Die ganze Welt als Büro

Markt / 03.02.2017 • 09:11 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Digitale Nomaden arbeiten ortsungebunden. Am liebsten kombinieren sie Reisen und Arbeiten.  Foto: Fotolia
Digitale Nomaden arbeiten ortsungebunden. Am liebsten kombinieren sie Reisen und Arbeiten. Foto: Fotolia

Bei immer mehr Arbeitnehmern liegt der Fokus auf temporärem Arbeiten und Freiberuflichkeit.

Schwarzach. (cro) Die Welt ist ihr Büro und die Standardarbeitszeit vieler Angestellten eine Horrorvorstellung. Ihre Berufsbezeichnung: digitale Nomaden. Gemeint sind Mitarbeiter, die keinen fixen Arbeitsplatz in einem Büro oder Unternehmen haben, sondern ortsungebunden tätig sind, wie beispielsweise Übersetzer, Blogger, Programmierer, Betreuer von Social-Media-Kanälen oder Entwickler und Vermarkter von digitalen Produkten. Viele von ihnen sind noch nicht einmal angestellt, sondern selbstständige Unternehmer, die auf Auftrag tätig werden.

Ihre Zelte schlagen sie dort auf, wohin es sie eben verschlägt – gearbeitet wird, wo sie gerade sind. Reiselust, Laptop, eine funktionierende Internetverbindung und eine Portion Unternehmergeist gehören natürlich dazu. Klingt paradiesisch? Könnte aber bereits im Jahr 2019 das bislang herrschende Bild von Karriere komplett umkrempeln. Zumindest in den USA, denn dort wurde die aktuelle Studie von Randstad durchgeführt.

In Österreich ist die Situation ein wenig anders. Zwar ist das Arbeiten im Home Office unter Angestellten schon ein Thema. Allerdings gibt es keine gesetzliche Regelung dazu. Vielmehr ist man auf die Zustimmung des Arbeitgebers angewiesen. Und der scheint nicht allzu häufig ja zum Arbeiten von zu Hause aus zu sagen. Denn bei insgesamt 3,5 Millionen unselbstständig Erwerbstägigen in der Alpenrepublik gibt es nur etwa 228.000, die es regelmäßig tun. Kurz: mit den digitalen Nomaden werden auch die freien Dienstnehmer an Bedeutung gewinnen. Allerdings ist das auch damit verbunden, auf Sozialleistungen und das sichere Netz der Festanstellung zu verzichten.

Disziplin notwendig

Deshalb sind es derzeit vor allem junge Menschen, die die Welt sehen wollen und sich das nötige Kleingeld dafür auch von unterwegs erarbeiten. Wer das vor hat, braucht in jedem Fall eine gute Planung. Denn es ist nicht einfach, von unterwegs aus zu arbeiten, wenn man reist. Die Ablenkungen sind groß und erfordern viel Disziplin, um ein Projekt wirklich voranzubringen. Wer dennoch Lust darauf hat, findet die notwendigen Infos im Buch von Sebastian Kühn „Handbuch für digitale Nomaden. Selbstbestimmt leben – ortsunabhängig arbeiten“. Auf WebWorkTravel.com gibt es Tipps, wie man unterwegs Geld verdient.

Buchtipp: Das Handbuch für digitale Nomaden. Selbstbestimmt leben – ortsunabhängig arbeiten.Autor: Sebastian Kühn, Hardcover, 320 Seiten, Redline Verlag, ISBN 978-3-86881-624-2