Hekate'-Gemälde befinden sich u. a. in der Pinakothek der Moderne, München, der Nationalgalerie Berlin, dem Sprengel Museum, Hannover, und dem Museum Ludwig, Köln • Nay ist der wichtigste deutsche 'Farbmaler' und der teuerste deutsche abstrakte Nachkriegskünstler. PROVENIENZ: Galerie Dr. Werner Rusche, Köln (1948). Sammlung Dr. Mutter, Bad Säckingen (bis 1981, Karl & Faber 26.11.1981). Privatsammlung Süddeutschland (seit 1981). AUSSTELLUNG: E. W. Nay - Bilder des Jahres 1947, Galerie Dr. Werner Rusche, Köln 1948, Kat.-Nr.11 (mit Abb.). Nay, Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, Frankfurt a. M., 8.6.- Mitte Juli 1948, Kat.-Nr. 6. E. W. Nay, Kestner Gesellschaft, Hannover, 2.4.-7.6.1950, Kat.-Nr. 41. Ernst Wilhelm Nay. Die Hofheimer Jahre 1945-1951, Städtische Galerie im Städel, Frankfurt a. M. 24.2.–23.5.1994 / Museum der bildenden Künste, Leipzig 9.6.– 21.8.1994, Kat.-Nr. 33 (mit Abb. S. 65). LITERATUR: Karl & Faber, München, Auktion 158, 16.11.1981, Los 1540 (mit Abb. Taf. 15). Weltkunst, 52. Jg. , Heft 1, München, 1.1.1982 (mit Abb. S. 48). 'Lots Weib was painted when Nay was at the height of his power, brilliantly synthesising a modernist lexicon of form with a strong feeling of the embattlement of contemporary life in Germany in the late 1940s.'' John-Paul Stonard, britischer Kurator und Herausgeber diverser Monographien Ungewöhnliche Farbmischungen tauchen auf und vertiefen ein höchst differenziertes Kolorit Für Nay ist die Beschäftigung mit abstrakt strukturiertem Flächengewebe nach der ständig zunehmenden Verdichtung der figurativen Bildstrukturen in den 'Hekate-Bildern' eine logische Konsequenz. In diese Überlegung ist eingebettet, jenen „Komplex von Urformen in Verbindung mit Rhythmus und Dynamik“ so offen zu gestalten, dass sich, so Nay, „dann das eigentlich formale Thema meiner Kunst im Ganzen“ entwickeln kann (zit. nach: Ausst.-Kat. E. W. Nay 1902-1968. Bilder und Dokumente, Nürnberg und München 1980, S. 62). Nays künstlerische Entwicklung ist im Grunde bis auf die surrealen Landschaften, der ersten wirklich Nay’schen Bildthematik, immer unterlegt von Rhythmus und Dynamik, etwa von den klar gegliederten, die Gegenständlichkeit vereinfachenden 'Fischer-' und 'Lofoten-Bildern' bis zu den abstrakt strukturierten, aber noch den Rest von Figuration aus den in Frankreich entstehenden Kompositionen bewahrenden 'Hekate-Bildern'. Hier trifft man auf die inzwischen eingängig gewordenen Formen und Figurationen Nay’scher Ikonografie, mit denen Nay anstrebt, wie Werner Haftmann so treffend beschreibt, „die einzelnen farbigen Flächenschichten einmal faktisch auseinanderzulegen, sie als einzelne Qualitäten zu isolieren und durchzuarbeiten und als einzelne selbständige Elemente der räumlichen Planordnung, aber auch als isolierte Farbstimmen eindeutig festzulegen“ (Werner Haftmann, E. W. Nay, Köln 1991, S. 153). Höhepunkt der 'Hekate-Bilder' Die Aufarbeitung der Geschichte von Lots Weib, die sich auf der Flucht aus Sodom nicht umdrehen darf, scheint Nay mit seiner inneren Geschichte zu verbinden; im Gegensatz zu ihr blickt er nicht nur kompositorisch nach vorne und entwickelt und verbindet hier raffiniert ineinandergeschobene 'farbige Flächenschichten' mit 'isolierter Farbstimmung'. Bisher noch nicht verwendete Farbmischungen tauchen auf und vertiefen ein höchst differenziertes Kolorit. Der Farbauftrag, bisweilen leicht pastos, verstärkt eine eigentümlich kostbare Reliefwirkung, als handele es sich um ein höchst fremdartiges Gebilde: links die Stadt Sodom, auf die das von Gott geschüttete und vernichtende Feuer fällt; in der Mitte, das zur kristallinen Salzsäule erstarrte Weib in kalten Blautönen; neben ihr in aufgelöster Bewegung Lot, die zwei Kinder vor ihm antreibend, so wie die gesandten Engel ihn drängeln und zur Eile ermahnen. Durch die Dehnung der Formen fördert Nay eine zweidimensionale Spannung, steigert die Tragkraft und erhöht das Tempo. Trotz des traurigen Endes der Legende, eine durch den verbotenen Rückblick zur Salzsäule erstarrte Frau, verwandelt Nay seine Malerei voll heller Schönheit und strahlender Farbigkeit. Und dennoch ist auch in diesem großformatigen Bild das offene Element des Tragischen zu spüren. Die Bezeichnung 'Hekate-Bilder' Die Bezeichnung „Hekate-Bilder“ entsteht viel später, weiß Elisabeth Nay-Scheibler zu berichten. Als Nay sich 1950/51 bereits neuen Themen, den fugalen Bildformen zuwendet, besucht ihn sein verlässlicher Freund und Mentor, Ernst Gosebruch, langjähriger Direktor am Museum Folkwang in Essen und von den Nationalsozialisten im September 1933 entlassen. Er erkundigt sich nach den zuvor in Hofheim entstandenen Bildern, von denen er sich an nur einen Titel erinnert: „Tochter der Hekate“. So entsteht beiläufig ein Stilbegriff für eine Werkperiode der Jahre 1945-1948. Nay, der die Kriegsjahre in Frankreich als Kartenzeichner verbringt und von den Amerikanern ins Nachkriegsdeutschland entlassen wird, sucht nach einem neuen Anfang, nicht in Berlin, wo sein Atelier nicht mehr existiert. In der Nähe von Frankfurt, in Hofheim am Taunus, ermöglicht ihm die Künstlerin und spätere Galeristin Hanna Bekker vom Rath eine Bleibe im Atelier von Ottilie Roederstein. Die Bilder, die dort entstehen, wirken aufgebracht, erregen mit ihren heftigen Gesten und brennenden Farben, überzeugen mit einer unablässig verfolgten formalen Strategie. Die Widersprüche in seinem persönlichen Schicksal, so scheint es, regen Nay an zu einer bis dahin nicht bekannten Intensität. Im übertragenen Sinn kann man Nays 'Hekate-Bilder' der ersten Jahre nach dem Krieg als Werke verstehen, in denen er den düsteren Erinnerungen in formaler Gestalt Ausdruck verleiht, während seine Titel dem Interessierten einen winzigen Einblick in den geheimnisvollen Vorgang des künstlerischen Tuns geben. So ersetzt der Künstler die in Frankreich noch figurbetonten Erfindungen mit Themen aus der Literatur, aus der griechischen Mythologie und aus dem Alten Testament. Die zumeist erst nach Fertigstellung des Bildes von Nay vergebenen Titel lauten jetzt: Verkündigung, Paolo und Francesca, Tochter der Hekate, Sitzende vor dem Spiegel, Sibylle, Oberon, Salome, Eurydike, Hirte, Herbstlied, Kythera und Lots Weib. Das in Nays Bildern wiederkehrende Formenvokabular von Kreis-, Spindel-, Schachbrett- und Handformen ist in den 'Hekate-Bildern' sichtbar eingewoben in zumeist verschlüsselte Figuren- und Landschaftsassoziationen. Zudem verleihen bedeutungsträchtige Namen den 'Hekate-Bildern' einen mythischen Klang. [MvL] Aufrufzeit: 18.06.2021 - ca. 17.02 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 346

