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Österreich nach Blamage von Presse zerrissen: „Peinlich“, „Aufgescheuchter Hühnerhaufen“, „Trauerspiel“

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Marko Arnautovic und David Alaba hatten sich das Spiel gegen Israel in der Vorbereitung anders vorgestellt - die österreichische Presse ist außer sich.
Marko Arnautovic und David Alaba hatten sich das Spiel gegen Israel in der Vorbereitung anders vorgestellt - die österreichische Presse ist außer sich. © dpa Picture Alliance / Screenshot: Standard.at, Kronenzeitung, o24.at

Ein Debakel erlebte die österreichische Nationalmannschaft gegen Israel. Mit 2:5 geriet Franco Fodas Team unter die Räder - die einheimische Presse poltert.

Haifa - "Das ist einfach peinlich" - das Urteil der Kronenzeitung nach dem 2:5 (1:3)-Debakel der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft in Haifa gegen Israel fiel niederschmetternd aus. Das Massenblatt verglich die rot-weiß-rote Auswahl mit einem "aufgescheuchten Hühnerhaufen". Die Aufbruchsstimmung nach dem erstmaligen Einzug in ein EM-Achtelfinale im Sommer 2021 ist endgültig verflogen.

Bei oe24.at hat Ex-Profi Frenkie Schinkels die Leistung bewertet und Trainer Franco Foda eine Note 5 gegeben. Er meinte dazu: „In den Spielen gegen Moldawien und Israel hat er alles falsch gemacht, was man falsch machen kann: Falsch aufgestellt, falsch rotiert, Nicht Genügend. Das System war das völlig falsche. Mit einer Fünferkette haben wir schon vor zwei Jahren in Israel eine bittere Abfuhr kassiert. Wieso er wieder auf diese Aufstellung zurückgreift, ist mir ein Rätsel ...“

Bei ORF meinte Experte Roman Mählich: „Ich würde mir wünschen, dass wir einmal ein System und eine Spielanlage durchziehen und nicht ständig wechseln“. Im Anschluss kam es zu einem kleinen Wortgefecht mit Foda, der sein System und seine Idee schilderte und nicht ganz einverstanden mit der Kritik war.

Der Standrad schrieb in seinem Live-Ticker von „tollpatschigen“ Österreichern und einem „Trauerspiel“.

WM-Qualifikation: Östterreichs Kapitän Alaba konsterniert: „Sehr bitter“

"Sehr bitter", kommentierte Kapitän und Ex-Bayern-Star David Alaba, "wenn man mit 2:5 nach Hause geht und in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft ist, stimmt etwas nicht." Nach dem Debakel rutschte die Mannschaft des angezählten deutschen Trainers Foda in der Gruppe F auf Rang vier ab.

Die Halbzeitbilanz nach fünf Partien: zwei Siege, ein Unentschieden, zwei Niederlagen, sieben Punkte. Nur die Fußball-Zwerge Färöer und Moldau (beide 1 Punkt) sind schlechter. Tabellenführer Dänemark ist mit der kompletten Punkteausbeute (15) bereits enteilt, Israel auf dem Play-off-Platz mit zehn Zählern zumindest noch in Reichweite.

Die löchrige Defensive um den Frankfurter Martin Hinteregger macht jedoch wenig Hoffnung. Eran Zahavi (33./90.), Manor Solomon (5.), Hoffenheims Munas Dabbur (20.) und Shon Weissman (58.) deckten die Schwächen der Österreicher schonungslos auf. Für die ersten vier Treffer musste Israel lediglich viermal aufs Tor schießen.

WM-Qualifikation: Baumgartner und Arnautovic treffen

Das ÖFB-Team dagegen zählte am Ende 19 Torschüsse, hatte zahlreiche hochkarätige Chancen, war aber nur durch Hoffenheims Christoph Baumgartner (42.) und den Ex-Bremer Marko Arnautovic (55.) erfolgreich.

Die Blamage ist ein Tiefschlag mit Ansage. Bereits vor der EM im Sommer hatten sich Schwierigkeiten hervorgetan. Beim 3:1-Erfolg in der WM-Quali gegen Färöer wendeten Alaba und Co. nur mit viel Mühe eine Pleite ab, die bittere 0:4-Niederlage gegen Dänemark unmittelbar vor dem EM-Start war scheinbar ein Warnschuss zur rechten Zeit. Die ÖFB-Auswahl erreichte mit großem Zusammenhalt das erste EM-Achtelfinale der Verbandsgeschichte.

Alaba bemängelt vor dem WM-Qualifikationsspiel die fehlende Atmosphäre

Vom gefürchteten Kollektiv, das den späteren Europameister Italien (2:1 n.V.) beinahe aus dem Turnier gekegelt hatte, war in Haifa jedoch keine Spur. "Wir haben es in den letzten Tagen nicht geschafft, die Atmosphäre aufzubauen, wie wir sie noch vor ein paar Monaten hatten", bemängelte Alaba.

Am Dienstag (20.45 Uhr) stehen die Österreicher gegen Schottland im Wiener Ernst-Happel-Stadion bereits arg unter Druck. Vor dem richtungsweisende Duell will Alaba den EM-Geist beschwören. "Wir wissen, dass wir erfolgreicher spielen können", betonte Alaba: "Das haben wir schon öfter bewiesen." (ank mit SID) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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