Zwischen Schnitzel und Doppelliter: Eferdinger Autorin schreibt über das Leben am Land
EFERDING/GRIESKIRCHEN. Eva Reisinger – im Bezirk Eferding aufgewachsen – zeichnet in ihrem Erstlingswerk „Was geht, Österreich?“ ein ganz spezielles Bild von der Alpenrepublik zwischen hohen Gipfeln und gähnender Leere, in der man sich als Jugendliche in einer Großraumdisko erst zurechtfinden muss. Die Autorin präsentiert ihr Buch am 7. April beim Kulturverein TraK in Grieskirchen und erzählt im Tips-Interview warum sie eine Schnitzelexpertin ist und einen Doppelliter Bier anschreien kann.
Als Österreich-Korrespondentin für das junge Medium der Zeit in Berlin hat die 30-jährige Eva Reisinger einen Österreich-Schwerpunkt aufgebaut. Als sie von ihren deutschen Kollegen immer wieder gefragt wurde „Eva, was geht mit Österreich?“ hatte sie die Idee ein Buch darüber zu schreiben, da es über das Land und alle seine Facetten so viel zu erzählen gibt: Vor allem über die Jugend zwischen Wodkabull und Großraumdisko.
Tips: Was lieben Sie am Schreiben?
Eva Reisinger: Ich liebe es, geschrieben zu haben. Schreiben ist meistens eine Überwindung und kostet mich Kraft. Aber etwas geschrieben zu haben, das ich gut finde und das andere Menschen berührt, das liebe ich.
Tips: Was geht Österreich? Bitte beschreiben Sie kurz, worum es in diesem Buch geht.
Reisinger: Ich finde diese Rezensionen beschreiben es ganz gut: „Reisingers erstes Buch ist eine vergnügte Gebrauchsanleitung für die österreichische Seele.“ („Die Welt“) „Reisingers Aufzählung ist ein Spagat zwischen österreichischer Gemütlichkeit mit Schnitzel-Rezepten und ihrem politischem Engagement. Mosaiksteine, aus denen sich ein frisches, aktuelles Österreich-Bild zusammensetzt.“ („Berliner Morgenpost“)
Tips: Was war Ihre Motivation hinter dem Buch?
Reisinger: Das Land Österreich verständlicher zu machen und die Menschen dabei zum Lachen, aber auch zum Nachdenken zu bringen.
Tips: Und was inspirierte Sie dazu?
Reisinger: Der Rechtsruck in Österreich.
Tips: Der Untertitel Ihres Buches lautet ja „Eine Landjugend mit Wodkabull und dem Herrgott“. Was prägte Sie in Ihrer Jugend so, dass dies sogar für ein ganzes Buch reicht?
Reisinger:Haha. Ich denke, meine Jugend war nicht besonders außergewöhnlich – sondern recht austauschbar. Ich bekomme so viele Zuschriften von Menschen, die mir berichten, dass es bei ihnen genauso war und dass sie sich wiedererkennen in meinen Erzählungen. Das freut mich besonders, denn genau diese Identifizierung wollte ich schaffen. Außerdem war es mir ein Anliegen, das Aufwachsen am Land für Menschen nahbar zu machen, die bisher wenig Berührungspunkte damit hatten.
Tips: Sie werden auch „Schnitzelexpertin“ genannt – wie kamen Sie zu diesem Titel?
Reisinger:Ich würde mich selbst nicht so bezeichnen, aber in den deutschen Medien nannte man mich so. Ich finde es lustig.
Tips: Und Sie verfügen auch über die Fähigkeit, einen Doppelliter Bier anzuschreien – Wo haben Sie das gelernt und was ist dabei Ihr liebster Spruch?
Reisinger: Ganz klar am Fußballplatz. Für mich ist der schönste Moment dabei das „Zaum, zaum, zaum!“ und alle stoßen an. Das machen wir auch in Wien (ohne Doppelliter) gerne und laut.
Lesung von Eva Reisinger
Freitag, 7. April, 20 Uhr
TraK-Base, Stadtplatz 16, Grieskirchen; Vorverkauf: 10 Euro, Abendkassa: 12 Euro
Vorverkauf unter www.ntry.at
Das Buch „Was geht, Österreich?“ hat 280 Seiten und ist um 12,90 Euro erhältlich.
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