Walter Dexel - - 1890 München - 1973 Braunschweig Gelbe Halbscheibe mit Weiß und Grau. 1926. Öl auf Malpappe, auf Holz. Wöbkemeier 313. Links unten signiert und datiert. 38,5 x 35,7 cm (15,1 x 14 in). • Geschlossene Provenienz. • Bei den konstruktivistischen Werken der 1920er Jahre handelt es sich um die auf dem internationalen Auktionsmarkt gesuchtesten Arbeiten des Künstlers. • 1974 Teil der umfassenden Einzelausstellung in der Kestner Gesellschaft, Hannover. • Das dieser Arbeit entsprechende Hinterglasbild befindet sich im Sprengel Museum, Hannover. • Dexels konsequente, puristische Formen und Kompositionen sichern ihm zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine herausragende Stellung unter den Konstruktivisten. PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers. Sammlung Grete Dexel, Braunschweig. Galerie Bargera, Köln (um 1974, auf der Rahmenrückwand mit dem handschriftlich bezeichneten Galerieetikett). Privatsammlung Frankreich (1975 vom Vorgenannten erworben). Privatsammlung Belgien (1999 durch Erbschaft vom Vorgenannten). LITERATUR: Deutsches Kulturzentrum, Goethe-Institut, Paris, ab 15.2.1972, Faltblatt Nr. 11. Walter Dexel, Kestner Gesellschaft, Hannover, 25.1.-3.3.1974, Kat.-Nr. 229, S. 112 (auf der Rahmenrückwand mit dem handschriftlich und typografisch bezeichneten Ausstellungsetikett). Deutsche Konstruktivisten der 1920er Jahre. Baumeister, Buchheister, Burchartz, Dexel, Kandinsky, Kesting, Röhl, Stuckenberg, Vordemberge, Graphisches Kabinett Kunsthandel Wolfgang Werner, Bremen, 21.11.1974-31.1.1975, Kat.-Nr. 8 (mit dem Titel 'Komposition 1926'). Hauswedell & Nolte, Hamburg, 206. Auktion, 5.6.1975, Los 362, S. 117 (mit Abb.). Nach einigen wenigen Jahren der figurativen Malerei mit expressionistischen und kubistischen Tendenzen findet Walter Dexel in den 1920er Jahren zu einer ganz freien, abstrakten Bildsprache ohne Bezüge zur Wirklichkeit. Durch seine Freundschaften und engen Beziehungen zu Bauhaus-Künstlern wie László Moholy-Nagy, dem Dadaisten Kurt Schwitters und dem De-Stijl-Künstler Theo van Doesburg lernt er die konstruktivistische Malerei kennen und löst sich um 1922 auch aufgrund dieser Einflüsse seines direkten künstlerischen Umfelds schließlich endgültig vom Gegenstand. Mit logischen, mathematisch-rationalen Regeln und der Konzentration auf wenige, einfache elementare Formen komponiert er nun klare, streng geometrische Gefüge in fast puristischer Reinheit, in denen Motiv und Hintergrund zu einer 'gemeinsamen' Fläche zusammenwachsen. In immer neuen Anordnungen und Variationen lotet Dexel das spannungsvolle Verhältnis von Farben, Formen, Linien und seltener auch Buchstaben und Ziffern innerhalb einer rechteckigen Bildfläche aus. Im Hinblick auf eine spätere Realisierung als Hinterglasbild schafft Dexel 1926 einige wenige, sehr starke Kompositionen in fast quadratischem Format. Das hier vorliegende, kontrastreiche Werk mit seiner fast poetischen Verbindung kräftiger, satter Farben und zarter Mischtöne sowie kantiger, eckiger Formen, feiner Linien und eines die Komposition aufbrechenden Halbrunds scheint er jedoch selbst für die gelungenste Komposition gehalten zu haben, denn genau diese entsteht im selben Jahr als Hinterglasbild. Heute ist es Teil der Sammlung des Sprengel Museums in Hannover. Dexel verfolgt sein Ziel mit einer unerschütterlichen Konsequenz, diese sichert ihm eine herausragende Stellung unter den Konstruktivisten seiner Zeit. Mehrfach stellt Dexel in der Berliner Galerie Der Sturm u. a. mit Oskar Schlemmer und Willi Baumeister aus. Auch die hier angebotene Arbeit beweist in ihrer stark konturierten, klaren Formensprache und einer ganz eigenen Poesie im Einsatz der Farben sowie in der Anordnung der Formen Dexels so bedeutende Rolle in der konstruktivistischen Kunst des frühen 20. Jahrhunderts, ebenso sein progressives Denken und seine innovative schöpferische Kraft, mit der sich sein frappierend zeitloses Schaffen auch im internationalen Vergleich bis heute zu behaupten weiß. [CH] Aufrufzeit: 18.06.2021 - ca. 18.32 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONWalter Dexel -1890 München - 1973 Braunschweig Gelbe Halbscheibe mit Weiß und Grau. 1926. Oil on cardboard, on panel. Wöbkemeier 313. Signed and dated in lower left. 38.5 x 35.7 cm (15.1 x 14 in). • Consistent provenance. • The constructivist works from the 1920s are the artist's most sought-after works on the international auction market. • In 1974 part of the comprehensive solo show at the Kestner Gesellschaft, Hanover. • The respective reverse glass painting is in the Sprengel Museum, Hanover. • Dexel's strictly puristic forms and compositions made for his prominent position among the Constructivists. PROVENANCE: From the artist's estate. Collection Grete Dexel, Brunswick. Galerie Bargera, Cologne (around 1974, with a gallery label on the reverse). Private collection France (acquired from aforementioned in 1975). Private collection Belgium (inherited from above in 1999). LITERATURE: Deutsches Kulturzentrum, Goethe-Institut, Paris, from February 15, 1972, leaflet no. 11. Walter Dexel, Kestner Gesellschaft, Hanover, January 25 - March 3, 1974, cat. no. 229, p. 112 (with a exhibition label on the reverse). Deutsche Konstruktivisten der 1920er Jahre. Baumeister, Buchheister, Burchartz, Dexel, Kandinsky, Kesting, Röhl, Stuckenberg, Vordemberge, Graphisches Kabinett Kunsthandel Wolfgang Werner, Bremen, November 21, 1974 - January 31, 1975, cat. no. 8 (titled 'Komposition 1926'). Hauswedell & Nolte, Hamburg, 206th auction, 1975, lot 362, p. 117 (with illu.). After a few years of figurative painting with expressionist and cubist tendencies, Walter Dexel found a completely free, abstract visual language without any reference to reality in the 1920s. Through his friendships and close relationships with Bauhaus artists such as László Moholy-Nagy, the Dadaist Kurt Schwitters and the De Stijl artist Theo van Doesburg, he got to know constructivist painting. Around 1922 he eventually detached himself, also owed to the influences his artistic environment had on him, from the subject. With logical, mathematical-rational rules and the concentration on a few, simple elementary forms, he now composed clear, strictly geometric structures in almost puristic clarity, in which motif and background grow together and share a 'common' surface. In ever new arrangements and variations, Dexel explored the fascinating relationship between colors, shapes, lines and, more rarely, letters and numbers within a rectangular image space. With regards to a later realization as a reverse glass painting, Dexel created a few very strong compositions in an almost squared format in 1926. This work presented here, with its strong contrasts and an almost poetic combination of strong, rich colors and delicately mixed tones, as well as with angular shapes, fine lines and a semicircle that loosens the composition up, must have been a composition the artist himself considered particularly felicitous, as he made a reverse glass picture of it the same year. Today it is part of the collection of the Sprengel Museum in Hanover. Dexel pursues his goal with a strong consistency that earned him an outstanding position among the constructivists of his time. Dexel had several shows at the Berlin gallery Der Sturm, among others, with Oskar Schlemmer and Willi Baumeister. With its strong contours, the clear forms and its unique poetic touch in the use of colors and in the arrangement of the forms, the work offered here also testifies to Dexel's important role in Constructivism of the early 20th century, as well as to the progressiveness and innovative creativity through which his astonishingly timeless work stands out to this day. [CH] Called up: June 18, 2021 - ca. 18.32 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 367

