Essen. Michael Strohmaier und Max Fritzsching unterhalten Fußballfans wöchentlich mit humorvollen Diskussionen. Nun kommen die „FUMS“-Podcaster auf Tour.

„Abstiegsgefährdet“: Ein Wort, das insbesondere Fans des Tabellenvorletzten FC Schalke 04 und des Schlusslichts VfL Bochum aktuell öfter hören, als ihnen lieb ist. Zugleich ist der Begriff aber auch Name eines Liveshow-Formats zweier überaus beliebter Podcaster. Max Fritzsching und Michael Strohmaier veröffentlichen regelmäßig montags neue Folgen, in denen sie das aktuelle Geschehen von der Bundesliga bis in den tiefen Amateurbereich leidenschaftlich und humorvoll besprechen. In den Charts für Sport-Podcasts steht „FUMS – Die Show live“ (kurz für „Fußball macht Spaß“) weit oben.

Dass das Ganze auch live funktioniert, merkte das Duo schon im vergangenen Jahr, daher tourt es nun mit neuem Bühnenprogramm. „Es gibt Talk zwischen uns, so wie man das vom Podcast gewohnt ist, aber deutlich erweitert um Stand-ups sowie visuelle Dinge, viele Bilder und Videos auf der Leinwand, die wir unterstützend einsetzen“, erklärt Fritzsching. Strohmaier ergänzt: „Es ist kein Live-Podcast, wir gehen auf die Bühne und machen eigentlich Fußball-Comedy, interagieren miteinander und auch mit dem Publikum.“

„FUMS – die Show live“: Ein Schalker und ein Dortmunder

Alleine dem Verhältnis der beiden untereinander wohnt schon eine gewisse Komik inne. Schließlich ist Fritzsching BVB-Fan, sein Gegenüber Schalker. Zur aktuellen Situation der Herzensklubs haben natürlich beide eine Meinung. „Wenn Schalke die sehr fantasielose und leicht ausrechenbare Spielanlage verändert und darauf verzichtet, immer nur lange Bälle auf lange Kerls zu schlagen, kann es was mit dem Klassenerhalt werden. Wobei es auch dann ganz schwer wird“, befürchtet Strohmaier.

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Wenige Sorgen muss sich Max Fritzsching machen – er mag aber noch keine genaue Prognose geben, was für Borussia Dortmund in dieser Saison drin ist: „Es ist ein ständiges Auf und Ab, es macht einfach kirre. Ich denke, es wird vor allem darauf ankommen, was nach der WM passiert. Kommen beim BVB nicht so viele Verletzte da raus, kann in Sachen Titel was gehen. Am Ende schaue ich aber zu den Nachbarn nach Gelsenkirchen, dann geht’s mir wieder gut.“

Erste Erinnerungen ans Parkstadion und Rheinstadion

Fußball-Fans sind beide wenig überraschend schon seit Kindestagen. „Mein erster Stadionbesuch war im Gelsenkirchener Parkstadion, so um die Uefa-Cup-Sieg-Zeit 1997. Ich weiß aber nur noch, dass es kalt war und man irgendwie in dieser blau-weißen Masse aus Jeansjackenträgern unterging“, erinnert sich Strohmaier schwach. Etwas detailreicher und pointiert blickt Max Fritzsching zurück: „Lange her, im alten Rheinstadion in Düsseldorf. Ganz finstere Nationalmannschaftszeiten mit Erich Ribbeck als Trainer. Ich sah Olaf Marschall mit Nasenpflaster und Mario Basler, der 90 Minuten seinen Bewegungsradius von zwei Metern hielt. Ich habe es mittlerweile überwunden.“

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Neben der vermutlich schlechtesten deutschen Auswahl aller Zeiten rund ums Jahr 2000 laden aber auch viele andere Themen in „FUMS – Die Show live“ rund ums runde Leder zum Scherzen ein. Das begeistert auch Gästinnen, die eher aus Liebe zum Partner mitkommen: „Manchmal sitzen da Mädels im Publikum, die von ihren Freunden mitgenommen werden und dann entgegen ihrer Vorbehalte zugeben müssen, dass es doch ganz lustig war in unserer Show“, sagt Strohmaier. Sonst ist das Publikum „altersmäßig meist von Anfang 20 bis Ende 30. Was Geschlechter angeht, ist es nicht 50:50, wobei mehr Frauen kommen als manch einer glauben mag.“ Fritzsching ergänzt mit Charme: „Insgesamt ist unser Publikum überdurchschnittlich attraktiv.“

Auf Ballhöhe: Max Fritzsching (links) und Michael Strohmeier. 
Auf Ballhöhe: Max Fritzsching (links) und Michael Strohmeier.  © FUMS | Ben Obst

Publikumsinteraktion erwünscht

Und zudem herzlich eingeladen, sich aktiv ins Programm zu integrieren. „Es kommen regelmäßig Mannschaften aus den Städten und der Region. Wir agieren viel mit dem Publikum und freuen uns, wenn wir da keine Streberklasse sitzen haben und auch mal einer aus der letzten Reihe etwas reinruft. Das gehört für uns zur Show. Nur bitte nicht besoffen rumpöbeln und Flaschen werfen“, bittet Fritzsching augenzwinkernd.

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Bleibt zum Schluss noch eine Frage, wenn man als Journalist mit zwei Fußball-Fachmännern spricht: die nach der schlimmsten Reporterfrage auf dem Platz. „Wie fühlen Sie sich?“ Weil es völlig klar ist, dass nach Niederlagen niemand sagt, dass das ein schöner Moment ist und nach Siegen niemand sagt, dass jetzt alles schlecht ist“, zeigt Fritzsching klare Kante. Strohmaier fügt an: „Bei Niederlagen folgt darauf meistens die Frage nach den Gründen, also ,Woran hat et jelegen?’ – ja jut, am Ende fragt man sich immer, woran et jelegen hat. Das sind dann oft gefühlte Scheinfragen, die keiner braucht.“ Wäre das geklärt.

„FUMS – Die Show live“: 20.10. Düsseldorf (20 Uhr, Zakk), 21.10. Münster (20 Uhr, Kap.8), 3.11. Bochum (20 Uhr, Bahnhof Langendreer), Karten ab 27 €.