Mülheim. Der Ort steht fest, der Zeitpunkt auch: 2027 soll der erste komplett barrierefreie Spielplatz stehen. Am 19. April werden nun Familien beteiligt.

Ein Kind im Rollstuhl, das mit seiner Mutte am Rande eines Spielplatzes sitzt und den anderen Kindern beim Spielen zusehen muss. Das war das Bild, das sich Bernd Nierhaus vom Verein Rolli Rockers Sprösslinge eingebrannt hat. Das war der Anstoß für das Projekt „Inklusiver Spielplatz für Mülheim“.

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Fast eineinhalb Jahre später werden die Pläne schneller konkret, als Bernd Nierhaus zu träumen gewagt hat. Mit dem Spielplatz am Fossilienweg am Rande der Müga ist nicht nur ein Standort für den ersten komplett inklusiven Spielplatz der Stadt gefunden worden. Es gibt auch einen Zeitplan.

Das bedeutet: 2025 werden am Fossilienweg Bagger stehen!
Janine Willrich

„Die Fläche soll im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung 2027 komplett neu gestaltet werden“, heißt es von Seiten der Stadt. Das bedeutet konkret: Es gibt einen 30 Jahre alten Spielplatz, der ohnehin neu gemacht werden muss. Es gibt aufgrund der bevorstehenden Gartenausstellung ein großes Interesse, den Zeitplan einzuhalten. Und es fließen Fördergelder, die das ambitionierte Projekt ebenfalls anschieben werden. „Das bedeutet, 2025 werden am Fossilienweg Bagger stehen“, sagt Janine Willrich, erste Vorsitzende des Vereins, und kann es selbst kaum glauben.

Der Verein Rolli Rockers Sprösslinge ist der Ideengeber für das Projekt, aber längst nicht mehr allein. Seit einem Jahr beteiligt sich auch die Stadtverwaltung an dem Projekt. Regelmäßig trifft sich eine Arbeitsgruppe, der unter anderem Mitarbeitende des Amtes für Grünflächenmanagement, des Amtes für Kinder, Jugend, Schule und Integration sowie die Behindertenbeauftragte angehören. Aber auch die Schulsozialarbeiterin der Rembergschule, der Leiter des Jugendzentrums Treffpunkt für Behinderte und Nichtbehinderte und Betroffene sowie Angehörige von Betroffenen sitzen mit am Tisch. „Da ist viel Herzblut dabei“, sagt Bernd Nierhaus.

Planer wollen wissen: Wie muss ein inklusiver Spielplatz sein?

Der inklusive Spielplatz soll ein Ort der Begegnung werden, aber auch ein Leuchtturm-Projekt weit über die Stadtgrenzen hinaus. Denn auch wenn Inklusion gesetzlich verankert ist, gibt es bislang kaum Spielplätze in Deutschland, die von allen Kindern, benutzt werden können, ganz egal, ob sie auf einen Rollstuhl angewiesen oder beispielsweise sehbehindert sind. „Wir wollen mindestens drei Spielgeräte, aber auch Grünflächen drumherum, auf denen die Picknickdecke ausgebreitet werden kann“, sagt Janine Willrich. Mit dem angrenzenden Altenheim habe es ebenfalls Gespräche gegeben. Denn auch Begegnungen zwischen Alt und Jung sind erwünscht.

Bernd Nierhaus und seine Tochter Janine Willrich, Vorsitzende des Vereins Rolie Rockers, hatten ursprünglich den Lokspielplatz in Eppinghofen vorgeschlagen. Der Standort Fossilienweg überzeugt beide aufgrund seiner zentralen Lage.
Bernd Nierhaus und seine Tochter Janine Willrich, Vorsitzende des Vereins Rolie Rockers, hatten ursprünglich den Lokspielplatz in Eppinghofen vorgeschlagen. Der Standort Fossilienweg überzeugt beide aufgrund seiner zentralen Lage. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Uns ist ganz wichtig, dass dieser Spielplatz wirklich auf die Bedürfnisse aller Kinder eingeht, deshalb brauchen wir jetzt Input“, sagt Janine Willrich. Am Freitag, 19. April, von 11 bis 15 Uhr laden die Planer alle Familien mit behinderten und nicht behinderten Kindern im Alter zwischen drei und 14 Jahren ein, zum Spielplatz an der Ecke Fossilienweg/Schloßberg zu kommen und ihre Wünsche zu äußern. Dann sind auch Vertreter des Landschaftsarchitekturbüros Hoff & Koch dabei.

Jetzt, wo die Planungen konkreter werden, gibt es auch ein Spendenziel

Und wie ist es um die Finanzierung bestellt? „Es gibt Fördergelder in Höhe von 450.000 Euro, aber das deckt bei Weitem nicht alles“, sagt Bernd Nierhaus. Sein Verein hat sich von Anfang an bereit erklärt, die Finanzierung der barrierefreien Spielgeräte zu übernehmen und das ist auch weiterhin gefragt. Immerhin muss eine Fläche von 2000 Quadratmetern „bespielt“ werden. „Wir rechnen mit einem Spendenziel von 300.000 Euro“, sagt Bernd Nierhaus. Wer am 19. April nicht zum Spielplatz kommen, aber trotzdem Ideen für den inklusiven Spielplatz beisteuern will, kann dies per E-Mail an Rolli Rockers tun unter info@rollirockers.de.

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