Franz Marc - - 1880 München - 1916 Verdun Zwei gelbe Tiere (Zwei gelbe Rehe). 1912/13. Aquarell und Bleistift. Hoberg/Jansen B III XXVI S. 233 (ohne Abb.), Lankheit 621 (ohne Abb.). Auf gelblichem Maschinenpapier (am Falz perforiert). 17 x 10 cm (6,6 x 3,9 in), blattgroß. Aus dem Skizzenbuch XXVI von 1912/13. • Aquarelle in diesem Format gelten als die poetischsten Werke des Künstlers. • Aus dem Besitz der Familie des Künstlers blieb es bis heute in der Sammlung Ilse und Hermann Bode. • Als Dauerleihgabe im Sprengel Museum, Hannover. • Das Aquarell entsteht während der wichtigen Zeit des 'Blauen Reiter'. • In diesem nahezu ursprünglichen Zustand aus der besten Zeit kaum noch auf dem Markt zu finden. PROVENIENZ: Maria Marc, Ried (bis 1935/36). Sammlung Ilse und Hermann Bode, Hannover/Steinhude (wohl seit 1936). Privatsammlung Deutschland (durch Erbfolge). AUSSTELLUNG: Kunsthaus Zürich, 1934 (kein Kat.). Galerie Gutekunst & Klipstein, Bern, 1935 (kein Kat.). Kunstmuseum Basel, 1935 (kein Kat.). Kunsthaus Zürich, 13.1.-10.2.1935, Nr. 134. Franz Marc. Gedächtnisaustellung, 150. Jahre Ausstellung Kestner-Gesellschaft, Hannover, 4.3.-19.4.1936, Nr. 78 (aus hannoveranischem Privatbesitz, wohl Sammlung Hermann Bode). Zeitgenössische Kunst aus hannoverschem Privatbesitz, Kestner Gesellschaft, Hannover, 1954, wohl Nr. 93. revonnaH. Kunst der Avantgarde in Hannover 1912-1933, Sprengel Museum, Hannover, 23.9.2017-7.1.2018, S. 20 (mit Abb.). Sprengel Museum, Hannover (Dauerleihgabe bis Anfang 2021). „Gibt es für einen Künstler eine geheimnisvollere Idee als die, wie sich wohl die Natur in dem Auge eines Tieres spiegelt?“ Franz Marc, um 1911/12 Bei der Betrachtung dieses Aquarells - im Format etwas größer als eine Postkarte - gelingt es Franz Marc erneut, seine Ergriffenheit von der geheimnisvollen Schöpfungsmacht der Natur auf uns zu übertragen. Wir sind ergriffen von der Anmut der Darstellung, angetan von der erhabenen Formung der Tierkörper in fantasievoller Landschaft, angetan von der Wirkung der fein gesetzten Farben. Das Werk des Künstlers ist beseelt von tiefgreifenden Gefühlen für das Tier, welches sich instinktiv in der Natur bewegt, mit ihr verschmilzt, und bei all dem erscheint die Beobachtung des Künstlers nicht von dieser Welt: „Gibt es für einen Künstler eine geheimnisvollere Idee als die, wie sich wohl die Natur in dem Auge eines Tieres spiegelt? Wie sieht ein Pferd die Welt oder ein Adler, ein Reh oder ein Hund? Wie armselig, seelenlos ist unsere Konvention, Tiere in eine Landschaft zu setzen, die unserm Auge zugehört, statt uns in die Seele des Tieres zu versenken, um dessen Bildkreis zu erraten. […] Was hat das Reh mit dem Weltbild zu tun, das wir sehen? Hat es irgendwelchen vernünftigen oder gar künstlerischen Sinn, das Reh zu malen, wie es unserer Netzhaut erscheint, oder in kubistischer Form, weil wir die Welt kubistisch fühlen? Wer sagt mir, daß das Reh die Welt kubistisch fühlt; es fühlt sie als ‚Reh‘, die Landschaft muß also ‚Reh‘ sein. Das ist ihr Prädikat“, formuliert Marc 1911/12, Gedanken, die Maria Marc 1920 veröffentlicht. (Zit. nach: Franz Marc. Briefe, Schriften und Aufzeichnungen, hrsg. von Günter Meißner, Leipzig 1989, S. 233) Franz Marc nimmt die Naturwissenschaft sehr ernst, vergräbt sich zudem in den Geist der Tier-Symbolik und kann sich so auf romantische Weise in ausgeprägter Poesie seinen mitunter träumerischen Vorstellungen nach einer ursprünglichen Welt hingeben. So bindet Marc die gelben Rehe ein in kreisförmige, geometrische Linien, die er aus der Haltung der Tiere heraus ableitet. Die hügelige Landschaft im Vorder- und Hintergrund wird in diesen Rhythmus runder Formgebilde eingeschlossen und gerät in einen kreisenden Bewegungsimpuls, entwickelt sich aus der Körperform der Tiere. Tier und Umwelt vereint der Künstler zu einer alle Bildebenen durchdringenden Synthese mit einer weich fließenden, organischen, dem Kubismus entlehnten Formensprache. Franz Marc ist fasziniert von der kubistischen Gestaltungsform, um die inhaltliche Aussage zu steigern, zu konzentrieren und sie mit seinen sinnbildlich aufgeladenen Farben zu besetzen. Nicht zuletzt spielt die Farbpalette in seinen Kompositionswelten eine höchst symbolische Rolle, wie hier das Gelb: „Gelb ist das weibliche Prinzip, sanft, heiter und sinnlich“, schreibt Marc in einer längeren Überlegung über Farbtheorien im 19. Jahrhundert am 12. Dezember 1910 an seinen kürzlich in München gewonnenen Freund August Macke nach Bonn (August Macke, Franz Marc, Briefwechsel, Köln 1964, S. 28). [MvL] Aufrufzeit: 18.06.2021 - ca. 19.16 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 375

