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Hochwasser Helfer aus Havelberg verstärken Deich an der Helme in Mansfeld-Südharz

Neun Feuerwehrleute aus Havelberg haben gemeinsam mit Kameraden aus dem Landkreis Stendal am Sonntag den Kampf gegen das Hochwasser im Süden Sachsen-Anhalts unterstützt.

Von Andrea Schröder Aktualisiert: 08.01.2024, 18:07
Angeleitet vom Technischen Hilfswerk verbauten die Helfer aus dem Landkreis Stendal in Oberröblingen Hunderte von Sandsäcken.
Angeleitet vom Technischen Hilfswerk verbauten die Helfer aus dem Landkreis Stendal in Oberröblingen Hunderte von Sandsäcken. Foto: Feuerwehr Havelberg

Havelberg. - Die Feuerwehr hilft. Immer und überall. So war es auch beim Hochwassereinsatz im Landkreis Mansfeld-Südharz, an dem sich Feuerwehrleute aus dem gesamten Elb-Havel-Winkel und Landkreis Stendal am Sonntag beteiligt haben.

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Wie Marvin Schmidt, Stadtwehrleiter aus Havelberg, berichtet, wurde die Stadtwehrleitung vorigen Mittwoch durch den Landkreis Stendal informiert, dass eine Vorabanfrage dieses Landkreises zur Unterstützung der Einsatzkräfte im Hochwassergebiet vorliegt. Da die Hansestadt Havelberg mit dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20 im Fachdienst Brandschutz des Landkreises eingebunden ist, wurde geprüft, wie viele Kameraden einsatzfähig wären. Bis zum Nachmittag hatten sich 24 Frauen und Männer freiwillig gemeldet.

Einen Tag später hatte der Landkreis dann das offizielle Hilfeleistungsersuchen erhalten, mit dem Unterstützung für Sonntag, 7. Januar, angefordert wurde.

Kurz nach 3 am Gerätehaus getroffen

Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Stefan Keller plante Marvin Schmidt alle erforderlichen Koordinierungsmaßnahmen. Die erste Gruppe mit neun Kameraden wurde eingeteilt und darüber informiert, dass sie sich am Sonntag um 3.15 Uhr am Gerätehaus Havelberg einzufinden hat. Aus den Feuerwehren Nitzow und Vehlgast-Damerow war jeweils ein Kamerad dabei, aus Jederitz waren es zwei und aus Havelberg fünf.

THW leitet Arbeiten am Deich an

Die gesamte technische Ausrüstung auf dem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug wurde überprüft, ebenso die Betriebsstoffe und gegebenenfalls ergänzt. Zudem wurde die Spezialausrüstung für den Hochwassereinsatz verladen. Auch Lunchpakete und Getränke standen bereit, da die Versorgung im Einsatzgebiet bis zu diesem Zeitpunkt nicht klar geregelt war, berichtet der Stadtwehrleiter.

Das sind die neun Feuerwehrleute aus Havelberg, die am Sonntag zum Hochwassereinsatz gefahren sind.
Das sind die neun Feuerwehrleute aus Havelberg, die am Sonntag zum Hochwassereinsatz gefahren sind.
Feuerwehr Havelberg

Um 3.45 Uhr fuhren die Einsatzkräfte aus Havelberg zum ersten Sammelpunkt an der Tankstelle Schönhausen. Hier übernahm der Zugführer des 2. Zuges des Fachdienstes Brandschutz die Einsatzkräfte aus Schollene, Schönhausen und Havelberg, um mit ihnen zum Sammelplatz aller Kräfte des Landkreises Stendal an der Tankstelle Lüderitz zu fahren.

Nach einer kurzen Einweisung und der Einteilung der Einsatzfahrzeuge in die Marschbänder ging es von dort gegen 5 Uhr nach Sangerhausen. Dort erfuhren die Kameraden aus dem Landkreis Stendal, dass sie am Deich in der Nähe von Oberröblingen gefragt sind. Die Hauptaufgabe bestand in der Deichverstärkung. Die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes THW unterstützten als Fachberater Deichbau. So wurde mit Hunderten Sandsäcken bis in die Abendstunden hinein die Deichanlage an der Helme verstärkt.

Gegessen und getrunken haben die Kameraden direkt am Deich, so dass die Pausen kurz blieben und viel geschafft wurde. Gegen 18 Uhr war der Einsatz dort beendet und die Helfer aus dem Norden begaben sich wieder auf den Heimweg. Die Kameraden aus Havelberg waren gegen 23 Uhr wieder am Gerätehaus.

Erschöpft, aber glücklich wurden sie von der Stadtwehrleitung wieder in Empfang genommen. Diese bedankte sich auch im Namen des Bürgermeisters Mathias Bölt (parteilos) für den Einsatz der Kameraden.

Wehrleitung und Bürgermeister sagen Dankeschön

„Es ist keine Selbstverständlichkeit zu sagen, dass man einen ganzen Tag, hier ganz besonders einen Sonntag, opfert um anderen Menschen im Land Sachsen-Anhalt zu helfen“, ist Stadtwehrleiter Marvin Schmidt sehr dankbar. „Nicht nur die Gefahrenabwehr innerhalb der eigenen Kommune ist die Aufgabe einer Feuerwehr, sondern auch die überörtliche Hilfeleistung. Dies kann man nur gemeinsam bewerkstelligen und die Stadtwehrleitung ist froh, dass diese Zusammenarbeit bei den freiwilligen Feuerwehren der Einheitsgemeinde Hansestadt Havelberg so gut funktioniert.“

Der Einsatz war mit der Ankunft im Gerätehaus noch nicht beendet. Durch alle Kameraden wurden noch alle Gerätschaften inklusive Fahrzeug und persönliche Ausrüstung wieder einsatzbereit gemacht, um dann gegen 0.30 Uhr den nach Heimweg antreten zu können.