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Gesundheit Das neue Kokain

BKA warnt vor gefährlicher Modedroge "Badesalz"

Rauschgift Rauschgift
Das "Badesalz" wird wie Kokain geschnupft oder geraucht. Insbesondere Jugendliche konsumieren die gefährliche Droge
Quelle: picture alliance/chromorange/CHROMORANGE / Dieter Möbus
Die Modedroge aus den USA nennt sich ganz harmlos Badesalz, ist aber ein gefährliches Rauschmittel mit schweren Nebenwirkungen.

Aus den USA schwappt eine neue Modedroge auf den deutschen Markt: So genannte "Badesalze", die nichts mit Wasserspaß zu tun haben. Bei den Pulvern handelt es sich um gefährliche Rauschmittel – ihr Name trügt. Amerikanische Ärzte nennen das Pulver das „neue Kokain“.

Nun liegen dem Bundeskriminalamt Erkenntnisse vor, die mit dem Konsum der neuen Drogen in Verbindung stehen. Nach dem Schnupfen oder Rauchen der weißen Pulver kam es neben ernsthaften körperlichen Ausfällen vor allem zu psychischen Problemen wie heftigen Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Psychosen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Vor allem Jugendliche konsumieren die Badesalze, weil sie sich von der scheinbaren Legalität und dem Versprechen des "sicheren" Höhenflugs ohne gefährliche Inhaltsstoffe angezogen werden.

Die Drogen mit der harmlosen Tarnung als Badesalz heißen „Ivory Wave“ oder „Angel Dust“. Ihr Preis für ein Gramm verrät, dass sie als Badezusatz kaum geeignet sein können. In Amerika werden die Substanzen in einigen Bundesstaaten noch in Tankstellen und Tabakläden für rund 20 Dollar verkauft. Auf den Etiketten der angeblichen Badesalze steht der Schriftzug "nicht zum Verzehr geeignet". So bezeichnet entgehen die Produkte der Kontrolle der amerikanischen Arzneimittelbehörde. Nachdem zahlreiche Konsumenten schwere Komplikationen durch die Droge erlitten, wurden sie unter anderem bereits in Louisiana und Florida verboten.

In Deutschland werden die Rauschmittel in Head- oder Smartshops über das Internet vertrieben. Die Bezeichnung „Legal High“ täuscht gezielt über die Gefährlichkeit der Produkte hinweg: Teilweise unterliegen die Wirkstoffe dem Betäubungsmittelgesetz oder dem Arzneimittelgesetz und sind damit illegal. Das Bundeskriminalamt warnt vor den Pulvern: „Die Konsumenten setzen sich unkalkulierbaren gesundheitlichen Risiken aus“, heißt es in einer Stellungnahme.

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Zudem sei die Gefahr der Überdosierung sehr hoch. Auf den bunten Tütchen wird in der Regel nicht angegeben, was und in welcher Konzentration in ihnen steckt. Die Zusammensetzung eines Produkts kann sich Zeitverlauf auch ändern, sodass der Konsument nicht immer mit der gleichen Wirkung rechnen kann.

Der US-Fernsehsender CNN berichtetet, dass in den Badesalzen unter anderem Methylendioxypyrovaleron, kurz MDPV enthalten ist. MDPV ähnelt in seiner Wirkung Methamphetaminen – dem gefährlichen Wirkstoff in Chrystal Meth. Der Stoff verhindert, dass der Neurotransmitter Dopamin im Gehirn resorbiert wird. Dopamin ist ein Botenstoff, der dem Gehirn Freude und Wohlbefinden signalisiert. Durch die Einnahme von MDPV wird der Dopaminhaushalt so gestört, dass es unter anderem zu schweren Psychosen kommen kann.

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