Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2017; 11(05): 485-505
DOI: 10.1055/s-0043-110494
Leber, Galle, Pankreas, Milz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gallengangs- und Gallenblasenkarzinom

Matthias Glanemann
,
Robert M. Eisele
,
Gereon Gäbelein
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Publication Date:
05 October 2017 (online)

Insgesamt sind Gallengangs- und Gallenblasenkarzinome seltene Erkrankungen. Die Diagnostik dieser cholangiogenen Karzinome ist bisweilen eine Herausforderung, und allen Tumorentitäten ist gemeinsam, dass die R0-Tumorresektion den einzig kurativen Therapieansatz darstellt. Die Beurteilung der Resektabilität erfordert umfassende hepatobiliäre chirurgische Expertise und sollte daher nur in entsprechenden Zentren erfolgen.

Kernaussagen
  • Karzinome der Gallengänge oder der Gallenblase sind seltene Erkrankungen.

  • Die Chirurgie stellt die einzige kurative Therapieoption dar, wobei die vollständige Tumorentfernung im Sinne einer R0-Resektion das wichtigste prognostische Kriterium für eine hohe Überlebensrate bedeutet.

  • Wichtiger als beim Gallenblasenkarzinom ist vor allem bei Gallengangskarzinomen die exakte Lokalisation des Tumors für das operative Vorgehen von großer Bedeutung.

  • Komplexe Resektionen der Leber, teilweise eingebettet in multimodale Behandlungskonzepte, wie auch die Pankreaskopfresektion, können je nach Tumorlokalisation zum Einsatz kommen.

  • Neoadjuvante oder perioperative Therapiekonzepte mittels Chemotherapie und/oder Bestrahlung finden derzeit in der kurativen Situation keine Anwendung.

  • Diagnostik und Therapie sollten in spezialisierten Zentren für hepatobiliäre Erkrankungen erfolgen.