WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Sport
  3. Eisschnelllauf-Bundestrainer: „Über Pechstein können alle nur kotzen“

Sport Eisschnelllauf-Bundestrainer

„Über Pechsteins übertriebene Freundlichkeit können alle nur kotzen“

Claudia Pechstein Claudia Pechstein
Mal verbittert, mal mit guter Laune. Und nach Gold in Salt Lake City sogar mit Perücke
Quelle: dpa/Kay Nietfeld
Vor der Mehrkampf-WM gibt es im Lager der deutschen Eisschnellläufer einmal mehr Ärger um Claudia Pechstein. Bundestrainer Erik Bouwman platzte nun der Kragen. Grund ist der Lebensgefährte der 48-Jährigen.

Am Wochenende feierte sie ihren 48. Geburtstag in der Loge von Schalke-Präsident Clemens Tönnies, von Freitag an steht Claudia Pechstein zum 24. Mal bei einer Mehrkampf-WM (28. Februar bis zum 1. März) auf dem Eis. Die fünfmalige Olympiasiegerin aus Berlin führt das deutsche Aufgebot im Wikingerschiff von Hamar an.

Vor den Titelkämpfen gibt es aber wieder mal Ärger um die deutsche Dauerläuferin. Nachdem sich ihr Lebensgefährte Matthias Große auf den vakanten Posten des Verbandschefs beworben hatte, echauffierte sich nun der Bundestrainer in einem Brief, den „Bild“ veröffentlichte. „Die Tatsache, dass er eine ernsthafte Option auf das Amt des DESG-Präsidenten ist, ist der größte Witz, den ich je im Spitzensport erlebt habe“, schreibt Erik Bouwman.

Weltmeisterschaft in Salt Lake City
Ewiges Eis: Claudia Pechstein dreht weiter ihre Runden
Quelle: dpa/Rick Bowmer

Der 47-Jährige hält Große für eine Fehlbesetzung: „Alle Menschen, die sich ein bisschen im Eisschnelllauf auskennen, wissen, dass Claudia Pechstein nur Eigeninteressen verfolgt. Über ihre übertriebene Freundlichkeit könnten alle im deutschen Team kotzen.“

Pechstein-Lager fordert Konsequenzen

Der Konter ließ nicht lange auf sich warten. „Jemand, der die erfolgreichste Athletin des Verbandes am Tag vor der WM öffentlich diskreditiert, ist nicht in der Lage, ein Team zu führen. Wenn sein Verhalten nicht unverzüglich sanktioniert wird, ist es mehr denn je Zeit dafür, im Verband für Ordnung zu sorgen“, sagte Große und zog einen Vergleich zum Sportthema der Woche, der Posse um den ehemaligen Hertha-Trainer.

Lesen Sie auch
Einmaliger Vorgang im deutschen Fußball: Auf 22 Seiten dokumentiert Jürgen Klinsmann detailliert seine Zeit in Berlin. Kein Stein bleibt auf dem anderen
Zehn Wochen Berlin

„Da hat Bouwman aber blitzartig von Jürgen Klinsmann gelernt, wie man sich selbst disqualifiziert. Da habe ich es relativ einfach und muss nur Michael Preetz zitieren: ,Das ist perfide, das ist ungehörig.‘ Was Bouwman zu mir sagt, juckt mich nicht, aber seine Worte über Claudia sind nicht nur widerlich und boshaft, sondern leicht zu widerlegen. Claudia ist 30 Jahre im Spitzensport erfolgreich. Das kann niemand schaffen, ohne teamfähig zu sein. Aber es braucht auch immer einen, der in der Lage ist, ein Team zu führen.“

Pechstein, die seit Jahrzehnten im Verband und in der Öffentlichkeit polarisiert, war erst durch den Startverzicht der formschwachen Michelle Uhrig noch einmal in das deutsche WM-Team gerutscht. „Das Erreichen des Finals über 5000 Meter wäre für mich wie eine Medaille“, sagte die älteste Teilnehmerin in der WM-Geschichte.

Für Bouwman hielt bsie noch eine Spitze bereit: „Ich bin hier bei einer WM und konzentriere mich auf den Sport. Vielen Dank an den Bundestrainer, dass er mich mit seiner Wortmeldung unmittelbar vor dem Beginn der Wettkämpfe bestmöglich unterstützt.“

lwö

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema