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Panorama „Letzte Generation“

Wie gefährlich „Umweltaktivisten“ in Berlin den Verkehr ausbremsten

Stellvertretender Ressortleiter Investigation und Reportage
„Der Kollege hat's mit Kommunikation versucht“

Die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ werfen der Polizei übertriebene Härte vor. Vom sogenannten „Schmerzgriff“ ist die Rede. Ein Video zeigt ein solches Vorgehen. Benjamin Jendro von der Gewerkschaft der Polizei verteidigt den Einsatz seiner Kollegen.

Quelle: WELT/ Marie Droste

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In Berlin setzt die „Letzte Generation“ ihre Straßenblockaden fort. Dabei bedient sie sich einer neuen Strategie. Ein Video dokumentiert einen besonders gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, als auf der Stadtautobahn drei Autos den Verkehr abrupt abbremsten.

In einem Video unbekannter Herkunft, das WELT vorliegt und mittlerweile auch in sozialen Medien geteilt wird, ist zu sehen, wie drei Autos die Autobahn blockieren. Das Video ist am Montag auf der A100 entstanden und dürfte für erhebliche Diskussionen sorgen.

Dort hatte in Höhe Abfahrt Kurfürstendamm die sogenannte „Letzte Generation“ den Verkehr mit drei Fahrzeugen ausgebremst. Das Video ist aus leicht überhöhter Perspektive mit etwas Abstand aufgenommen. Auf den Aufnahmen sieht man, wie einer der Aktivisten aus dem mittleren Fahrzeug, ein schwarzer Audi Kombi, noch etwas herausholt und sich danach auf die Straße setzt.

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Der Audi hat die Warnblink-Anlage aktiviert und fährt plötzlich mit hoher Geschwindigkeit davon. Durch die entstandene Lücke folgen drei weitere Autos. Dann wird die entstandene Lücke rasch von den Aktivisten geschlossen. Weiteren Fahrzeugen ist der Weg versperrt. Das ist der Grund, warum auf im Netz veröffentlichten Fotos mehrere Autos quer stehen.

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In der mehr als zwei Minuten dauernden Aufnahme ist weiter zu sehen, wie sich mehrere Handgemenge zwischen Autofahrern und Aktivisten entwickeln.

Letzte Generation Berlin
Ein Screenshot aus dem Video
Quelle: DW

Das Video, dessen Urheber nicht bekannt ist, ist wichtig, weil dadurch drei Dinge klarer werden. Es ist ersichtlich, dass die Aktivisten der „Letzten Generation“ mit drei Autos den Verkehr blockiert haben. Es wird nun auch klar, warum an der Spitze des Staus keine Rettungsgasse gebildet wurde und mehrere Autos quer standen. Und es wird klar, wie gefährlich die Blockade war und warum so viele Autofahrer aufgebracht reagierten.

Die vorläufige Blockade-Bilanz

Die Polizei sprach am Dienstag von insgesamt zehn Blockaden und rund 700 eingesetzten Beamten am Montag. Der „Letzten Generation“ zufolge betrafen diese den Verkehr stadtauswärts. Nachdem es am Dienstag zunächst ruhig blieb, behinderten laut Polizei Aktivistinnen und Aktivisten am Nachmittag an mehreren Stellen den Verkehr und klebten sich teils auf Straßen fest. Die Beamten teilten in mehreren Fällen mit, die Blockaden rasch geräumt zu haben, unter anderem auch erneut auf der Stadtautobahn A100. Die Gruppe hatte bereits am Montag zahlreiche Straßen in der Hauptstadt blockiert. Die Polizei zählte da 33 Blockaden. Durch diese sei es laut Innensenatorin Iris Spranger (SPD) in 17 Fällen zu Behinderungen von Rettungseinsätzen gekommen.

Vor allem für das Ablösen der Verklebungen sei jedoch oftmals ein erheblicher Zeitaufwand nötig gewesen, hieß es. Die Einsatzkräfte mussten beispielsweise bei einem Aktivisten, der sich auf die Straße festgeklebt hatte, ein Stück Asphalt mit Motortrennschleifer und Meißel herausschneiden.

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Letztlich wurden 71 Aktivisten in Polizeigewahrsam genommen und am Abend wieder entlassen. Den Berliner Strafgerichten zufolge wurde ein Aktivist zur Anordnung von Unterbindungsgewahrsam, der in der Hauptstadt höchstens bis zum Ablauf des Folgetags gilt, einem Richter vorgeführt.

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Da der Aktivist laut Gericht glaubhaft angab, er würde nicht zeitnah an weiteren Blockaden teilnehmen, lehnte der Richter den Antrag jedoch ab. Ein Demonstrant wurde laut Polizei nach telefonischer Rücksprache mit dem Richter entlassen. Die anderen 69 kamen frei, weil „die zeitlichen Vorgaben“ eine Vorführung nicht mehr ermöglichten.

Die Beamten leiteten nach den Blockaden vom Vortag insgesamt 260 Ermittlungsverfahren ein, unter anderem wegen Nötigung im Straßenverkehr und Widerstands. Zudem brachten sie wegen Verstößen gegen das Versammlungsfreiheitsgesetz 151 Ordnungswidrigkeiten zur Anzeige.

mit AFP

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