Für Maurizio Gaudino ging es im Jahr 1987 neckaraufwärts. Der Mittelfeldspieler wechselte damals vom SV Waldhof Mannheim zum VfB. Auch sportlich ging es für ihn nach oben: mit dem Club aus Cannstatt erreichte er in der Spielzeit 1988/1989 das Finale des UEFA Cups, der heutigen Europa League. Gegner dort war der SSC Neapel. Die Hauptstadt der Region Kampanien hatten seine Eltern damals verlassen, um nach Deutschland auszuwandern. Fans hatte der in Brühl geborene Maurizio Gaudino aber auch in der Heimat seiner Eltern. Als „maradona tedesco“ („deutscher Maradona“) umjubelten ihn die Neapolitaner als der VfB Profi, begleitet von einem Redakteur des kicker, zu Besuch in der süditalienischen Stadt war. Im Final-Hinspiel in Neapels Stadion San Paolo traf der damals 22-Jährige zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung – am Ende sollte ihm und dem VfB nach einem 1:2 und einem 3:3 im Rückspiel der Titelgewinn leider verwehrt bleiben, ebenso wie sein Traum, in seiner Karriere einmal für den SSC aufzulaufen.
Auf dem Wasen wusste Maurizio Gaudino derweil auch in den Folgejahren zu überzeugen. Er glänzte mit eigenen Treffern und vielmehr noch mit Torvorlagen für beispielsweise Fritz Walter, mit dem er gemeinsam vom Waldhof nach Cannstatt gewechselt war. In der Saison 1991/1992 stand er bei allen 38 Liga-Partien auf dem Platz und trug damit einen großen Teil zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft bei. Insgesamt absolvierte Maurizio Gaudino für den VfB 171 Bundesliga-Begegnungen (30 Tore), 16 DFB-Pokal-Partien (drei Tore), zwei im Europapokal der Landesmeister, 19 im UEFA Cup (vier Tore) sowie eine im Supercup (ein Tor). Heute ist er noch Mitglied der VfB Traditionsmannschaft.
1993 verließ er schließlich den Club aus Cannstatt und wechselte zu Eintracht Frankfurt. Darüber hinaus lief er in seiner Karriere fünfmal für die deutsche Nationalmannschaft auf. Seit diesem Sommer ist Maurizio Gaudino Sportdirektor des thüringischen Regionalligisten FSV Wacker Nordhausen.
An diesem Montag feiert Maurizio Gaudino seinen 50. Geburtstag. Der VfB dankt seinem ehemaligen Spieler für seinen Einsatz und wünscht ihm alles Gute für das kommende Lebensjahr.
