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US-Informant ist seinen Job bei Westerwelle los

Der Ex-Büroleiter von FDP-Chef Guido Westerwelle: Helmut Metzner. Auf der FDP-Seite hatte er sein Lebensmotto genannt: "Wer gackert, muss auch Eier legen." Der Ex-Büroleiter von FDP-Chef Guido Westerwelle: Helmut Metzner. Auf der FDP-Seite hatte er sein Lebensmotto genannt: "Wer gackert, muss auch Eier legen."
Der Ex-Büroleiter von FDP-Chef Guido Westerwelle: Helmut Metzner. Auf der FDP-Seite hatte er sein Lebensmotto genannt: "Wer gackert, muss auch Eier legen."
Quelle: FDP
FDP-Mann Helmut Metzner soll die US-Botschaft mit Regierungs-Informationen versorgt haben. Er wurde von seinen Aufgaben entbunden.

Ein neues Problem für den FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle: Nach hausinternen Befragungen haben die Liberalen den Mitarbeiter in ihren eigenen Reihen ausfindig gemacht, der die amerikanische Botschaft mit Berichten aus den Koalitionsverhandlungen versorgt hat. Wie die Partei bestätigte, soll es sich um den Leiter des Büros von Westerwelle, den 42 Jahre alten Helmut Metzner, handeln. Er wurde von seinen Aufgaben in der Parteizentrale entbunden.

Helmut Metzner soll von US-Botschafter Philip Murphy in Telegrammen nach Washington, die bei Wikileaks veröffentlicht wurden, als junger, aufstrebender FDP-Mitarbeiter beschrieben worden sein, der gerne auch aus seinen persönlichen Gesprächsnotizen vorgelesen habe. Innerparteilich wird die Funktion als Büroleiter des Vorsitzenden Westerwelle im Thomas-Dehler-Haus als wenig prominente Wirkungsstätte beschrieben.

FDP-Parteisprecher Wulf Oehme bestätigte, dass es „infolge bekannt gewordener Interna der Berliner US-Botschaft“ der FDP-Führung angemessen erschienen sei, Gespräche mit Teilnehmern der Koalitionsverhandlungen zu führen. „Im Ergebnis dessen hat sich ein für die internationalen Kontakte zuständiger Mitarbeiter der FDP-Bundesgeschäftsstelle offenbart, der auf Bitten der Botschaft in eigener Verantwortung und im Rahmen seiner Tätigkeit wie zahlreiche Mitarbeiter anderer Parteien auch mit der US-Botschaft im Gesprächskontakt stand und frei zugängliche Auskünfte erteilte.“

Es seien keine vertraulichen Dokumente übergeben oder zur Einsicht gewährt worden, betonte er. Der in den Medienberichten entstandene Eindruck eines außergewöhnlichen Kontaktes sei von dem betreffenden Mitarbeiter ausdrücklich bedauert worden, erklärte Oehme. „Für ein rechtlich angreifbares Verhalten gibt es keinerlei Anhaltspunkte.“

Der mit internationalem Steckbrief gesuchte Wikileaks-Chef Julian Assange soll wegen eines Formfehlers noch nicht festgenommen worden sein. Die schwedischen Behörden hätten bei der Übermittlung an Interpol etwas falsch ausgefüllt, schrieb die britische „The Times“. Sowohl Polizei als auch britische und schwedische Behörden wüssten, wo sein Mandant sei, zitierte die „Times“ den Londoner Anwalt von Assange, Mark Stephens.

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war Wikileaks längere Zeit nicht zu erreichen, weil Amazon den Server in den USA abgeschaltet hatte. Die vor allem durch ihren Versand bekannte Firma bietet auch Internetdienstleistungen an. Daraufhin sprang der schwedische Provider bahnhof.se in die Bresche, und Wikileaks war bald wieder erreichbar. Unterdessen wurde bekannt, dass die deutsche Wau-Holland-Stiftung die wichtigste Geldquelle von Wikileaks ist. Sie unterstützte das Portal mit insgesamt 750.000 Euro.

WON

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