Anaphylaktischer Schock

Anaphylaktischer Schock

Ein anaphylaktischer Schock ist die extreme Reaktion des Körpers auf einen allergieauslösenden Stoff. Im Notfall ist es daher besonders wichtig, dass Sie wissen, wie Sie einen allergischen Schock erkennen und vor allem, wie Sie in einer solchen Situation handeln müssen.

Analphylaktischer Schock© Wavebreakmedia/iStock
Analphylaktischer Schock

Allergischer Schock - Maximalreaktion des Immunsystems

Ein allergischer Schock (anaphylaktischer Schock) beruht auf einer Überempfinglichkeitsreaktion des Immunsystems, ausgelöst durch eine ganz bestimmte Substanz, ein sogenanntes Allergen.
Die dadurch hervorgerufene allergische Reaktion breitet sich auf den gesamten Körper aus. Hierbei ist nicht nur die Haut betroffen (Juckreiz oder Rötung), sondern auch ein weiteres Organsystem.

Anaphylaxie durch Insektengift vorbeugen

Beim Allergologen können Sie sich einer Immuntherapie (Hyposensibilisierung) unterziehen. Hierbei wird Ihr Körper langsam an den Erreger gewöhnt, der die Immunreaktion auslöst. Somit können über 80 Prozent der Patienten „immun“ gegen das Allergen gemacht werden und reagieren in der Zukunft nicht mehr darauf.

Auslöser einer Immunreaktion

Gegen Medikamente wie Insulin, Penicillin und Acetylsalicylsäure, sowie das beim Röntgen eingesetzte jodhaltige Kontrastmittel, reagieren besonders viele Menschen allergisch. Genauso sieht es bei Insektenstichen von Bienen, Wespen, Hummel und Hornissen aus. Nahrungsmittelallergien treten häufig bei Eiern, Nüssen, Milch, Meeresfrüchte und Soja auf. Andere Auslöser für eine Immunüberreaktion sind Pollen, Tierhaare, Schimmelpilze und Hausstaub.
Besonders starke Immunüberreaktionen treten bei Kreuzallergien auf. Eine Kreuzallergie liegt vor, sobald die gegen ganz bestimmte Allergene gerichteten Antikörper auch andere, vergleichbare Allergene aus anderen Allergenquellen erfassen und bei Kontakt mit diesen ebenfalls eine allergische Reaktion auslösen. So kann es beispielsweise vorkommen, dass das körpereigene Immunsystem nicht nur auf Pollen von Gräsern oder Bäumen reagiert, sondern auch auf Stoffe bestimmter Nüsse, Gewürze oder Obstsorten, in denen vergleichbare Allergene vorkommen.

An welchen Symptomen Sie einen allergischen Schock eindeutig erkennen, erfahren Sie auf den folgenden Seiten >>

Erste Hilfe bei einem anaphylaktischen Schock

  • Die wichtigste Frage an einen Allergiker mit Immunüberreaktion ist die nach dem Besitz eines Notfallsets.
  • Hat der Betroffene kein Notfallset vom Arzt oder ist bewusstlos, also nicht ansprechbar, müssen Sie sofort den Notarzt verständigen, da der Allergiker Medikamente benötigt um den Vorfall zu überleben.
  • Bei Bewusstlosigkeit sollte der Betroffene in die stabile Seitenlage gebracht werden.
  • Bei Kreislaufproblemen können Sie die Beine des Allergikers hochlegen.
  • Das Aufsetzen mit nach hinten gestützten Armen hilft bei Atemnot, besser Luft zu bekommen.
  • Bei Atem- oder Herzkreislaufstillstand machen Sie sich unverzüglich an die Wiederbelebung des Betroffenen.

Besitzt der Allergiker ein Notfallset und die Immunreaktion äußert sich nur in Rötung der Haut, Kopfschmerzen, Juckreiz und Quaddel Bildung, kann schon die Einnahme des Antihistaminikums und des Kortisonpräparats im Notfallset helfen. Bei allen anderen Symptomen sollten Sie oder der Allergiker unverzüglich zum Adrenalin-Autoinjektor greifen. Umfassen Sie den Schaft des Autoinjektors mit einer Hand und ziehen Sie die hellgraue Schutzkappe ab. Setzen Sie nun die schwarze Spitze der Adrenalinspritze auf den Oberschenkel des Allergikers (dies kann auch durch die Hose geschehen). Halten Sie den Injektor an das Bein gedrückt, bis dieser unter erklingen eines deutlichen Geräusches automatisch auslöst. Drücken Sie den Autoinjektor für weitere zehn Sekunden auf den Oberschenkel. Daraufhin können sie den Injektor entnehmen und die Einstichstelle für weitere zehn Sekunden massieren. Durch das dem Körper gespritzte Adrenalin steigt der Blutdruck, die Herzfunktion normalisiert sich, der Kreislauf stabilisiert sich, und Muskeln und Bronchien werden entspannt, wodurch das Atmen leichter fällt. In manchen Notfallsets ist zudem ein Spray enthalten, welches die Luftnot des Allergikers lindert.

Bei beiden Szenarien sollten Sie das Allergen -zum Beispiel Bienengift- schnellstmöglich aus dem Körper entfernen. In diesem Fall durch die Entfernung des Bienenstachels aus der Einstichstelle.

allergischer Schock© Wavebreakmedia/iStock
allergischer Schock

Symptome richtig erkennen

Nach dem Kontakt mit dem Allergen reagiert der Betroffene innerhalb weniger Sekunden bis hin zu 20 Minuten mit Symptomen eines allergischen Schocks. Selten können diese auch erst mehrere Stunden nach Kontakt auftreten. Hier wird zwischen vier verschiedenen Schweregraden unterschieden.

allergischer Schock© Wavebreakmedia/iStock
allergischer Schock

1. Leichte allergische Reaktion

Bei einer leichten Reaktion auf ein Allergen leidet der Betroffene an ersten Allergiesymptomen wie Juckreiz, Hautrötung, Quaddel Bildung und es kann zur Schwellung der betroffenen Stelle kommen (zum Beispiel beim Insektenstich). Auch Kopfschmerzen und Heiserkeit können auftreten.

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2. Ausgeprägte allergische Reaktion

Bei einer solchen Immunreaktion kommt zu den oben genannten Symptomen meist ein Engegefühl im der Brust, Herzrasen, Übelkeit und Erbrechen.

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3. Bedrohliche allergische Reaktion

Hierbei leidet der Betroffene an Schwindel und Atemnot durch die Verengung der Atemwege, was zu Panikzuständen führt. Zudem kann es zur Bewusstlosigkeit kommen. Auch der Blutdruck fällt durch die Weitstellung der körpereigenen Blutgefäße schnell und es kommt zum Austreten von Flüssigkeit durch die Gefäßwände. Dadurch entstehen Herzkreislaufprobleme und die lebensnotwendigen Organe werden nicht mehr mit genügend Blut versorgt.

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4. Organversagen

Im Grunde genommen geschieht bei der schwersten Form der allergischen Reaktion dasselbe wie bei jeder anderen Immunüberreaktion – allerdings in einem viel stärkeren Ausmaß. Diese extremste Form, der anaphylaktischen Schock endet mit Atem- und Herzkreislaufstillstand. Die Dauer bis zum Eintritt des Schocks ist davon abhängig, wie akut die Lage ist und wie schlecht der Betroffene das Allergen verträgt, mit dem er in Berührung gekommen ist. Das Ergebnis ist umso lebensbedrohlicher, je schneller der anaphylaktische Schock nach dem Kontakt mit dem auslösenden Allergen eintritt.