Jüdische Fotografinnen aus den 20ern und 30ern
Man wird noch viel von Aenne Biermann hören - jüdische Fotografinnen in Magazinen der 20er und 30er Jahre: So heißt die aktuelle Ausstellung im Raum für Freunde im Kunstverein.
Quelle: Hermstein
Nordstadt. Zu sehen ist diese besondere Schau bis zum 1. April im Raum der Freunde, Eröffnung ist am Freitag um 11 Uhr.
Sie waren die Stars der neuen Fotografie in der Weimarer Republik: Junge Frauen wie Aenne Biermann oder Else Neuländer-Simon (Yva genannt). Sie hatten große Fotostrecken in verschiedenen Magazinen. Dies führte in den 30er Jahren zu vielen Eröffnung von Foto-Ateliers, die von diesen Fotografinnen geleitet wurden.
Die Stars der neuen Fotografie in der Weimarer Republik.
Quelle: Roland Hermstein
Außergewöhnliche Fotostrecken in außergewöhnlichen Magazinen.
Quelle: Roland Hermstein
Axel Bosse, Vorstand des Kunstvereins, hatte die Idee zu der Ausstellung und stellte seine Magazine der 20er und 30er Jahre zur Verfügung. „Uhu“, „Die Dame“ oder „Das Magazin“ hießen die Hefte damals. „Letzteres wurde damals in der DDR und noch heute in Berlin veröffentlicht“, so Bosse. Mode- und Aktfotografie – man sieht sie in allen Heften. Homestorys gehören ebenso dazu.
Kuratorin Jennifer Bork wählte die Seiten und Fotos aus den Magazinen aus, die im Kunstverein gezeigt werden. „Jüdischen Fotografinnen wie Aenne Biermann und Yva hatten einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft“, so Bork. Yva gründete im Alter von 25 Jahren ihr erstes Fotoatelier in Berlin und hatte sie bis zu zehn Angestellte. 1933 erhielt sie als Jüdin Berufsverbot und übertrug einer Freundin mit Arier-Nachweis die Leitung. Star-Fotograf Helmut Newton machte bei Yva als Lehrling seine ersten Schritte.
Von Karin Fuchs
AZ/WAZ