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  4. Petra Gerster: ZDF-„Heute“-Moderatorin lernte Mann per Zeitungsanzeige kennen

Medien TV-Abschied

ZDF-Moderatorin Petra Gerster moderiert ihre letzte „Heute“-Sendung

Petra Gerster moderiert "heute" seit 1998 Petra Gerster moderiert "heute" seit 1998
Petra Gerster moderiert "Heute" seit 1998
Quelle: dpa/Jens Kalaene
Nach 23 Jahren wird Petra Gerster am Mittwochabend das letzte Mal als Moderatorin in der „Heute“-Sendung zu sehen sein. Für ihren Ruhestand hat sie viele Pläne, beim Kennenlernen potenzieller Partner rät sie von Tinder ab.

Die ZDF-Moderatorin Petra Gerster hat sich für ihren Ruhestand einiges vorgenommen. „Mit meinem Mann wieder ein Buch schreiben, danach kommt ein Welpe ins Haus“, sagte die 66-Jährige der „Augsburger Allgemeinen“ anlässlich ihrer letzten „Heute“-Sendung an diesem Mittwoch. „Ob es ein Schnauzer oder Terrier oder wieder ein Mischling wird, ist noch nicht ausdiskutiert.“

Vor allem freue sie sich auf mehr Zeit mit ihrem Mann, dem Journalisten Christian Nürnberger. „Ich kann mir einfach keinen Menschen denken, mit dem ich lieber meine Zeit verbrächte“, sagte Gerster. Sie seien „nicht nur beide politische Journalisten“. Sie könnten „auch unerschöpflich miteinander reden, streiten und lachen“.

Nachdem sie Anfang der 80er-Jahre ihren Mann per Zeitungsanzeige kennengelernt habe, könne sie diese Methode auch noch im Internet-Zeitalter empfehlen. „Ein kleiner Text sagt – wenn er originell ist – jedenfalls mehr über einen Menschen aus als ein Foto, wie zum Beispiel bei Tinder“, so Gerster. „Und wenn man sich – wie wir – erst mal lange Briefe schreibt, bevor man sich persönlich kennenlernt, kann das eine ganz solide Ausgangsbasis sein.“

Die Moderatorin bekommt auch wütende Nachrichten, weil sie in der Nachrichtensendung gendert. „Vor allem ältere Männer regen sich sehr darüber auf“, sagte sie dem „Münchner Merkur“ und der „tz“. „Von Jüngeren – Frauen wie Männern – kommt dagegen Zustimmung. Ich verstehe das Unbehagen sogar, denn wir sind mit unserer Sprache aufgewachsen und vertraut, jetzt fürchten manche, dass da alles umgekrempelt werden soll. Aber das passiert ja nicht. Der Genderstern ist nur ein winziges Zeichen, das dafür sorgt, dass Frauen, die bisher im männlichen Plural verschwanden, sichtbar werden.“

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Seit Oktober spricht die 66-Jährige in ihren Moderationen eine Pause für ein sogenanntes Gendersternchen mit, sie spricht also etwa von „Zuschauer*innen“ statt von „Zuschauern“.

Die in Worms geborene Gerster arbeitet seit 1989 für das ZDF, viele Jahre lang war sie Redakteurin und Moderatorin beim Frauenjournal „ML Mona Lisa“, seit 1998 führt sie durch die „Heute“-Nachrichten.

dpa/jr

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