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Deutschland Strauß-Sohn

„Merkel knickt zu oft ein, wenn es schwierig wird“

Max Strauß, der Sohn des verstorbenen CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß, lässt an Kanzlerin Angela Merkel kein gutes Haar Max Strauß, der Sohn des verstorbenen CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß, lässt an Kanzlerin Angela Merkel kein gutes Haar
Max Strauß, der Sohn des verstorbenen CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß, lässt an Kanzlerin Angela Merkel kein gutes Haar
Quelle: pa/dpa
Was wohl Bayerns Politikschwergewicht Franz Josef Strauß zu Kanzlerin Angela Merkel gesagt hätte? Sohn Max ist sich sicher: Die Kritik wäre scharf. Ob Finanz- oder Flüchtlingskrise – sie „eiert rum“.

Max Strauß, Sohn des langjährigen CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß, kritisiert die Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) scharf. „Die knickt zu oft ein, wenn es schwierig wird“, sagt Strauß in einem Gespräch mit der Wochenzeitung „Die Zeit“.

„Das ist bei allen großen Themen so, in der Finanzkrise, beim Euro, in der Atomfrage, selbst bei den Flüchtlingen. Sie eiert dann rum. Und jetzt fliegt ihr Europa auseinander. Als Politiker-Typ ist Angela Merkel so ziemlich das Gegenteil von meinem Vater“, so Strauß. „Mit Frau Merkel habe ich jedenfalls meine großen Schwierigkeiten.“

Der 56-Jährige ist der älteste Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. Ihm selbst, so Strauß Junior, falle es heute schwer, eine Wahlentscheidung zu treffen. Zwar sei er noch CSU-Mitglied, „aber eher aus historischen Gründen. Eigentlich bin ich eine Karteileiche.“

Streitkultur geht verloren

Ein Problem der aktuellen Politik sei, dass es zu wenige Figuren wie seinen Vater gebe, so Max Strauß: „Das, was die Demokratie ausmacht, nämlich politischen Streit auszutragen, findet heute in den Parteien und der öffentlichen Diskussion viel zu selten statt.“

In der politischen Rhetorik gehe es viel zu sehr darum, nicht angreifbar zu sein. Stattdessen regiere das „politisch Androgyne“, so Strauß: „Das begann schon unter Helmut Kohl, und das ist mehr denn je unter Angela Merkel so.“

Gleiches gelte auch für die Partei seines Vaters, die CSU: „Zugegeben, es gab damals und gibt heute eine Menge Jasager und Schmeichler in der CSU.“

Ost-Platten von Schalck-Golodkowski

Ganz so streng, wie manchmal gedacht, ging es im Hause aber offenbar doch nicht zu: So wurde durchaus Popmusik aus der DDR gehört – dabei war Strauß senior als Antikommunist bekannt.

„Daheim bei Familie Strauß lief Ostrock? Jawohl“, erinnert sich Max Strauß. Vor allem die Puhdys und Karat hätten zum Repertoire gehört. „Die haben musikalisch richtig was gekonnt, die Kerle. Da war die DDR ja viel besser aufgestellt als die ganzen flachen Schlager-Bürschel bei uns!“

Die jeweils neusten Musikalben „von sämtlichen DDR-Stars“ habe Max Strauß in den Achtzigerjahren von Alexander Schalck-Golodkowski, dem Chefdevisenbeschaffer der DDR, persönlich geschenkt bekommen. „Die hatte ich mir von ihm gewünscht“, so Strauß.

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Der Kontakt zwischen der Familie Strauß und Schalck-Golodkowski sei um das Jahr 1983 entstanden, als Franz Josef Strauß einen Milliardenkredit zugunsten des SED-Staats aushandelte. Max Strauß begleitete seinen Vater damals auf eine Reise in die DDR.

Max Strauß lebt heute nahe Dresden und arbeitet dort als Generalbevollmächtigter einer Medizintechnikfirma. Franz Josef Strauß war von 1961 bis zu seinem Tod 1988 CSU-Vorsitzender.

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Bundestagswahl vor 35 Jahren: Rentnerin Lina Wilfingseder befragt Franz Josef Strauß zu Rentenpolitik und Kriegsgefahr. Der Ministerpräsident setzt auf das Militärbündnis mit den USA

Quelle: Hans-Seidel-Stiftung

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