Gotha. Gothaisches Kalenderblatt: 1844 von Emil Jacobs geschaffener „Kalvarienberg“ wird 1938 entfernt und 1998 nach Hohenleuben gegeben.

Am 2. August 1969starb die Opernsängerin Anna Karasek-Echarti in Köln. Sie wurde am 15. Oktober 1891 als Tochter von Augustinus Karasek in Frankfurt/Main geboren. Zunächst war sie am Nationaltheater in Mannheim und später in Salz- und Würzburg engagiert. Im Oktober 1919 wurde sie dann als erste dramatische Sängerin am Landestheater Gotha verpflichtet. Am 7. März 1925 heiratete sie den Gothaer Rechtsanwalt und Notar Hans Echarti (1887-1958). Nach der Geburt der ältesten Tochter Eva (1927-2007) gab sie den Beruf auf und sang nur noch gelegentlich in Gastrollen am Landestheater. Nachdem sie 1949 mit ihrem Mann aus Gotha flüchten musste, lebte sie in Köln.

Der am 6. August 1844als zweiter Sohn von Königin Victoria und Prinzgemahl Albert (siehe unten) in Windsor/England geborene Alfred, der seit 1893 Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha war und bereits sieben Jahre später am 30. Juli 1900 55-jährig auf Schloss Rosenau bei Coburg starb, wird in zwei Wochen anlässlich seines 175. Geburtstages als „Jubilar des Monats“ vorgestellt.

August Kellner wurde am 8. August 1794 als Sohn des Försters Johann Friedrich Kellner in Weberstedt geboren. Er trat in die Fußstapfen seiner Vorfahren und wurde 1812 als Forstgehilfe angestellt. Bis zu seiner 1863 erfolgten Pensionierung arbeitete er als Revierförster in Zella, Finsterbergen und Georgenthal. Seine großartige Insektensammlung verkaufte er 1863 dem Herzoglichen Museum für 2.500 Taler. Der Forstrat starb am 28. März 1883 im hohen Alter von 88 Jahren. Noch heute erinnert eine Gedenktafel an seinem Wohnhaus in der Puschkinallee 4 an den „Nestor der Insektenforschung“.

Altarbild jahrzehntelang unsachgemäß gelagert

Das Bild zeigt das restaurierte Gemälde, das in der Kirche von Hohenleuben zu sehen ist.
Das Bild zeigt das restaurierte Gemälde, das in der Kirche von Hohenleuben zu sehen ist. © Matthias Wenzel

Der Überlieferung nach wurde am 9. August 1844das von dem Hofmaler Emil Jacobs (1802-1866) geschaffene und der Kirchgemeinde kostenlos überlassene monumentale Altarbild „Die Kreuzigung Christi“ (auch „Kalvarienberg“ genannt) in der Augustinerkirche angebracht. Es wurde jedoch 1938 im Zuge der Verkürzung des Altarraums entfernt und 60 Jahre lang unsachgemäß zusammengerollt gelagert. Erst 1998 wurde es der Kirchgemeinde in Hohenleuben bei Greiz überlassen. Der dortige Verein Pro Arte ließ es aufwendig restaurieren.

Der Name des am 10. August 1894 verstorbenen Ingenieurs Gustav Knop ist untrennbar mit der Gothaer Firma „Briegleb, Hansen & Co.“ verbunden. Er wurde als Offizierssohn am 27. September 1828 in Altenau/Harz geboren. Der gelernte Mechaniker bildete sich durch fortwährendes Selbststudium zum Techniker weiter. Seine ab 1874 konstruierten „Knop-Turbinen“ waren jahrzehntelang die besten auf dem Markt.

Am 11. August 1969 erfolgte die Eröffnung des Konsum-Schuhhauses „konzentra“ am Neumarkt 24. Es existierte noch 1991 unter diesem Namen, nachdem es kurz nach der Wende privatisiert worden war.

Der am 12. August 1794in Mannheim gestorbene Schauspieler und Dramatiker David Beil wirkte zwei Jahre lang am Gothaer Hoftheater. Er wurde am 11. Mai 1754 in Chemnitz geboren und 1777 in Gotha engagiert. Er war mit August Wilhelm Iffland und Heinrich Beck befreundet und ging mit beiden 1779 an das Mannheimer Nationaltheater, wo er bis zu seinem frühen Tod Charakter- und Chargenrollen spielte.

