Die Sache ist: Das geht quasi schon ewig so. Nämlich seitdem unser Sonnensystem vor ca. 4,6 Milliarden Jahren aus der sogenannten Urwolke entstand.
Die protoplanetare Scheibe aus Gas und Staub, aus der unser Sonnensystem entstand, rotierte ja bereits. Denn sie fiel unter ihrer eigenen Schwerkraft in sich zusammen (Kontraktion). Der minimale Drehimpuls, den die Urwolke dabei hatte, beschleunigte sich immer mehr, je weiter sie sich zusammenzog – wie bei einer Pirouette.
Je mehr eine Eiskunstläuferin bei einer Pirouette ihre Arme und Beine an den Körper zieht, desto schneller dreht sie sich.
Das Gleiche passierte wohl bei der Gas- und Staubscheibe, aus der wir alle entstanden. Und zwar gegen den Uhrzeigersinn. Das vermuten Astronomen jedenfalls, da sich, mit Ausnahme der Venus, die Planeten unseres Sonnensystems alle gegen den Uhrzeigersinn drehen. Bei der kosmischen Pirouette verklumpten immer mehr Staub- und Gasteilchen.
Den Drehimpuls behielten die Planeten bei. Als hätte jemand vor 4,6 Mrd. Jahren einen Kreisel angestoßen, der sich immer noch dreht.
Dass die Venus sich andersrum dreht, könnte daran liegen, dass sie vor Ewigkeiten mit einem anderen Planeten kollidiert ist, der den Drehimpuls umgedreht hat. Aber das weiß keiner so genau.
Die Erde dreht sich übrigens pro Jahr wegen der Mondgravitation eine Millisekunde langsamer. Die Dinosaurier hatten daher noch einen 22-Stunden-Tag, irgendwann wird ein Erdentag 25 Stunden dauern.
Dass die Erde sich dreht, macht Leben übrigens erst möglich: Sonst wäre es auf der Seite zur Sonne hin kochend heiß, auf der anderen Seite eiskalt.