Wie immer trug Komiker Mario Barth auch am Freitagabend bei "Riverboat" sein eigenes Merchandise. Die Aufschrift des T-Shirts, auf das Moderator Wolfgang Lippert ihn zum Einstieg anspricht, erntet Lacher: 'Ich gendere nicht, ich habe einen Schulabschluss', lautet die provokante Ansage. Standhaft führt der Comedian daraufhin seine Meinung aus: "Ich kann das nicht, ich möchte das nicht. Ich gehöre zu der Minderheit von 85 Prozent, die das nicht mögen. Ich gender' einfach nicht." Auch das zuvor applaudierende Publikum gehört an diesem Abend offenbar zur ironischen "Minderheit".

Mario Barth: "Mann, Frau, Straßenschild"

Nicht nur sprachlich verweigert der Berliner sich dem Gendern, auch sonst ist ihm "was da draußen abläuft" zu "irre", zu "speziell": "In Berlin biste am Montag Mann, Dienstag Frau, Mittwoch Straßenschild." Während Wolfgang Lippert kommentarlos neutral bleibt, kann man Laura Karasek, die ebenfalls zu Gast ist, ihre Gedanken förmlich im Gesicht ablesen. Mit offenem Mund fehlen ihr anscheinend die Worte.

Komiker bleibt sich treu

In anderen Gender-Fragen gibt sich Mario Barth dagegen – wenn wohl auch nicht ganz ernstgemeint – modern: "Wenn die Frauen dasselbe verdienen wie die Männer, dann fang' ich an zu gendern." Das altbekannte Frauen/Männer-Thema, mit dem der 51-jährige Stadien füllt, ist für ihn eine sichere Bank. Er berichtet von Kommunikationsproblemen mit seiner anonymisierten Freundin und gräbt alte Klischees aus: Frauen reden viel, Männer hören nicht zu. Man kennt sein Programm. Noch im letzten Jahr wurde er etwa dafür kritisiert, auf seiner Tour eine Parodie eines homosexuellen Flugbegleiters aufgeführt zu haben.

Die Kritik, dass sein Humor nicht mehr in die Zeit passt, ist Mario Barth bekannt: Oft werde er gefragt, wie lange er das mit dem "Mann-Frau, Mann-Frau" noch durchziehen wolle. Seine Antwort: "So lange es geht. Das geht ja auch nie zu Ende."

Dass er seiner Themenlinie strikt treu bleibt, gibt einen Vorgeschmack auf Mario Barths neue Tour. Unter dem Titel "Männer sind Frauen, manchmal aber auch… vielleicht" werden seit November einige deutsche Städte abgeklappert. Bereits vorab wurde das Programm zur Primetime bei RTL ausgestrahlt.