Paul Klee - - 1879 Münchenbuchsee (Schweiz) - 1940 Muralto/Locarno Grundverhexte Landschaft. 1924. Federzeichnung und Aquarell. Klee 3521. Rechts unten signiert und betitelt sowie unten mittig unterhalb der Darstellung datiert und mit der Werknummer '149' bezeichnet. Auf Bütten von Ingres, original auf Karton montiert, auf Malpappe. 28,5 x 32,5 cm (11,2 x 12,7 in), Blattgröße. Unterlagekarton: 32,5 x 47,9 cm (12,8 x 18,9 in). [CH]. • Seit Entstehung Teil der bedeutenden Sammlung Ilse und Hermann Bode. • Motivisch singuläres Werk mit der für Klee so charakteristischen Bildsprache und klaren Formulierung. • Surreale Komposition aus seiner wichtigen, erfindungsreichen Bauhaus-Zeit. • Bereits 1931 erstmals ausgestellt (Kestner Gesellschaft). • Paul Klee überrascht mit erstaunlichen Bildideen, beseelt von wundervollen Fantasien. PROVENIENZ: Sammlung Ilse und Hermann Bode, Hannover/Steinhude (direkt vom Künstler erworben. In seinem Œuvrekatalog vermerkt Klee: 'Dr Bode Zahnarzt in Hannover 300 GM'). Privatsammlung Deutschland (durch Erbfolge). AUSSTELLUNG: Paul Klee. Gemälde, Aquarelle, Graphik 1903-1930, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 7.3.-5.4.1931. Paul Klee, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 20.5.-22.6.1952, Kat.-Nr. 84. Zeitgenössische Kunst aus hannoverschem Privatbesitz, Kestner-Gesellschaft, Hannover, 1954, Kat.-Nr. 80 (auf Malpappe verso mit Ausstellungsetikett). Die Pelikan-Kunstsammlung, Kunstverein Hannover, 28.4.-16.6.1963. Die Pelikan-Kunstsammlung, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, 8.1.-7.2.1965, Kat.-Nr. 69 (ohne Abb.). Paul Klee. Das Werk der Jahre 1919-1933 (Gemälde, Handzeichnungen, Druckgraphik), Kunsthalle Köln, 11.4.-4.6.1979, Kat.-Nr. 137 (mit Abb.). Paul Klee. Sonderklasse, unverkäuflich, Zentrum Paul Klee, Bern, 21.10.2014-1.2.2015, Museum der bildenden Künste, Leipzig, 1.3.-25.5.2015, S. 594. revonnaH. Kunst der Avantgarde in Hannover 1912-1933, Sprengel Museum Hannover, 23.9.2017-7.1.2018, S. 21 (mit Abb.). Sprengel Museum, Hannover (als Leihgabe bis Frühjahr 2021, auf der Malpappe verso mit dem teils handschriftlich, teils typografisch bezeichneten Etikett). LITERATUR: Bernd Rau, Kunstmuseum Hannover und Sammlung Sprengel, Bestandskatalog Paul Klee. Gemälde, farbige Blätter, Zeichnungen, druckgraphische Werke, Hannover 1980, Kat.-Nr. A5 (mit Abb.). 'Was dann aus diesem Treiben erwächst, möge es heißen, wie es mag, Traum, Idee, Phantasie ist erst ganz ernst zu nehmen, wenn es sich mit den passenden bildnerischen Mitteln restlos zur Gestaltung verbindet.' Paul Klee 1924 in einem Vortrag in Jena. 'Was dann aus diesem Treiben erwächst, möge es heißen, wie es mag, Traum, Idee, Phantasie ist erst ganz ernst zu nehmen, wenn es sich mit den passenden bildnerischen Mitteln restlos zur Gestaltung verbindet.' Paul Klee, Über die moderne Kunst, Bern 1945, S. 53. Paul Klees Bildideen zu entschlüsseln ist ein zumeist spekulatives Unterfangen. Vielmehr gilt es, sich seinen wundervollen Fantasien hinzugeben und sie auf sich wirken zu lassen. 'Grundverhexte Landschaft' ist so ein Blatt, das sich zwar beschreiben lässt, Zusammenhänge und Vermutungen sich jedoch nicht unbedingt schlüssig darlegen lassen. Oder vielleicht doch? 1924, das Jahr der Entstehung, dürfte einige Aufregung im Leben des Bauhauslehrers parat gehabt haben: Am 7. Januar eröffnet Katherine Dreier, Malerin und Kunstsammlerin, für Klee die erste Einzelausstellung in der New Yorker Kunstvereinigung 'Société Anonyme'. Etwas zeitversetzt hält Klee am 26. Januar den erst 1945 publizierten Vortrag 'Über die moderne Kunst' im Kunstverein in Jena anlässlich einer Ausstellung seiner jüngsten Arbeiten. Ende März gründen Klee, Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky und Alexej von Jawlensky die Künstlergruppe 'Die Blauen Vier'. Begleitet wird das vor allem für den amerikanischen Markt gedachte Projekt von der Malerin Emmy (Galka) Scheyer, die seit 1919 für Jawlensky händlerisch tätig ist. Und im Dezember geben Walter Gropius und die Meister am Bauhaus wegen massiven Budgetkürzungen die Auflösung des Staatlichen Bauhauses in Weimar bekannt. Für Klee wohl ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Betrachten wir die surreal wirkende 'Grundverhexte Landschaft' eingehender, so ist für die Analyse ein Blick in den 1924 von Klee in Jena gehaltenen Vortrag aufschlussreich. In diesem überschreibt der Künstler einen Abschnitt mit 'Vom Vorbildlichen zum Urbildlichen!' und führt dann aus: 'Anmaßend wird der Künstler, der dabei bald irgendwo stecken bleibt. Berufen aber sind die Künstler, die heute bis in einige Nähe jenes geheimen Grundes dringen, wo das Urgesetz die Entwicklungen speist. Da, wo das Zentralorgan aller zeitlich-räumlichen Bewegtheit, heiße es nun Hirn oder Herz der Schöpfung, alle Funktionen veranlaßt, wer möchte da als Künstler nicht wohnen? Im Schoße der Natur, im Urgrund der Schöpfung, wo der geheime Schlüssel zu allem verwahrt liegt? Aber nicht alle sollen dahin! Jeder soll sich da bewegen, wohin ihn der Schlag seines Herzens verweist. So hatten zu ihrer Zeit unsere gestrigen Antipoden, die Impressionisten völlig recht, bei den Wurzelschößlingen, beim Bodengestrüpp der täglichen Erscheinungen zu wohnen. Unser pochendes Herz aber treibt uns hinab, tief hinunter zum Urgrund. Was dann aus diesem Treiben erwächst, möge es heißen, wie es mag, Traum, Idee, Phantasie ist erst ganz ernst zu nehmen, wenn es sich mit den passenden bildnerischen Mitteln restlos zur Gestaltung verbindet. Dann werden jene Kuriosa zu Realitäten, zu Realitäten der Kunst, welche das Leben etwas weiter machen, als es durchschnittlich scheint. Weil sie nicht nur Gesehenes mehr oder weniger temperamentvoll wiedergeben, sondern geheim Erschautes sichtbar machen.' (Paul Klee, Über die moderne Kunst, Bern 1945, S. 47). Natürlich sind Klees Bemerkungen über die moderne Kunst auch von seiner schier endlosen Poesie getragen. Sie mag in gewisser Weise seine Lehre am Bauhaus spiegeln, die er für seine Schüler entwickelt und für sie auch immer wieder von neuem belebt. Und doch darf man zur Dechiffrierung der 'Grundverhexten Landschaft' diese kurze Passage fast wörtlich zugrunde legen, um dieser 'fantastischen' Landschaft die Sinnfälligkeit zu entlocken. Entschlüsselt ist sie damit nicht, auch wenn Assoziationen reichlich hervortreten, je intensiver wir das im Raum schwebende Gebilde betrachten. Aus einer Ur-Blase irgendwo im gigantischen Kosmos schwimmend, gefüllt mit lebengebendem Plasma, so könnte man beginnen, erwächst eine Entwicklungslinie, an der entlang Mikroben die Photosynthese entwickeln, um damit das Wachsen der Urahnen von Pflanzen und Tieren zu ermöglichen. Am Ende überführt Klee die mit erotischen Bezügen angereicherte Linie, versehen mit stabilisierenden Gebilden, in eine zielgenaue Richtung: Das Ziel noch im Nichts wäre der Evolutionstheorie zufolge die Geburt der Primaten. Zeichnet Klee also den Beginn einer verkürzten Evolutionslinie für die Entwicklung der Erde? Vielleicht. 'Es wird niemand einfallen, vom Baum zu verlangen, daß er die Krone genauso bilde, wie die Wurzel', so Klee noch einmal in seinem Vortrag. 'Jeder wird verstehen, daß kein exaktes Spiegelverhältnis zwischen unten und oben sein kann. Es ist klar, daß die verschiedenen Funktionen in verschiedenen Elementarbereichen lebhafte Abweichungen zeitigen müssen.' (ebd., S. 13). 'Grundverhexte Landschaft' ist ein erstaunliches Gebilde, das irgendwo in den weiten Galaxien schwebt und uns mit Paul Klees neugierig machender Findung eine traumhafte Begegnung beschert. [MvL] Aufrufzeit: 18.06.2021 - ca. 19.32 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Lot 38

