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Mehr Platz für Bürger und Grün: Viertelvorschau für Altstadt-Lehel

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Der südliche Mariannenplatz im Lehel könnte zum Treffpunkt umgestaltet werden. Die Parkplätz könnten wegfallen.
Der südliche Mariannenplatz im Lehel könnte zum Treffpunkt umgestaltet werden. Die Parkplätz könnten wegfallen. © Andreas Schwarzbauer

Der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel will den öffentlichen Raum an mehreren Stelle umgestalten - darunter das Tal. Von Sparkasse und AWM gibt es positive Nachrichten

Altstadt-Lehel - Der öffentliche Raum wird 2024 im Fokus des Bezirksausschusses Altstadt-Lehel stehen. „Wir haben bereits einige Projekte angestoßen, die jetzt weitergehen“, sagt BA-Chefin Andrea Stadler-Bachmaier (Grüne).

Dreistufiger Prozess zur Umgestaltung der St.-Anna-Straße im Lehel

Eines davon ist die Umgestaltung der St.-Anna-Straße. „An den BA wurde mehrfach der Wunsch herangetragen, dass der Bereich umgestaltet oder verkehrsberuhigt wird. Wir wollen prüfen, was möglich ist und haben deshalb einen dreistufigen Prozess konzipiert.“ Zunächst wird es eine digitale Umfrage geben, ehe die Vorschläge in einem Workshop detaillierter ausgearbeitet werden. „Jeder kann seine Ideen einbringen.“

Die St.-Anna-Straße ist derzeit wegen einer Baustelle gesperrt. Doch eventuell könnte das zum Dauerzustand werden.
Die St.-Anna-Straße ist derzeit wegen einer Baustelle gesperrt. Doch eventuell könnte das zum Dauerzustand werden. © Andreas Schwarzbauer

Ein kritischer Punkt sei das Thema Parken. Stadler-Bachmaier hofft, ihn durch die Schaffung von mehr reinen Anwohner-Parkplätzen lösen zu können. Bis zu den Sommerferien sollen Umfrage und Workshop stattfinden. Im dritten Quartal will der BA eine Ausstellung mit den Ergebnissen machen.

Stadt prüft Änderungen am Mariannenplatz im Lehel

Auch am Mariannenplatz sieht der BA Änderungsbedarf. „Im südlichen Lehel fehlt ein Quartiersplatz. Dieser könnte dort entstehen.“ Zunächst soll die Verwaltung prüfen, ob der südliche Bereich entsiegelt und begrünt werden könnte. Wenn das Mobilitätsreferat diese Frage geklärt hat, will der BA die Öffentlichkeit miteinbeziehen. Stadler-Bachmaier hofft, dass dies im dritten Quartal passiert.

Allerdings erwartet sie dabei auch kritische Stimmen. „Egal bei welchem Thema: Die Menschen haben Angst, dass sie nicht mehr parken können. Aber auch hier haben wir noch ein bisschen Spielraum, das Anwohnerparken auszuweiten.“ Zudem sieht sie die vielen leerstehenden Garagen in Altstadt-Lehel als Chance. Aber: „Wir gestalten den Mariannenplatz nur um, wenn das die Mehrheit möchte.“

Wenig Aufwand, große Wirkung am Ratspielerplatz in der Altstadt

Am Ratspielerbrunnen an der Hackenstraße soll sich ebenfalls etwas ändern. „Dort könnte man mit wenig Aufwand einen attraktiven Platz mit höherer Aufenthaltsqualität schaffen.“ Durch den Wegfall der Stellplätze soll die Fläche größer werden. Es soll zudem weitere Bäume und Sitzgelegenheiten geben. Aus dem Brunnen könnte künftig Trinkwasser fließen. Auch eine Fassadenbegrünung kann sich Stadler-Bachmaier vorstellen. Die Maßnahmen seien auch vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung sinnvoll. „Vielleicht kann der Hackenplatz ein Vorbild für andere Flächen werden“, meint sie.

Andrea Stadler-Bachmaier (Grüne) ist die Vorsitzende im BA Altstadt-Lehel.
Andrea Stadler-Bachmaier (Grüne) ist die Vorsitzende im BA Altstadt-Lehel. © privat

„Bei der ‘Altstadt für alle’ geht es 2024 ans Eingemachte.“ Nach der ersten Öffentlichkeitsveranstaltung im Oktober werden heuer weitere folgen. „Es geht darum, mit allen zu entwickeln, wie die Altstadt weitgehend ohne Stellplätze aussehen kann und welche Sonderformen es für Anwohner, Behinderte, Taxifahrer und Lieferanten geben soll.“ Zwar würden dabei die Belange der Anwohner berücksichtigt und nach anfänglich heftigen Protesten der IG Tal sei man auf einem guten Weg. Aber: aber: „Die Altstadt gehört nicht nur denjenigen, die dort wohnen.“

Parkplätze im Tal könnten heuer wegfallen

Die Parkplätze im Tal könnten heuer wegfallen.
Die Parkplätze im Tal könnten heuer wegfallen. © Andreas Schwarzbauer

Heuer könnten bereits die Stellplätze im Tal wegfallen. „Wir gehen derzeit davon aus, dass die ausgearbeiteten Vorabmaßnahmen dem Stadtrat erneut zur Entscheidung vorgelegt werden sollen. Diese Befassung könnte im ersten Halbjahr 2024 erfolgen“, teilt das Mobilitätsreferat mit. Bei einem positiven Votum will das Referat die Umgestaltung zeitnah umsetzen.

