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Kultur Ein Ach!-Film

Der süße Yogi Bär bringt nicht jeden zum Schmelzen

"Yogi Bär" kommt als Realfilm und in 3D zurück: mit Kulleraugen und Kuschelfell – und doch bleibt da noch die Frage des Humors.

„Ich bin schlauer als der gewöhnliche Durchschnittsbär“, pflegt der flauschige Titelheld seinen Gefährten Boo Boo zu erinnern. Das ist auch bitter nötig, denn von alleine käme man nicht drauf. Zwar ist Yogi Bär der erklärte Schrecken aller Jellystone Park-Besucher und kein Picknickkorb vor seinen Tatzen sicher.

In Eric Brevigs 3D-Realfim „Yogi-Bär“ ist die Erfolgsquote allerdings eher so, dass man sich fragt, warum dem digital animierten Bären nicht längst das Fell um die Knie schlottert. Immerhin vergrault der täppische Dieb genügend Besucher, um den Park unrentabel zu machen und den um einen Goldesel verlegenen Bürgermeister auf eine „geniale“ Idee zu bringen: Wir geben den Park zum Abholzen frei und ich werde Gouverneur.

Viel Albernes, viel Fan-Begeisterung

Mit der Fernsehserie „Yogi Bär“ gelang den Trickfilmlegenden William Hanna und Joseph Barbera in den 1960er Jahren ein Erfolg, der in finanzieller Hinsicht selbst ihre klassischen Tom & Jerry-Cartoons in den Schatten stellt.

Dabei waren die Fernseh-Trickfilme so einfach gestrickt wie ihre mit Hut, Kragen und Schlips ausstaffierte Hauptfigur: Hanna und Barbera knapsten, wo sie nur konnten, und mussten sich den Spott gefallen lassen, illustriertes Radio zu drehen. Die begeisterten Kinder hat das freilich nie gestört.

Zumindest das hat sich bis heute nicht geändert. Die i-Dötze im Publikum feierten jeden 3D-Effekt von „Yogi Bär“ frenetisch und zeigten jedem Anflug von Subtilität die kalte Schulter. Viel Grund zu klagen gab es für sie nicht, denn die Handlung besteht im Wesentlichen aus Albernheiten am laufenden Band.

Es fehlt der alte Hanna-Barbera-Humor

Auch der von Tom Cavanagh gespielte Park-Ranger trägt seinen Teil dazu bei: Die Drehbuchautoren haben Yogis ewigen Rivalen zum schusseligen Einsiedler stilisiert, der sich in eine entfernt an Jane Goodall erinnernde Tierforscherin verliebt. Gemeinsam versuchen sie den Park zu retten, was auch so lange ganz gut klappt, wie ihnen Yogi nicht zu Hilfe eilt.

Im Gegensatz zu Yogi zerstören die Filmemacher nicht übermäßig viel. Dazu ist – im Gegensatz zum enttäuschenden „Road Runner“-Vorfilm – die Fallhöhe zwischen Original und Kopie schlichtweg nicht groß genug. Am wenigsten vermisst man den ärmlichen Cartoon-Look, den alten Hanna-Barbera-Humor dafür aber schon. Immerhin war das Fell der Bären noch nie so anschmiegsam-zottelig wie in Realfilm-3D.

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