Deutschrömer - - Bildnis einer Römerin. Um 1860/70. Öl auf Leinwand. Verso auf dem Keilrahmen nummeriert sowie mit Etikett, dort nummeriert und bezeichnet 'Feuerbach'. 47 x 35,5 cm (18,5 x 13,9 in). PROVENIENZ: Galerie Fritz Zickel, Berlin (bis 1930, Kunsthaus Lempertz, 25.11.1930, dort als Anselm Feuerbach angeboten, mit Echtheitsbestätigung von Hermann Uhde-Bernays). Sammlung Theodor Johannsen, Wedel (wohl 1930 vom Vorgenannten erworben). Seither in Familienbesitz. LITERATUR: Kunsthaus Lempertz, Köln, Galerie Fritz Zickel, Berlin: wegen völliger Aufgabe des Geschäfts und Löschung der Firma Fritz Zickel im Handelsregister, Versteigerung 25.11.1930, Los 16 (mit Abb., angeboten als Anselm Feuerbach: Mädchenkopf im scharfen Profil nach links, Römerin mit Korallen-Halskette; mit Echtheitsbestätigung von Hermann Uhde-Bernays). Als im frühen 19. Jahrhundert zahlreiche Maler in die zum Sehnsuchtsort und Zentrum der Kunst gewordene Stadt Rom aufbrechen, entwickelt sich neben der Verehrung der Schöpfungen von Antike und Renaissance auch ein regelrechter Kult um die Schönheit der Römerinnen. In der Vorstellung der Künstler bereits als Idealtypus vorhanden, waren diese stets auf der Suche nach dessen realer Entsprechung. Der Modellkult beginnt um 1820 mit der „Entdeckung“ Vittoria Caldonis durch August Kestner, der die Winzerstochter bei einem Ausritt durch Albano im Türeingang ihres einfachen Hauses sitzen sieht. Schnell avanciert das einfache Mädchen zum begehrten Modell, das durch seine unverstellte Natürlichkeit und seine Schönheit zahlreichen Malern als perfekte Projektionsfläche dient - mal als Bauernmädchen, als feine Dame, als Modellgesicht für Madonnengestalten -, ohne dass ihre Individualität jemals zum Vorschein gebracht wird. Anders als die zahlreichen Berufsmodelle, die oftmals wie beispielsweise an der französischen Akademie theatralische und gekünstelte Posen einnehmen oder zwischen Piazza Barberini und Piazza di Spagna in folkloristischer Tracht bereitstehen, sind solche eigenen Entdeckungen für die Künstler viel interessanter, da sie Zeugnis ästhetischer Urteilskraft sind. Oftmals gehen diese auch mit einer Ausschließlichkeit einher, die nicht selten in einer Liebesbeziehung endet, wie es zwischen Anselm Feuerbach und Anna Risi, genannt Nanna, der Fall ist. Auch Feuerbach verbreitet die Erzählung „seiner“ Entdeckung der verheirateten Nanna, Schustersfrau in Trastevere, die er bei einem Spaziergang entdeckt und die für ihn schließlich Mann und Kind verlässt. Feuerbach überschüttet sie mit Geschenken und präsentiert sie stolz in der Stadt. Nanna wird in den 1860er Jahren mit ihrer melancholischen Schwere und ihrer herben, ehrfurchtsgebietenden Hoheit zu seiner wesentlichen Inspirationsquelle für Bildnisse und mythologische Szenen. Auf Nanna, die ihn schließlich wegen eines reichen Engländers 1865 verlässt, folgt um 1867 Lucia Brunacci, der Feuerbach auf der Piazza Barberini begegnet. Ihre Gesichtszüge, von denen Feuerbach ebenso Porträts und Studienköpfe anfertigt, sind jedoch in den folgenden Gemälden schwer von denen Nannas zu trennen. Nicht nur bei Feuerbach überlagert der Typus der Römerin oftmals die Individualität der Dargestellten. Auch hier bildet sich in den Zügen der Porträtierten die Vorstellung einer unnahbaren und ehrfurchtsgebietenden Schönheit ab, der eine gewisse überzeitliche Größe antiken und renaissancehaften Charakters innewohnt. Sicherlich veranlasste die Qualität des Bildnisses den Feuerbach-Kenner Hermann Uhde-Bernays zu einer Zuschreibung an Feuerbach, erwähnt doch auch Julius Allgeyer für 1868 einen lebensgroßen „Studienkopf im Profil nach links“ als eines der ersten Porträts Lucias. Ob es sich tatsächlich um Lucia Brunacci oder ein anderes Modell handelt, ist schwer eindeutig festzustellen, da kaum wirklich aussagekräftige Bildnisse auszumachen sind, in denen das Modell mehr ist als der Anlass zur Darstellung eines bestimmten aktuellen Typus, der auch hier zum Tragen kommt. Mit malerischer Zurückhaltung wird die herbe Physiognomie mit dem kräftigen schwarzen Haar im Profil vor olivfarbenem Hintergrund platziert. Als einziger Schmuck unterstreicht die zweireihige charakteristisch italienische Korallenkette farblich das frische, fein modellierte Inkarnat. Der weiße, antikisierende Leinenüberwurf über den Schultern lenkt in keinster Weise von ihrer edlen und schlichten, unnahbaren Schönheit ab und perfektioniert so den Eindruck der reservierten Eleganz des Bildnisses. [KT] Aufrufzeit: 17.06.2021 - ca. 17.49 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONDeutschrömer -Bildnis einer Römerin. Um 1860/70. Oil on canvas. Numbered and with a label on the reverse, there numbered and inscribed 'Feuerbach'. 47 x 35.5 cm (18.5 x 13.9 in). PROVENANCE: Galerie Fritz Zickel, Berlin (until 1930, Kunsthaus Lempertz, November 25, 1930, there offered as a work by Anselm Feuerbach, with a certificate of authneticity from Hermann Uhde-Bernays). Collection Theodor Johannsen, Wedel (presumably acquired from the above in 1930). Ever since family-owned. LITERATURE: Kunsthaus Lempertz, Cologne, Galerie Fritz Zickel, Berlin: due to the complete abandonment of the business and deletion of the Fritz Zickel company in the commercial register, auction on November 25, 1930, lot 16 (with illu., offered as Anselm Feuerbach: Mädchenkopf im scharfen Profil nach links, Römerin mit Korallen-Halskette; with a certificate of authneticity from Hermann Uhde-Bernays). Called up: June 17, 2021 - ca. 17.49 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 401

Joseph Beuys - - 1921 Krefeld - 1986 Düsseldorf Tierfrau 1. 1954. Bleistiftzeichnung. Oben mittig signiert, datiert und betitelt, verso abermals signiert, betitelt sowie bezeichnet 'Entwurf für Plastik'. Auf Velin. 26 x 35,5 cm (10,2 x 13,9 in). [EH]. • Außerordentlich frühe Tierfrau-Zeichnung. • 1954 bezieht Beuys sein erstes eigenes Atelier in Düsseldorf-Heerdt. • Joseph Beuys’ Zeichnungen sind filigran und zart. • Die Tierfrau gewährt Joseph Beuys seelisches und physisches Material. PROVENIENZ: Privatsammlung Deutschland (1978 vom Künstler erworben). AUSSTELLUNG: Joseph Beuys: Wo ist Element 3?, Ketterer Kunst, Berlin, 26.3.–22.5.2021. Das Thema der Tierfrau taucht bereits Ende der 1940er Jahre in den Zeichnungen von Beuys in immer wieder neuen Wendungen auf, die schließlich 1984 zu einem Bronzeguss eines Entwurfs von 1949 führen. Wie auf der hier besprochenen Zeichnung sind die weiblichen Gestalten in den frühen Blättern gebeugt oder sich aufrichtend gezeigt. In der Zeichnung „Tierfrau und Tier“ von 1956, die auf der Einladungskarte 1974 in Krefeld abgebildet ist, sind weibliches Tier und Frau in paralleler gebeugter Haltung zu sehen, physiologisch haben sich die Brüste im Laufe der Evolution von ihrer Lage zwischen den Hinterläufen zum Oberkörper verschoben. Aus der Sammlung Bastian zeigt der Katalog der Düsseldorfer Ausstellung von 1991 ein Blatt in Braunkreuz-Ölfarbe von 1962, das wiederum das Motiv der gebeugten Frauenfigur aufgreift. Beuys zeigt nicht nur die Verbundenheit der Frau mit der Erde und der Tierwelt. Die gebeugte weibliche Figur spielt auch auf die griechische Gaia, die personifizierte Erde an, die Gebärende, die alles Leben hervorbringt und auch die Toten in sich aufnimmt. Beuys sagt dazu in einem Interview: „Die Frau hat sehr viel Elementares in sich. Der Mann hat sehr stark die materialistische Entwicklung auf die Todesprinzipien durchgemacht […] Deswegen muß diese Kraft, die die Frau in sich hat, jetzt kommen.“ (Zit. nach: Ausst.-Kat. Joseph Beuys. Eine innere Mongolei. Dschingis Khan, Schamanen, Aktricen. Ölfarben, Wasserfarben und Bleistiftzeichnungen aus der Sammlung van der Grinten, Kestner Gesellschaft, Hannover, 1990, S. 211). [Eugen Blume] Aufrufzeit: 19.06.2021 - ca. 12.01 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONJoseph Beuys -1921 Krefeld - 1986 Düsseldorf Tierfrau 1. 1954. Pencil drawing. Signed, dated and titled in top center, verso once more signed, titled and inscribed 'Entwurf für Plastik'. On wove paper. 26 x 35.5 cm (10.2 x 13.9 in). • Very early Animal Woman drawing. • In 1954 Beuys had his first own studio in Düsseldorf-Heerdt • Joseph Beuys’ drawings are very delicate and subtle • The Animal Woman offers Beuys both spiritual and physical material. PROVENANCE: Private collection Germany (acquired from the artist in 1978). EXHIBITION: Joseph Beuys: Wo ist Element 3?, Ketterer Kunst, Berlin, March 26 – May 22, 2021. The subject of the animal woman appeared in Beuys' drawings as early as in the late 1940s, based on them he eventually created a bronze in 1984. As in the drawing offered here, the female figures in the early sheets are depicted in bent or upright posture. In the drawing 'Tierfrau und Tier' from 1956, which was on an invitation card from 1974, the female animal and woman are shown in same bent posture. Physiologically, the breasts have moved from their position between the hind legs to the upper body in the course of evolution. A catalog of the Düsseldorf exhibition from 1991o fworks from the Collection Bastian shows a sheet in ‘Braunkreuz‘ oil paint from 1962, which, in return, takes up the motif of the stooped female figure. Beuys not only shows the connection between woman and Earth and the animal world, as the stooped female figure also alludes to the Greek goddess Gaia, the personification of Earth, the parturient, who creates life and also takes in the dead. Beuys said in an interview: “There are a lot of elemental things about women. Man has gone through a materialistic development on the principles of deat [..] That is why we now need the power that the woman has in her.” (Quote from: ex. cat. Joseph Beuys. Eine innere Mongolei. Dschingis Khan, Schamanen, Aktricen. Ölfarben, Wasserfarben und Bleistiftzeichnungen aus der Sammlung van der Grinten, Kestner Gesellschaft, Hanover, 1990, p. 211). [Eugen Blume] Called up: June 19, 2021 - ca. 12.01 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 445

