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Kalifornische Küche

Kalifornische Küche Kalifornische Küche
Kalifornische Küche
Quelle: DAPD/ae
An der Westküste der USA gehört gutes Essen aus frischen regionalen Produkten zum Lifestyle

Donaueschingen/München (dapd). Kalifornien - das bedeutet Sonnenschein pur, endlose Strände und hervorragendes Essen. "Essen gehört in Kalifornien zum Lifestyle", sagt Annemarie Lenze, Autorin von "California. Die neue Genussküche der amerikanischen Riviera". Dabei verwende die lokale Food-Bewegung fast ausschließlich Produkte aus der Region. "Obst, Gemüse und Wein finden unter der kalifornischen Sonne ideale Bedingungen", sagt Lenze. Dazu kommt das reiche Angebot an fangfrischem Fisch und Meerestieren aus dem Pazifik. Fleisch werde von den Biofarmen der Umgebung geliefert.

Die besten regionalen Produkte kauft man auf den zahlreichen "Farmer's Markets", den Bauernmärkten. "Durch den Siegeszug der Supermärkte waren diese Märkte in den 70er Jahren fast völlig verschwunden", erläutert Lenze. Viele Farmer kämpften zu dieser Zeit ums Überleben. "Der damalige Gouverneur Jerry Brown erließ daher ein Gesetz, das den Farmern erlaubte, ihre Waren direkt an den Verbraucher zu bringen", erläutert die Kochbuchautorin und Journalistin aus Donaueschingen. Dies ebnete den Weg für die Bauernmärkte, die heute aus Kalifornien nicht mehr wegzudenken sind. Einer der ersten Märkte entstand in Santa Barbara, er gehört heute zu den eindrucksvollsten in ganz Kalifornien.

"Prinzipiell gehen die Kalifornier gerne und oft essen", sagt Lenze. Die kalifornische Küche sei leicht, frisch und sehr aromatisch. Schmackhafte Gerichte seien Okraschoten mit Orangenfilets, Hummer mit Mandelbutter, Avocadosalat mit Blaubeeren, frittierte Krabbenküchlein, gefüllte Portobellopilze oder saftige BBQ-Steaks mit Salat. "Eines der obersten Gebote ist die absolut schonende Zubereitung der Speisen", sagt Lenze. Gemüse werde beispielsweise nur leicht gedämpft. "Mittags essen die Kalifornier gerne ein frisches Sandwich", weiß die Autorin, die es selbst zweimal im Jahr an die Westküste zieht. Das Sandwich lässt man sich gerne auch mal einpacken und genießt es auf einer Bank mit Blick auf den Pazifik oder im Santa Ynez Valley zwischen Weinbergen.

Ebenso gern stehen die Kalifornier nach Lenzes Beobachtung selbst am Herd. Das Kochen werde in Gesellschaft bei einem guten Glas Wein regelrecht zelebriert. "Kerzen, Blumen und frische Kräuter gehören als Dekoration unbedingt auf den Tisch", erläutert die Expertin. Zu Lenzes kalifornischen Lieblingsgenüssen zählt zum Beispiel ein Salat aus den sehr geschmacksintensiven Heirloom-Tomaten, Avocados und einer frischen Vinaigrette mit Zitronensaft. "Auf meinen Wanderungen durch die kalifornischen Berge nehme ich am liebsten selbst gemachtes Zucchini-Bread mit - eine herrliche Zwischenmahlzeit", schwärmt die Autorin. Nicht Nein sagen könne sie zu einem mexikanischen Chicken-Taco, der aus einer knusprigen Taco-Schale, Eissalat, Guacamole, Hähnchenfleisch, Reibekäse und Tomatenstücken besteht. Den besten gibt es laut der Autorin in der "La Super Rica Taqueria" in Santa Barbara".

Beim Dessert dürfe es auch für die gesundheitsbewussten Kalifornier süß sein. "Bei Cheese-Cake, Coconut-Cake oder Cup-Cake aus Schokolade und Pinot Noir werden alle schwach", sagt Lenze. Auch Eisfans kommen an der Westküste zum Zug. "Ausgefallene Eissorten liegen momentan im Trend", sagt die Kochbuchautorin und Foodbloggerin Nicole Stich (deliciousdays.com). Zu Stichs Lieblingseisläden zählt "Humphry Slocombe" in San Francisco. Die ungewöhnlichste Eissorte, die Stich bisher versucht hat, ist "Bacon", gebratener Speck mit Ahornsirup. "Der Geschmack war nicht schlecht, besonders die Süße durch den Sirup macht das Eis interessant", sagt sie. Ebenso geschmacklich beeindruckt war die Autorin von "Secret Breakfast", einem Eis aus Milch, Cornflakes, Rosinen und einem Schuss Rum.

An Kalifornien begeistert auch Stich das frische Gemüse und Obst, das in unglaublichen Mengen in bester Qualität angeboten werde. Dazu kommt die kalifornische Lebensart: "Mir gefällt, dass viele Restaurantbetreiber dort mit Stolz Fotos ihrer Biozulieferbetriebe an der Wand haben", sagt die Foodbloggerin aus München. Der erhobene Zeigefinger, der bei der Biobewegung in Deutschland oft zum Einsatz komme, fehle dort komplett. "Auf den Märkten kann man alles probieren, auch das finde ich toll", sagt Stich.

Typische Spezialitäten, die die Autorin mit Kalifornien verbindet, sind Quesadillas, pikant gefüllte mexikanische Fladen mit Käse überbacken, frisches Seafood und knackige Salate. Zu Stichs Favoriten zählt zum Beispiel der Caesar Salad. "Das Dressing, das über den Römersalat kommt, besteht aus klein gehackten Anchovis, Knoblauch, Eigelb, Worcestersoße und Öl", sagt Stich. Der Clou des Salats seien geröstete Croûtons und gehobelter Parmesan.

dapd

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