Zusammenarbeit mit Investor in der Hildegardstraße

An der Hildegardstraße gegenüber dem Hotel Mandarin Oriental entstehen zwei Stadthäuser.
An der Hildegardstraße gegenüber dem Hotel Mandarin Oriental entstehen zwei Stadthäuser. © Andreas Schwarzbauer

An der Hildegardstraße haben die Investoren von Wöhr & Bauer das Fina-Parkhaus abgerissen und wollen zwei Stadthäuser Stadthäuser mit Wohnungen, Geschäften und Gastronomie errichten. Sie haben zudem vorgeschlagen, den ganzen Umgriff umzugestalten. Der BA würde einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich befürworten. „Man kann dort weiterhin durchfahren, aber wir wollen die Flächen neu verteilen. Die Straßenfläche soll nicht mehr dominieren, sondern es soll mehr Platz für Fußgänger entstehen.“, erklärt Stadler-Bachmaier. Im ersten Halbjahr will das Mobilitätsreferat dem Stadtrat einen Vorschlag vorlegen, der „den Wünschen des Bezirksausschusses nach einer Steigerung der Aufenthaltsqualität sowie einer Verkehrsberuhigung Rechnung tragen soll“, meint Sprecherin Franziska Hartmann.

Start der Sanierung der Kirche St. Lukas

Lehel Die Sanierung von St. Lukas startet heuer. Am 21. April findet der letzte Gottesdienst statt. Während der rund zweijährigen Bauzeit weicht die Gemeinde nach St. Anna und St. Jakob am Jakobsplatz aus. Das Gotteshaus wird für 15 Millionen Euro unter anderem eine neue Elektrik, Heizung und ein modernes Lichtkonzept erhalten. Zwei Anbauten werden Toiletten beherbergen. Der Kirchenraum wird so umgestaltet, dass mehr Nutzfläche entsteht.

Die Sanierung des Innenraums der Kirche St. Lukas startet heuer.
Die Sanierung des Innenraums der Kirche St. Lukas startet heuer. © Andreas Schwarzbauer

Gelber Sack und Sparkasse fürs Lehel

Eine gute Nachricht für Bewohner des Lehel: Die Sparkasse will dort wieder einen Geldautomaten aufstellen. Das ist für BA-Chefin Stadler-Bachmaier dringend nötig: „Seit die Hypovereinsbank geschlossen hat, gibt es im Viertel gar keine Möglichkeit mehr, Geld abzuheben.“

Darüber hinaus testet die Stadt im Lehel ab Februar für drei Jahre den Gelben Sack. Stadler-Bachmaier freut auch das: „Wir sind regelmäßig mit Anträgen auf mehr Wertstoffinseln gescheitert, weil der geforderte Abstand zur Wohnbebauung sehr wenig zulässt“, sagt sie..

Zudem hofft die BA-Chefin erneut auf eine Sommerstraße am Isartorplatz. „Das hat sich aus unserer Sicht bewährt. Für uns ist es wichtig, dass es im Stadtbezirk mehr Flächen gibt, an denen man sich konsumfrei aufhalten kann.“

Dialogdisplay und besserer Schutz für Mieter und Gewerbe im nördlichen Lehel

An der Oettingenstraße soll zudem heuer ein Dialogdisplay kommen. „Wir hätten gerne mehr gehabt, weil wir beispielsweise auch an der Frauenstraße am Viktualienmarkt dringenden Bedarf haben. Deshalb lassen wir klären, ob man die Geräte auch anderweitig etwa durch Spenden finanzieren kann.“ 

Fährt man zu schnell, guckt der Smiley traurig – fährt man langsam genug, grinst er. Solche oder ähnliche Dialog-Displays wünscht sich München.
Fährt man zu schnell, guckt der Smiley traurig – fährt man langsam genug, grinst er. Solche Dialog-Displays kommen an der Oettingenstraße. © picture alliance / dpa

Bei einer Erhaltungssatzung für das nördliche Lehel will der Ba noch mal nachfassen. Die Stadt hatte einen entsprechenden BA-Antrag abgelehnt. Allerdings sei die Stadt nicht auf den vorgeschlagenen Umgriff eingegangen. „Uns geht es darum, die Anwohner zu schützen. Zudem wollen wir das dort das kleinteilige Gewerbe erhalten bleibt. Dafür gibt es aber derzeit kein Instrument. Vielleicht kann man es über das Innenstadtkonzept schützen.“

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