Julius Bissier - - 1893 Freiburg i. Br. - 1965 Ascona 28. Dez 58 II. 1958. Eiöltempera auf Leinen. Links unten signiert und datiert '28. Dez 58'. 18,5 x 21,3 cm (7,2 x 8,3 in). [CH]. • Im Entstehungsjahr der hier angebotenen Arbeit wird Bissier mit einer ersten großen Retrospektive in der Kestner Gesellschaft in Hannover geehrt (Wanderausstellung, anschließend in der Kunsthalle Bremen, im Städtischen Museum, Duisburg, u. a.). • Im selben Jahr folgt eine Teilnahme an der XXIX. Biennale in Venedig. Das Werk ist im Archivio Bissier, Ascona, unter der Archiv-Referenz '28. Dez 58 II/7+8 III.Diap' verzeichnet. Wir danken für die freundliche Auskunft. PROVENIENZ: Moeller Fine Art Ltd., London. Sammlung Deutsche Bank (vom Vorgenannten erworben). Im Jahr 1961 übersiedelt Bissier von Hagnau am Bodensee, wo er seit 1939 wohnt, ins Tessin. In Ascona lebt er in der Casa Rondine, einem kleinen ehemaligen Weingärtnerhaus, in dem sich heute das Archiv Bissier befindet. Hier fotografiert er, spielt Cello und empfängt viele Freunde, darunter den ab 1960 in Basel lebenden Mark Tobey, den bei Locarno lebenden Hans Arp und Erich Kästner, der sich in den 1960er Jahren häufig im Tessin aufhält. Aber auch mit so namhaften Kunsthistorikern wie Werner Schmalenbach, Will Grohmann und Werner Haftmann pflegt Bissier Freundschaften. In der Folge der von Werner Schmalenbach 1958 zunächst für die Kestner Gesellschaft in Hannover konzipierten retrospektiven Ausstellung setzt der späte, aber internationale Ruhm der Kunst Julius Bissiers ein. Eine Kunst, die stark von der Lektüre europäischer wie auch ostasiatischer Philosophie geprägt ist. Ausgehend von den Werken des Baseler Altertumsforschers Johann Jakob Bachofen, die Bissier bereits 1936/37 studiert, lässt er sich in den letzten Jahren seines Leben durch Fragmente von Heraklit, Texte zum Zen-Buddhismus sowie zum Taoismus, aber auch durch Bücher des chinesischen Schriftstellers Lin Yutang von der chinesischen Kultur inspirieren. Ab Mitte der 1950er Jahre verschwindet in Bissiers Werk jeglicher konkrete Verweis auf eine imaginierte Zeichenhaftigkeit. Bis zu seinem Tod im Jahr 1965 werden seine Bildfindungen immer einfacher, reduzierter und gerade dadurch auch kühner und radikaler. Konnten in den vorherigen Werken meist noch zeichenhafte Gestaltungen beschrieben werden, wie eine Reihe von Gefäßen ('1. Mai 62'), so erlangt hier die Formensprache einen kaum mehr zu steigernden Grad an Freiheit im Ausdruck. Diesen Werken ist - und sei es nur in einem einzigen Pinselschwung - das Fehlen jedweder aggressiven, ostentativen oder aufzeigenden Geste eigen. Die Malerei lebt ganz aus dem Geist einer intensiven Spiritualität, einer friedfertigen Meditation. Und nicht nur dem Künstler ist diese Haltung eigen. Im Schauen, im Sinnen, im Lauschen der Werke weitet sich dieses Wissen in den Betrachtern aus. Im Sinn einer tagebuchartigen Ordnung ist für Julius Bissier typisch, die Zeichnungen mit Ort und Tag zu versehen, um damit auch das 'Serielle' seiner Arbeitsweise herauszustellen. [MvL] Aufrufzeit: 19.06.2021 - ca. 13.18 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regelbesteuert angeboten (R).ENGLISH VERSIONJulius Bissier -1893 Freiburg i. Br. - 1965 Ascona 28. Dez 58 II. 1958. Egg and oil tempera on linen. Signed and dated '28. Dez 58' in lower left. 18.5 x 21.3 cm (7.2 x 8.3 in). [CH]. • The year this work was made Bissier was honored in a first grand retrospective at the Kestner-Gesellschaft in Hanover (travelling exhibition with stops at, among others, the Kunsthalle Bremen, the Städtische Museum, Duisburg). • The same year the artist also participated in the XXIX Venice Biennial. The work is registered at the Archivio Bissier, Ascona, with the archive reference '28. Dez 58 II/7+8 III.Diap'. We are grateful for the kind support in cataloging this lot. PROVENANCE: Moeller Fine Art Ltd., London. Deutsche Bank Collection (acquired from aforementioned). Called up: June 19, 2021 - ca. 13.18 h +/- 20 min. This lot can only be purchased subject to regular taxation (R).

Lot 461

Heinz Mack - - 1931 Lollar/Hessen - lebt und arbeitet in Mönchengladbach und auf Ibiza Klassische Farbchromatik. 1966. Pastell. Mittig rechts signiert und datiert. Auf festem Velin von Hahnemühle (mit den Wasserzeichen). 106 x 78,5 cm (41,7 x 30,9 in), Blattgröße. [CH]. • Charakteristische Farbchromatik des großen 'ZERO'-Künstlers. • Mit seinen leuchtkräftigen, nuancierten Farbverläufen lässt Heinz Mack allein die Farbe sprechen. • Mithilfe der Rasterung verleiht er dem changierenden Farbfeld eine eindrucksvolle Lebendigkeit. • 1965 zeigt die Kestner Gesellschaft, Hannover, eine umfassende Ausstellung der 'ZERO'-Kunst von Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker. • 1959 und 1964 stellt der Künstler auf der documenta II und III aus. 1970 vertritt er die Bundesrepublik Deutschland auf der XXXV. Biennale in Venedig. PROVENIENZ: Galerie Heinz Holtmann, Köln. Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (vom Vorgenannten erworben). Aufrufzeit: 19.06.2021 - ca. 13.48 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONHeinz Mack -1931 Lollar/Hessen - lebt und arbeitet in Mönchengladbach und auf Ibiza Klassische Farbchromatik. 1966. Pastel. Signed and dated in right center. On firm Hahnemühle wove paper (with the watermark). 106 x 78.5 cm (41.7 x 30.9 in), size of sheet. [CH]. • In the great ZERO artis's characteristic chromaticity. • With his radiant nuanced color streaks Heinz Mack lets the color alone speak. • Color field with an impressive vibrancy. • In 1965 the Kestner-Gesellschaft, Hanover, showed a comprehensive exhibition of the Zero art of Heinz Mack, Otto Piene and Günther Uecker. • In 1959 and 1964 the artist showed works at documenta II and III. In 1970 he represented Germany at the XXXV. Venice Biennial. PROVENANCE: Galerie Heinz Holtmann, Cologne. Private collection North Rhine-Westphalia (acquired from the above). Called up: June 19, 2021 - ca. 13.48 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 498