Das zweite Liederfest des Thüringer Sängerbundes fand am 12. August 1844auf der Rotunde südlich vom Schloss Friedenstein mit 600 Sängern und drei Musikchören statt. Auch die dritte Auflage wurde nur ein Jahr später dort veranstaltet.

Auf Initiative des Gothaer Oberschützenmeisters Theodor Bonsack (1934-2016) und von Helmut Harms von der „Schützengilde 1217 Uelzen“ erfolgte am 12. August 1994durch 26 Mitglieder der ältesten Schützenvereine die Gründung des Fördervereins „Deutsche Schützentradition“ in der Stadthalle, also dem Gründungsort des Deutschen Schützenbundes im Juli 1861. Zum Vorsitzenden wurde Helmut Harms und zu dessen erstem Stellvertreter Theo Bonsack gewählt.

Dem Gothaer Schlosser Hermann Winkler wurde am 18. August 1919 ein Zwillingspaar geboren. Einer der beiden Brüder war Hans, der sich nach dem Besuch der Volksschule zum Schriftmaler ausbilden ließ. Das Bauhaus inspirierte ihn, selbst Maler zu werden. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft unternahm er erste Schritte als selbstständiger Maler. Der Autodidakt setzte sich damals mit einem Kreis Gothaer Künstler für einen Neubeginn in der Thüringer Kunst ein. Schon bald geriet er jedoch ins Visier der DDR-Kulturbehörden und wurde aus dem Verband Bildender Künstler ausgeschlossen. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich daraufhin als Musiklehrer. Erst nach der Wende erlebte der Künstler erstmals öffentliche Ehrungen. Hans Winkler starb am 28. Januar 2000 im Alter von 80 Jahren in Weimar.

Vom 25. bis 28. August 1994 fanden die ersten Gothaer Sommernachtsträume im Schloss Friedenstein statt. Von nun an sollte jeweils am letzten Augustwochenende ein Festival über die Bühne gehen, das vom Kindertheater und Filmspaß bis zu Oper reicht. Das Ereignis sollte schon „in drei oder vier Jahren zur Institution im Freistaat werden“, hoffte Knut Kreuch, der damalige Leiter der Abteilung Kultur. Die Sommernachtsträume wurden 2001 durch das Barockfest ersetzt.

Späterer englischer Prinzgemahl geboren

Auch der am 26. August 1819 auf Schloss Rosenau bei Coburg geborene Prinz Albert wird zusammen mit seinem oben erwähnten Sohn Alfred im Mittelpunkt der Reihe „Jubilar de Monats“ stehen. Der englische Prinzgemahl starb bereits am 14. Dezember 1861 im englischen Windsor.

Der Schulmann und Rektor Georg Heß starb am 28. August 1694 im hohen Alter von 80 Jahren in seiner Heimatstadt Gotha, wo er am 15. Dezember 1613 geboren wurde. Bis 1623 wurde er privat unterrichtet, besuchte bis 1631 das Gymnasium, um anschließend in Jena und Erfurt zu studieren. Seit 1637 war er der Konrektor des Gothaer Gymnasiums. 1673 wurde er schließlich der Nachfolger des verstorbenen Rektors Andreas Reyher (1601-1673).

Am 31. August 1919wurde die Volkshochschule Gotha im Festsaal der Oberrealschule (Arnoldischule) feierlich eröffnet. Nach der Begrüßungsansprache des Vorsitzenden des Arbeitsausschusses, Professor Behrendt Pick, betonte der Jenaer Professor Wilhelm Rein in seiner Ansprache, dass viele Schwierigkeiten überwunden werden mussten, ehe auch in Gotha eine Volkshochschule entstehen konnte. Schulrat Dr. Georg Witzmann und Superintendent Friedrich Burbach hätten sich besonders um das Gelingen verdient gemacht.

Schließlich erfolgte am 31. August 1994 die Neueröffnung des in 16-monatiger Bauzeit auf 6000 Quadratmeter erweiterten Kaufhauses „Joh“ in der Erfurter Straße 3-7. Das hessische Familienunternehmen des 1993 verstorbenen Firmenchefs Peter Joh hatte bereits im Oktober 1990 das vormalige HO-Kaufhaus „Magnet“ übernommen.