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35 Liter pro Quadratmeter: Anwohner nach immensen Regenmassen im Hammer Norden verärgert

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In Fulda hat es in der Nacht zum Dienstag kräftig gewittert. (Symbolfoto)
Vor allem der nördliche Teil der Stadt Hamm wurde am Sonntagabend von Starkregen getroffen. (Symbolbild) © Thomas Rensinghoff/dpa

Am Sonntagabend wurde wieder einmal deutlich, dass sich die Regenereignisse auch auf kurzer Distanz stark unterscheiden können. Während es in vielen Teilen der Stadt einige dicke Regentropfen gab, kam es im Norden zu etlichen vollgelaufenen Kellern. Ein Rückblick.

Hamm - Die meteorologische Messstation des Lippeverbandes an der Mattenbecke zeichnete in der Zeit von 19 bis 23 Uhr eine Regenmenge von fast 35 Litern pro Quadratmeter auf. Das meiste Nass kam zwischen 20 und 21 Uhr herunter: fast 25 Liter. Auch an der meteorologischen Messtation der Hochschule Hamm-Lippstadt fielen zwischen 20 und 23 Uhr beachtliche Wassermassen vom Himmel, allerdings deutlich weniger: insgesamt etwas mehr als 20 Liter pro Quadratmeter, davon rund 17,5 Liter um 21 Uhr.

Starkregen im Hammer Norden: Pumpe verhindert Schlimmeres

Ein betroffener Anlieger aus dem Hammer Norden ist Theo Schulte. Ihn alarmierten die Waschbecken in seiner Wohnung: „Wenn es gurgelt, wird es Zeit, den Abfluss zu schließen“, berichtet er. Am Sonntagabend schaffte er es nicht mehr ganz rechtzeitig. In seinem Keller hatte sich bereits das Wasser rund zwei Zentimeter aus dem Ablauf hochgestaut, bevor er den Schieber schließen konnte.

Im außen liegenden Kellerabgang kam das Wasser nicht nur aus der Kanalisation, sondern auch von oben herabgelaufen. Gemeinsam schaffte die Familie es mit der bereitliegenden Pumpe jedoch, Schlimmeres zu verhindern.

Trennsystem für Schmutz- und Regenwasser funktioniert nicht

Dennoch ärgerte sich Schulte. „Wir haben hier ein Trennsystem und ich dachte, damit ist das Problem vorbei.“ Denn in die Schmutzwasserkanalisation sollte gar kein Regenwasser mehr eingeleitet werden, sodass es dort auch bei Starkregen zu keiner Überlastung kommen könne, erklärte Schulte. Das Oberflächenwasser von Dächern und Straßen werde direkt in die Lippe geleitet.

Rund 30 Mal musste die Feuerwehr aufgrund des Starkregens ausrücken. Zwei Autos blieben im hohen Wasser unter einer Unterführung stecken.

Im Einsatz waren insgesamt sieben Gruppen der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr aus Mark, Westtünnen, Berge, Mitte, Bockum, Hövel, Norden und Heessen. Die Feuerwehr weist darauf hin, dass bei einem Wasserschaden die Pumpen erst ab einer Wassertiefe von rund 15 Zentimetern saugen können.

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