Richard Oelze - - 1900 Magdeburg - 1980 Posteholz Wald. 1963/64. Öl auf Leinwand. Schmied 126. Links unten signiert. 128 x 160 cm (50,3 x 62,9 in). [EH]. • Das in seiner unverkennbaren Bildsprache gehaltene Werk ist im Entstehungsjahr auf der documenta III ausgestellt. • Größte bisher auf dem internationalen Auktionsmarkt angebotene Arbeit Richard Oelzes (Quelle: artprice.com). • Einer der bedeutendsten deutschen Maler des Surrealismus. • In den 1930er Jahren wendet der frühere Bauhausschüler sich den Surrealisten zu. • Werke von Richard Oelze befinden sich u. a. im Museum of Modern Art, New York, dem Städel Museum, Frankfurt a. M., und im Israel Museum, Jerusalem. PROVENIENZ: Galerie Pels-Leusden, Berlin (Katalog 1986, Abb. S. 75). Privatsammlung. AUSSTELLUNG: Deutscher Künstlerbund, Berlin 1964, Kat.-Nr. 129, Abb. S. 143. documenta III, Kassel, 1964, Bd. 1, S. 376 mit Abb. (verso auf dem Rahmen mit einem fragmentarischen Etikett). Kestner Gesellschaft, Hannover, 1964, Kat.-Nr. 111. Richard Oelze, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, 11.5.-20.6.1965, Kat.-Nr. 111. 50 Jahre Bauhaus, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, 1968, Kat.-Nr. 225, Abb. S. 289 (verso auf dem Rahmen mit einem Etikett). Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof (Dauerleihgabe 1969 - 1972). LITERATUR: Jahrbuch des Wallraf-Richartz-Museum, Nr. 31, 1969, S. 300. Aufrufzeit: 19.06.2021 - ca. 15.24 h +/- 20 Min. Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.ENGLISH VERSIONRichard Oelze -1900 Magdeburg - 1980 Posteholz Wald. 1963/64. Oil on canvas. Schmied 126. Signed in lower left. 128 x 160 cm (50.3 x 62.9 in). [EH]. • The work in the artist's unmistakable style was shown at documenta II the year it was created. • Largest work by Richard Oelze ever to be offered on the international auction market (source: artprice.com). • One of the most important German painters of Surrealism. • In the 1930s the former Bauhaus student turned to Surrealism. • Works by Richard Oelze are in posession of, among others, the Museum of Modern Art, New York, the Städel Museum, Frankfurt a. M., and the Israel Museum, Jerusalem. PROVENANCE: Galerie Pels-Leusden, Berlin (catalog 1986, illu. on p. 75). Private collection. EXHIBITION: Deutscher Künstlerbund, Berlin 1964, cat. no. 129, illu. on p. 143. documenta III, Kassel, 1964, vol. 1, p. 376 with illu. (with a fragmentarily preserved label on the reverse). Kestner Gesellschaft, Hanover, 1964, cat. no. 111. Richard Oelze, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, May 11 - June 20, 1965, cat. no. 111. 50 Jahre Bauhaus, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, 1968, cat. no. 225, illu. on p. 289 (with a label on the reverse). LITERATURE: Jahrbuch des Wallraf-Richartz-Museum, no. 31, 1969, p. 300. Called up: June 19, 2021 - ca. 15.24 h +/- 20 min. This lot can be purchased subject to differential or regular taxation.

Lot 315

BRAUER, ARIK (ERICH)Wien 1929 - 2021Titel: Photograph. Technik: Öl auf Holz.Maße: 62,5 x 42,5cm.Bezeichnung: Signiert unten links: BRAUER. Bezeichnet verso: Fotograf 88 (eingekreist). Sockel/Rahmen: Modellrahmen. Provenienz- Privatsammlung Nordrhein-WestfalenLiteratur:-Schmied, Wieland: Arik Brauer, Wien 1972, WVZ.-Nr. 160, Abb. Ausstellungen:- Kestner Gesellschaft, Hannover 1965, Kat.-Nr. 35 (Aufkleber)Der 1929 in Wien geborene Arik Brauer, bürgerlich Erich Brauer, gilt als Universalkünstler - neben der Malerei arbeitete er als Architekt, Bühnenautor, Dichter und Sänger. Während seiner klassischen künstlerischen Ausbildung von 1946 bis 1951 an der Akademie in Wien, lernt er bei Albert Paris von Gütersloh, der sich als Mentor der Wiener Schule des Phantastischen Realismus einen Namen gemacht hat. Als eine Gegenposition zur abstrakten Malerei ist diese Gruppe in den fünfziger Jahren einem figurativen, surreal-manierierten Stil und der Ablehnung der Abstraktion verbunden, wobei sie den klassischen Realismus und die Kunst der Altmeister aufgreift. Innerhalb dieser Künstlergruppe, um Rudolf Hausner, Ernst Fuchs und Wolfgang Hutter, erlangt Arik Brauer internationalen Erfolg.Beeinflusst von Werken Pieter Breughels und Hieronymus Bosch entwickelt Arik Brauer seinen ganz persönlichen Bildtypus, der sich zwischen altmeisterlicher Technik und phantastischem Surrealismus entfaltet. Charakteristisch für Brauers Werke ist die Darstellung von Mythologie und Traumwelten, aber auch politische und gesellschaftliche Missstände werden in seinen Werken thematisiert. Mit großer Akribie und geschulter Technik bringt der diese Sujets in kräftigen, bunten Farben und in phantasievoller Malerei auf die Leinwand. So auch in unserem hier angebotenen Werk, indem Brauer eine märchenhafte Gestalt inmitten einer surrealistischen Traumwelt bis ins kleinste Detail ausarbeitet und es so zu einem herausragenden Beispiel des Phantastischen Realismus wird. Erläuterungen zum KatalogArik (Erich) Brauer Österreich Wiener Schule Fantastischer Realismus Nachkriegskunst Unikate Figur / Figuren Gemälde Öl Landschaft BRAUER, ARIK (ERICH)Vienna 1929 - 2021Title: Photograph. Technique: Oil on woodMeasurement: 62,5 x 42,5cm.Notation: Signed lower left: BRAUER. Inscribed verso: Fotograf 88 (circled). Frame/Pedestal: Craftman's frame. Provenance:- Private collection North Rhine-Westphalia Literature:-Schmied, Wieland: Arik Brauer, Vienna 1972, cat. rais. no. 160, ill. Exhibitions:- Kestner Gesellschaft, Hanover 1965, cat. no. 35 (label). Explanations to the Catalogue

