Holzfigur Burnina trägt den grössten BH der Welt - und entgeht dem Abfackeln

In Strohwilen steht sie auf einem Acker, die 8,5 Meter hohe Holzfigur Burnina. Und sie trägt den offiziell grössten handgestrickten BH der Welt. Aufgrund des Feuerverbots konnte sie am zweiten Burning Ass vom Dienstagabend nicht abgefackelt werden und bleibt nun noch ein paar Wochen länger stehen.

Mario Testa
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Moment der Wahrheit: Arschkarten-Clubpräsident Daniel Schmid (links) und OK-Mitglied Roland Kuhn vermessen Burninas BH mit Hilfe eines Seils. Als unabhängige Zeugen des Weltrekordversuchs amten Marco Sacchetti und Max Koller (Mitte). (Bild: Mario Testa)

Moment der Wahrheit: Arschkarten-Clubpräsident Daniel Schmid (links) und OK-Mitglied Roland Kuhn vermessen Burninas BH mit Hilfe eines Seils. Als unabhängige Zeugen des Weltrekordversuchs amten Marco Sacchetti und Max Koller (Mitte). (Bild: Mario Testa)

Eine Achterbahn der Gefühle war der zweite Burning Ass in Strohwilen für Daniel Schmid. Der Präsident des Arschkarten Clubs war sichtlich enttäuscht, dass er wegen des Feuerverbots die 8,5 Meter hohe Holzfigur Burnina am Dienstagabend nicht entflammen durfte. «Am Montagmorgen hat uns der Gemeinderat noch grünes Licht fürs Abbrennen gegeben und wir haben gejubelt. Wenige Stunden später kam das kantonale Feuerverbot – und bei uns die Ernüchterung», sagt Schmid. «Im OK hatten zwar ohnehin alle ein mulmiges Gefühl beim Gedanken an den grossen Funken bei dieser Trockenheit. Ich aber nicht. Wir hatten ein gutes Sicherheitsdispositiv.»

Daniel Schmid, Präsident des Arschkarten Clubs Strohwilen vor seiner Burnina.
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Mit einem Seil wird der Unterbrust-Umfang von Burnina gemessen.
Die Burning-Ass-Besucher verfolgen das Ausmessen des BHs.
Helfer beim Vermessen des Weltrekord-BHs von Burnina.
Burnina und ihr Weltrekord-BH im Abendlicht.
Da war die Schweizerfahne am Säntis noch ganz. Burnina geniesst den Ausblick.
Blick unter den Holzrock: eine Besucherin schaut sich Burnina aus der Nähe an.
Der Vorstand des Arschkarten Clubs Strohwilen: Othmar Schmid, Brigitte König, Daniel Schmid, Roland Kuhn, Chantal Hebeisen, Max Koller und Fredy Egger.

Daniel Schmid, Präsident des Arschkarten Clubs Strohwilen vor seiner Burnina.

Das an die Holzfigur angrenzende Stoppelfeld hatte der Bauer extra noch gepflügt und ein Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr stand bereit. «Ja wir haben wieder mal die Arschkarte gezogen», sagt Schmid, der die vergangenen vier Nächte bei der Holzfigur auf dem Feld geschlaffen hatte, um sie vor Vandalen zu schützen. «Letztes Jahr hab ich mir die Hand gebrochen, dieses Jahr funkt das Wetter dazwischen – vielleicht klappt’s nächstes Jahr mal ohne Probleme. Aller guter Dinge sind ja bekanntlich drei.»

25 Kilo Stoff, ausgestopft mit Stroh

Trotz der Absage fürs Abbrennen der drei Tonnen schweren Holzfigur, kamen über 150 Besucher an den zweiten Burning Ass. Und dank des Weltrekordversuchs – der grösste handgestrickten BH der Welt – bekam Burnina dann doch noch viel Aufmerksamkeit. Mit zwei Leitern stiegen Daniel Schmid und Roland Kuhn an Burnina hoch, warfen ein Seil um die Figur und massen so den Unterbrustumfang des Pinken BHs. Mit sechs Metern ist der Rekordversuch dann auch geglückt, wie die beiden unabhängigen Zeugen Marco Sacchetti und Max Koller nach Vermessen des Seils vor vielen Schaulustigen bestätigen konnten. Der BH hat eine Fläche von 8,3 Quadratmetern und wiegt beinahe 25 Kilo.

Burnina steht nun für die kommenden Wochen weiter an ihrem Platz in Strohwilen mit Blick auf den Säntis und die zerrissene Schweizerfahne. «Wir werden Burnina schon noch abfackeln, wenn es denn wieder erlaubt ist», sagt Daniel Schmid. Für viele Besucher ist der ausgebliebene Funken jedoch ohnehin ein Glücksfall. «Die Figur ist so dermassen schön. Wäre schade, wenn sie jetzt schon abgefackelt worden wäre», sagt Besucherin Christine Stoller aus Kreuzlingen. «Ich finde die Idee des Clubs so jenseits cool! Letztes Jahr mit Burnie und der Arschkarte im Po, jetzt die Burnina mit der Karte in ihrem Täschli. Da musste ich einfach vorbeikommen.»

Ständerat Roland Eberle hällt die Festrede

An der Bundesfeier der Gemeinde Amlikon-Bissegg vom Mittwochabend im Burning-Ass-Festzelt hielt SVP-Ständerat Roland Eberle die Festrede. «Warum treffen wir uns überhaupt zu gemeinsamen Feiern?», fragt Eberle in die Runde. «Weil es gut tut!» In seiner Rede sprach er vom Wohlstand und der Wohlfahrt dank einer gut funktionierenden Versorgung durch den Staat. «Wir nehmen diese Tatsache als viel zu selbstverständlich an», sagt Eberle.

Es sei die Pflicht eines jeden Einwohners der Schweiz, als Teil der Gesellschaft seine Aufgaben wahrzunehmen, auch die unbequemen. Sorge tragen müsse man den Faktoren, welche die Schweiz so erfolgreich machten: «Sie heisen Direkte Demokratie, Föderalismus, Milizprinzip und Neutralität», sagt Eberle.