Der FC Liverpool hat einen perfekten Neustart nach der langen WM-Pause hingelegt. Nach dem Sieg bei Aston Villa am zweiten Weihnachtsfeiertag gewann die Mannschaft von Jürgen Klopp auch ihr Heimspiel gegen Leicester City. Das 2:1 hätte kaum kurioser sein können - erst ein Eigentor-Doppelpack von Leicesters Verteidiger Wout Faes ermöglichte den Reds den Sieg.
Leicester erzielte an der Anfield Road alle drei Treffer. Das erste sogar ins richtige Tor - Kiernan Dewsbury-Hall brachte die Gäste schon in der vierten Minute in Führung. Liverpool baute in der Folge zwar Druck auf, erspielte sich aber keine zwingenden Chancen.
Das Team war auf die Hilfe von Faes angewiesen, der kurz vor der Pause die wohl schlimmsten Minuten seiner Karriere erlebte. In der 38. Minute grätschte der Belgier in eine harmlose Flanke und erwischte den Ball unglücklich. Er wurde zur unhaltbaren Bogenlampe, die im langen Eck einschlug. Sieben Minuten später ließ der 24-Jährige seinem Torwart Danny Ward erneut keine Chance. Faes wollte einen vom Pfosten zurückprallenden Ball klären, nagelte ihn aber mit dem Schienbein zum 1:2 in den Winkel.
Mit ausgebreiteten Armen stand er da und konnte es selbst nicht fassen. Laut dem Datenanbieter Opta ist Faes erst der vierte Spieler in der Premier League, dem in einem Spiel zwei Eigentore unterlaufen sind. „Es tut mir extrem leid für ihn, weil er, seitdem er bei uns ist, brillant spielt. Er war bei der Weltmeisterschaft, kam dort aber kaum zum Einsatz. Es wird noch ein bis zwei Spiele dauern, bis er seinen Rhythmus wieder hat“, sagte Leicesters Trainer Brendan Rodgers.
„Ich fühle mit Wout Faes“, sagt Jürgen Klopp
Liverpool nahm die Eigentore dankend an. Das Team brachte den Sieg über die Zeit und verkürzte den Rückstand auf die Champions-League-Plätze weiter. Mit 30 Punkten aus 16 Spielen liegt die Klopp-Elf zwei Zähler hinter den Tottenham Hotspurs, die Vierter sind.
„Das Ergebnis ist natürlich erfreulich. Aber wir haben alle gesehen, dass wir nicht unsere beste Leistung abgerufen haben“, sagte Klopp. Der 55-Jährige fand tröstende Worte für den doppelten Eigentorschützen. „Mir ist das auch einmal passiert. Ich fühle mit Wout Faes, weil es so unglücklich für ihn lief. Das erste Eigentor kann gar nicht unglücklicher passieren“, sagte Klopp. Das Zweite könne jeder, der einmal Fußball gespielt hat, nachvollziehen: „Du denkst, dass der Ball reingeht, das ist das, was dir dein Gehirn sagt. Und dann prallt er an den Pfosten und du kannst nicht mehr reagieren.“