Lot 36

KANDINSKY, WASSILY1866 Moskau - 1944 Neuilly-sur-SeineTitel: Das Kleine Blau. Datierung: 1924. Technik: Aquarell auf Papier. 48,6 x 33,6cm (Auf Karton aufgezogen (62 x 45,5cm)cm. Bezeichnung: Monogrammiert und datiert unten links: K/24. Bezeichnet auf dem Rückkarton verso: N° 150/1924 "Das Kleine Blau". Provenienz:- Kandinsky Gesellschaft, Hannover (1925 durch Dr. Hermann Bode erworben)- Frowis Roewe, Boston (Enkelin von Hermann Bode)- Privatsammlung Niedersachsen- Privatsammlung Nordrhein-WestfalenAusstellungen:- Galerie Neue Kunst Fides (Rudolf Probst), Dresden 1924 - Neues Museum Wiesbaden, Nassauischer Kunstverein und Wiesbadener Gesellschaft für bildende Kunst, 1925, Nr. 41- Ruhmeshalle, Barmen (Wuppertal) 1925- Gemäldegalerie Bochum, 1925- Galerie Nierendorf, Düsseldorf 1925- Kestner Gesellschaft, Hannover 1954, Nr. 72Literatur:- Barnett, Vivian Endicott: Kandinsky - Werkverzeichnis der Aquarelle, Bd. II, 1900-1922-1944, München 1992, WVZ.-Nr. 708- Handschriftliche Liste des Künstlers: Aquarelle: vii 1924, 150 (Das Kleine Blau)"Schließlich entstammt die Kunst nie nur dem Kopf allein. Wir kennen große Malerei, die einzig dem Herzen entsprungen ist. Im allgemeinen ist das ideale Gleichgewicht zwischen Kopf (Bewußtseins-Moment) und Herz (Unbewußtseins-Moment, Intuition) ein Gesetz der Schöpfung, ein Gesetz so alt wie die Menschheit."(Kandinsky: Essay über Kunst und Künstler, Max Bill (Hrsg.), Bern 1973 (3. Aufl.), S. 172)Während seines "Exils" in Moskau von 1916 bis 1921 beteiligt sich Wassily Kandinsky aktiv an der Neuordnung der dortigen Kunstszene nach der russischen Revolution. So ist er Mitglied der Kunstsektion im Volkskommissariat für Volkserziehung und Professor an der Kunstakademie. 1918 gründet er das Institut für künstlerische Kultur und lehrt 1920 als Professor an der Moskauer Universität. Im Jahr darauf gründet er die Akademie für Künstlerische Wissenschaften, deren Vizepräsident er ist. Kurz darauf kehrt er nach Deutschland zurück, da seine Kunstauffassung von den Vertretern des Konstruktivismus als subjektiv und bourgeois abgelehnt wird und ein freies Kunstschaffen durch den Regierungskurs immer schwieriger wird. Im Juni 1922 beruft ihn dann Walter Gropius als Professor an das Staatliche Bauhaus in Weimar. Hier übernimmt er neben der Leitung der Werkstatt für Wandmalerei einen Teil der Grundausbildung. Schnell wird er wieder von der deutschen Kunstwelt aufgenommen und beteiligt sich an mehreren Ausstellungen. Darüber hinaus leistet er mit seinen Lehren und Schriften einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der abstrakten Kunst auf internationaler Ebene. In der Auseinandersetzung mit dem Konstruktivismus und den sachlichen und funktionalen Grundsätzen des Bauhauses wendet sich Kandinsky Anfang der 1920er Jahre zunehmend von den frei fließenden, unregelmäßigen Linien und Formen seiner früheren Arbeiten ab und gelangt zu einer eher geometrischen Form der Abstraktion. Dabei sucht er nicht wie die Konstruktivisten, alles Individuelle, Gefühle, Emotionen und Intuition zu unterdrücken. Ihm geht es vielmehr darum, den komplexen Konstruktions- und Formenprinzipien eine spontane und intuitive Gestaltungsform entgegenzusetzen. Wichtigstes Moment hierfür ist ihm immer die "innere Notwendigkeit", denn ohne sie ist die Form ein "lebloses, totes Scheinwerk". (vgl. Kandinsky, s.o., S. 38). So erforscht Kandinsky in unserem Aquarell von 1924 die wechselseitigen Beziehungen, die sich aus der sorgfältigen Kombination abstrakter Formen und Farben ergeben. Ohne ein schematisches Raster schweben hier die Formen über dem dunstigen magenta-farbenen Grund: oben eine schwarze, wellenförmige und sich von links nach rechts verjüngende Linie, die von zwei schwarzen bogenförmigen Strichen gekreuzt wird; darunter ein unregelmäßiges Sechseck und ein Dreieck, beide in rotbraun, wobei zwei schwarze, waagerechte Striche letzteres überlagern; dazu ein dunkelbraunes Viereck und das titelgebende kleine blaue Dreieck, das einen farblichen Akzent setzt. Obwohl Kandinsky die Formen locker über die Fläche verteilt, gibt er ihnen durch ihre Platzierung und Stellung zueinander ein harmonisches Beisammensein. Dabei stellt er der organischen, sich in Intervallen unterschiedlich krümmenden Linie kontrastreich die kantigen Formen mit ihren präzisen Umrissen gegenüber. Spannung erzeugt er auch durch die Bewegung der "fließenden" Linie und dem stillen Dasein der geometrischen Gebilde. Auf diese Weise verleiht er dem Bild eine vitale Energie und Dynamik. Auch lässt er vielschichtige Beziehungen entstehen, die uns zu Assoziationen anregen. So schafft Kandinsky mit malerischen Mitteln Bilder, die ein eigenes, unabhängiges "Leben" haben. Erläuterungen zum KatalogWassily Kandinsky Russland Expressionismus Künstlergruppe "Der Blaue Reiter" Moderne Kunst Unikate 1920er KANDINSKY, WASSILY1866 Moscow - 1944 Neuilly-sur-SeineTitle: Das Kleine Blau. Date: 1924. Technique: Watercolour on paper. 48,6 x 33,6cm (laid down on card (62 x 45,5cm))cm. Notation: Monogrammed and dated lower left: K/24. Inscribed on backing card verso: N° 150/1924 "Das Kleine Blau". Provenance:- Kandinsky Gesellschaft, Hanover (1925 acquired by Dr. Hermann Bode)- Frowis Roewe, Boston (granddaughter of Hermann Bode)- Private collection Lower Saxony - Private collection North Rhine-Westphalia Exhibitions:- Galerie Neue Kunst Fides (Rudolf Probst), Dresden 1924 - Neues Museum Wiesbaden, Nassauischer Kunstverein und Wiesbadener Gesellschaft für bildende Kunst, 1925, number 41- Ruhmeshalle, Barmen (Wuppertal) 1925- Gemäldegalerie Bochum, 1925- Galerie Nierendorf, Düsseldorf 1925- Kestner Gesellschaft, Hanover 1954, number 72Literature:- Barnett, Vivian Endicott: Kandinsky - Werkverzeichnis der Aquarelle, vol. II, 1900-1922-1944, Munich 1992, cat. rais. no. 708- Handschriftliche Liste des Künstlers: Aquarelle: vii 1924, 150 (Das Kleine Blau). Explanations to the Catalogue

Lot 544

KOLÁR, JIRI1914 Pöchlarn - 2002 PragTitel: Konvolut von drei Objekten. Untertitel: Eine Birne und zwei Äpfel. Datierung: 1969. Beschreibung: Jeweils: Papiercollage auf Kunststofffrucht. Birne: 12 x Ø 8cm. Äpfel jeweils: 6,5 x Ø 7,5cm. Wohl außerhalb der Auflage von 100 monogrammierten und nummerierten Exemplaren, die von der Kestner-Gesellschaft, Hannover, 1969 herausgegeben wurden.Provenienz:- Galerie Karsten Greve, Köln- Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld (Dauerleihgabe)Literatur:- Buchholz, Daniel/Magnani, Gregorio: International Index of MULTIPLES - from Duchamp to the present, 1993, S. 113, Abb. (Birne). Erläuterungen zum KatalogJiri Kolár Tschechien Konstruktivismus Kubismus Zeitgenössische Kunst Objekte 1960er Früchte Multiple Collage KOLÁR, JIRI1914 Pöchlarn - 2002 PragueTitle: Mixed Lot of Three Objects. Subtitle: One Pear and Two Apples. Date: 1969. Description: Each: Paper collage on plastic fruit. Pear: 12 x Ø 8cm. Apples each 6,5 x Ø 7,5cm. Presumably outside the edition of 100 monogrammed and numbered copies published by the Kestner-Gesellschaft, Hannover, 1969.Provenance:- Galerie Karsten Greve, Cologne- Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld (permanent loan)Literature:- Buchholz, Daniel/Magnani, Gregorio: International Index of MULTIPLES - from Duchamp to the present, 1993, p. 113, ill. (pear). Explanations to the Catalogue

Lot 7417

Schmidt-Kestner, Erich -- Amazone mit PferdBronze mit dunkelbrauner Patina, auf Bronzeplinthe, auf grünem Marmorsockel montiert. Um 1910/20.17 x 18 x 6,8 cm. Unten links auf dem Bronzesockel signiert "E. Schmidt-Kestner", links seitlich mit dem Gießerstempel "Akt. Ges.-Gladenbeck-Berlin".Schöner und lebendiger Guss mit elegant schimmernder Patina. Gesamthöhe mit Sockel: 26 cm. - Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist. - Please ask for condition reports for individual lots, as the condition is usually not mentioned in the catalogue.

Lot 597

A small Kestner child doll, with brown sleeping eyes, blonde curly mohair wig on plaster pate, jointed composition body, burgundy top (faded), grey patterned skirt, underclothes and brown oil-clothes shoes --9½in. (24cm.) high

Lot 598

A Kestner 154 shoulder head doll, with brown sleeping eyes, brown mohair wig, kid gusseted body, bisque arms, silk dress and underclothes ---17in. (43cm.) high

Lot 626

Four reproduction dolls, a Kestner brown Hilda character baby --17½in. (44.5cm.) high; a AM Oriental; a Bru head and shoulders signed RRD; and a small Steiner (last two no wigs)

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