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Was wir längst wussten, ist endlich offiziell: Gamer sind besser. Zumindest was das Träumen anbelangt

Gamer haben die bessere Kontrolle über ihre Träume.
Gamer haben die bessere Kontrolle über ihre Träume.Bild: Wallpaperswide
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Was wir längst wussten, ist endlich offiziell: Gamer sind besser. Zumindest was das Träumen anbelangt

Gamer haben die bessere Kontrolle über ihre nächtlichen Abenteuer und werden seltener von Albträumen geplagt. Forscher untersuchen, wie Games das Schlafverhalten beeinflussen.
21.07.2014, 21:0522.07.2014, 15:30
Philipp Rüegg
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Zombies enthaupten und Kriege entfachen scheint für einen ruhigen Schlaf zu sorgen. Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Games einen positiven Einfluss auf Träume haben.

Bob Stickgold, Professor an der Harvard-Universität und eingefleischter Tetris-Spieler, fasziniert das Phänomen, dass Alltagserlebnisse im Traum wieder auftauchen. Bei einem Test, bei dem Probanden kurz vor dem Einschlafen «Tetris» spielen mussten, gaben 75 Prozent der Teilnehmer an, anschliessend vom kultigen Klötzchenspiel geträumt zu haben. Ähnliche Studien mit gewalttätigen oder pornografischen Inhalten zeigten dagegen, dass derartige Szenen nur in seltenen Fällen zum Gegenstand von Träumen werden. «Videospiele sind mit vielen Emotionen verbunden», sagt Stickgold gegenüber dem Magazin «Game Informer». Und weil Emotionen für das Gehirn ein wichtiger Indikator sind, finden diese oft den Weg in die Traumwelt.

Werden Nicht-Spieler in ihren Träumen verfolgt, können sie seltener das Geschehen beeinflussen. Im Bild zu sehen: Alan Wake im gleichnamigen Spiel, in dem Albtraum und Realität verschmelzen.
Werden Nicht-Spieler in ihren Träumen verfolgt, können sie seltener das Geschehen beeinflussen. Im Bild zu sehen: Alan Wake im gleichnamigen Spiel, in dem Albtraum und Realität verschmelzen.Bild: Remedy

Jayne Gackenbach, Psychologieprofessorin an der MacEwan-Universität und Co-Autorin des Buches «Play Reality: How Videogames Are Changing Everything», hat sich dem gleichen Thema gewidmet. Anders als andere Medien konsumiert man Games nicht passiv, sondern interagiert mit ihnen. «Der hohe Grad an Interaktion verstärkt die Immersion und die emotionale Hingabe», erklärt Gackenbach dem Magazin «Game Informer». Aus diesem Grund spielt das Unterbewusstsein Erlebnisse beim Schlafen wieder ab.

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In Klarträumen ist sich der Schlafende bewusst, dass er träumt und kann manchmal das Geschehen beeinflussen. Selbst Gelegenheitsspieler sollen dabei die bessere Kontrolle über ihre Träume haben als Nicht-Spieler. Gackenbachs Studie zeige, dass Gamer generell die tapfereren Träumer seien. Sie würden wesentlich seltener von Albträumen heimgesucht oder nehmen diese nicht als furchteinflössend wahr wie Nicht-Spieler.

Gamer fürchten sich weniger in Träumen.
Gamer fürchten sich weniger in Träumen.Bild: Remedy

Sowohl Gackenbach als auch Stickgold wollen ihre Studien fortführen, um die Auswirkungen von Games auf unser Bewusstsein zu erforschen. Für albtraumgeplagte Menschen könnte sich aber schon jetzt der Griff zum Controller lohnen.

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