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Deutschland Ex-Außenminister

Westerwelle beschreibt seinen Kampf gegen den Krebs

Guido Westerwelle im Juli beim Reitturnier CHIO in Aachen Guido Westerwelle im Juli beim Reitturnier CHIO in Aachen
Guido Westerwelle im Juli beim Reitturnier CHIO in Aachen
Quelle: picture alliance / dpa
Im Juni 2014 erfuhr Guido Westerwelle von seiner Erkrankung an Blutkrebs. Jetzt schreibt der ehemalige Außenminister erstmals über seinen Kampf ums Überleben und seine Knochenmarktransplantation.

Der ehemalige Außenminister Guido Westerwelle (53) berichtet in einem Buch erstmals ausführlich über seine Erkrankung an Blutkrebs. Der frühere FDP-Vorsitzende hatte im Juni 2014 – ein halbes Jahr nach dem Ausscheiden aus dem Auswärtigen Amt – erfahren, dass er Leukämie hat. „Völlig unvorbereitet, ohne die geringsten Symptome, gewissermaßen zufällig und aus heiterem Himmel“, heißt es in dem Buch mit dem Titel „Zwischen zwei Leben“, aus dem die „Bild“-Zeitung erste Auszüge veröffentlichte.

Westerwelle musste sich an der Universitätsklinik Köln sofort einer Chemotherapie unterziehen. Im vergangenen Herbst bekam er dort dann auch eine Knochenmarktransplantation. Inzwischen tritt der FDP-Politiker wieder in der Öffentlichkeit auf. Das Buch will er am Sonntag im Berliner Ensemble vorstellen. Mitautor ist der ehemalige „Stern“-Chefredakteur Dominik Wichmann.

Westerwelle zeigt sich wieder in der Öffentlichkeit

Nach seiner Leukämie-Diagnose vor einem Jahr, hat sich der frühere Außenminister Westerwelle beim Pferdesport-Turnier in Aachen wieder in der Öffentlichkeit gezeigt. Die Therapie scheint anzuschlagen.

Quelle: N24

Wie in dem Vorabauszug bei „Bild“ zu lesen, seien Westerwelles Chromosomen „derart kaputt“ gewesen, dass die Chemotherapie nicht ausgereicht habe, um die die Leukämie damit endgültig zurückzudrängen.

Auch eine Stammzelltransplantation sei erforderlich gewesen, habe ihm sein Arzt vermittelt. „Ich hatte so etwas schon geahnt. Aber nun, da sich meine Befürchtung bestätigte, bekam ich es erneut mit der Angst zu tun“, heißt es in den Auszügen aus Westerwelles Buch weiter.

Doch die Suche nach einem geeigneten Spender gestaltete sich schwierig. Westerwelle schildert seine Enttäuschung, nachdem ein sehr gut geeigneter Spender kurz vor der bevorstehenden Transplantation absprang. Sein Arzt, der ihm die traurige Nachricht überbrachte, konnte es selbst kaum glauben. „Es ist etwas passiert, was ich hier noch nie erlebt habe“, sagte er. „Er ist ... wie soll ich sagen ... er hat es sich anders überlegt.“ In einem Gespräch mit dem „Spiegel“ sagte Westerwelle: "Schlimm war, als ich dachte, ich muss sterben."

Gerührt vom Geschenk des Bruders

Viel Kraft schöpfte der FDP-Politiker in seiner schwersten Zeit aus der Unterstützung durch sein Umfeld. „Freunde schauten vorbei, Michael (Westerwelles Lebenspartner Michael Mronz, d. Red.) kam ohnehin jeden Tag mehrfach, und auch mein Bruder Kai besuchte mich regelmäßig“, schreibt Westerwelle.

Am Tag nach seinem Geburtstag habe er mit einer Torte im Raum gestanden, die eigentlich für ihn bestimmt gewesen sei. „Doch er hatte sie auf seiner Feier nicht anschneiden wollen, sondern brachte sie mir tags darauf unversehrt in die Klinik. Vor Rührung hätte ich Kai am liebsten an mich gedrückt. Aber das durfte ich nicht.“

Guido Westerwelle war von 2001 bis 2011 Bundesvorsitzender der FDP und von 2006 bis 2009 auch Fraktionsvorsitzender der Liberalen im Bundestag. Zuvor hatte er von 1994 bis 2001 als Generalsekretär der Partei fungiert. Seine Parteiämter gab er 2011 auf, nachdem er unter heftige innerparteiliche Kritik geraten war. Von Oktober 2009 bis Dezember 2013 diente er als Außenminister der Bundesrepublik im zweiten Kabinett von Angela Merkel.

dpa/Leu

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