Viel mehr Andeutung geht nicht. In einem dramatischen Video des polnischen Erstligisten Gornik Zabrze wird ein tiefschwarzes Trikot des Klubs mit der Nummer zehn beflockt und in einen Schrank gehängt. „Die Saga geht weiter“, heißt es in weißer Schrift am Ende des kurzen Clips.
Gleichzeitig veröffentlichte Lukas Podolski ein ähnliches Video. Mit einem Sprung und Videoschnitt steht er dort in eben jenem Trikot mit der Nummer 10 auf einem Fußballplatz in Köln.
„Nächstes Kapitel“, steht unter dem Instagram-Post und wer eins und eins zusammenzählen konnte, wusste: Der Ex-Nationalspieler stand vor einem Wechsel zum polnischen Klub Gornik Zabrze. Einen Tag nach der Veröffentlichung wurde dieser dann am Dienstag offiziell verkündet. Der Weltmeister von 2014 soll einen Einjahresvertrag unterschreiben.
Es ist viel Wirbel um einen auf den ersten Blick in die Jahre gekommenen Stürmer, der in einer Mittelklasse-Liga seine Karriere ausklingen lässt. Auch aus Mittel- und Südamerika soll es Angebote gegeben haben. Doch für Podolski ist der Gang in seine „polnische Heimat“ eine Herzensangelegenheit. Zabrze ist nur zehn Minuten von seinem Geburtsort Gliwice entfernt.
Podolski machte 130 Länderspiele
„Mein großer Traum ist es, irgendwann meine Fußballer-Karriere bei Gornik zu beenden“, steht seit Jahren auf Podolskis Website geschrieben. Weiter heißt es dort: „Gornik Zabrze ist mein Verein in der polnischen Heimat. Jedes Jahr, wenn ich meine Familie in Oberschlesien besuche, kehre ich gerne auf ein Schwätzchen ein bei meinen Freunden und Bekannten.“
Nun erfüllt er sich seinen polnischen Traum. Und danach? Wahrscheinlich ist es, dass es Podolski auch noch einmal zu seinem deutschen Herzensklub zurückführt. Der 36-Jährige hatte auch immer wieder betont, zu seiner ersten Profistation, dem 1. FC Köln, zurückkehren zu wollen. Wohl nicht mehr als Spieler, doch der Verein machte zuletzt deutlich, dass man mit ihm, in welcher Form auch immer, plane.
Podolski hatte zuletzt eine Saison lang für Antalyapor in der Türkei gespielt und war nach Auslaufen seines Vertrages seit 1. Juli vereinslos. Zabrze ist für den 130-maligen Nationalspieler die achte Station seiner Profi-Karriere. Er spielte unter anderem für den 1. FC Köln, Bayern München, den FC Arsenal, Inter Mailand, in der Türkei und Japan. Gornik hatte in der vorigen Saison den zehnten Platz in der Meisterschaft belegt.