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Natur & Umwelt Gefährdete Art

Der Koala kämpft in Australien ums Überleben

Bedroht durch Menschen, Krankheiten und eingeschleppte Fressfeinde: der Koalabär Bedroht durch Menschen, Krankheiten und eingeschleppte Fressfeinde: der Koalabär
Bedroht durch Menschen, Krankheiten und eingeschleppte Fressfeinde: der Koalabär
Quelle: Getty Images
Obwohl sie in manchen Regionen als Plage gelten, erklärt nun schon der zweite australische Bundesstaat Koalas zu den gefährdeten Tierarten. Die Population der kleinen Eukalyptusfresser sinkt stetig.

Australien ohne Koalas? Gar nicht vorstellbar, gehört das Beuteltier doch neben dem Känguru zu den Kulttieren und Aushängeschildern des Kontinents. Doch in New South Wales, dem Staat, in dem Sydney liegt, stehen die putzigen Tierchen schon länger auf der Liste der bedrohten Tiere. Als zweiter Staat zieht nun auch Queensland im Nordosten des Kontinents nach und erklärt Koalabären zu den gefährdeten Arten.

Die Behörden seien gezwungen zu handeln, erklärt die Premierministerin des Bundesstaats, Annastacia Palaszczuk. Denn die Bestände schrumpfen rasant.

„Der Koala ist ein Kulttier, das vielen Bedrohungen ausgesetzt ist, darunter Klimawandel, Einschränkung des Lebensraums, Krankheiten, Autounfälle und Hundeattacken“, sagte sie. Nur noch 100.000 Koalas leben der Australian Koala Foundation zufolge in der Wildnis. Die Population ist an der Ostküste des Landes demnach zwischen 1996 und 2010 um 68 Prozent geschrumpft.

Drohnen sollen träge Koalas retten

Sie schlafen fast den ganzen Tag: Koalas wird ihre Trägheit oft zum Verhängnis. Die Tiere können sich nicht schnell genug vor Buschbränden in Sicherheit bringen. Jetzt sollen Drohnen dabei helfen.

Quelle: N24

Das Absurde: In anderen Teilen Australiens gelten die Tiere als Plage. Seit 2001 steht der Koala auf der offiziellen australischen Liste regionaler Schädlinge – in guter Gesellschaft von Termiten, gefräßigen Seesternen und dem fleischfressenden Eisvogel Kookaburra, der auch als Lachender Hans bekannt ist.

In Cape Otway und auf der Känguruinsel im Süden sind die Populationen deshalb sogar durch Sterilisierung und auch schon durch Abschießen reduziert worden.

Ein Kilo Eukalyptus pro Tag

Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Koalas (Phascolarctos cinereus) wegen ihres weichen Fells intensiv bejagt. Die Beuteltiere leben in Bäumen und werden bis zu 80 Zentimeter groß. Tagsüber schlafen sie fast durchgängig, erst nachts werden sie munter.

Sie ernähren sich hauptsächlich von den Blättern bestimmter Eukalyptusarten. Die vertilgen sie jedoch in Mengen: Pro Nacht können sie bis zu ein Kilogramm Eukalyptusblätter fressen.

Koalas sind bei der Geburt blind, nackt und nur zwei Zentimeter lang. Sie müssen ihren Weg in den Beutel der Mutter finden und bleiben dort sechs bis sieben Monate.

Sie trinken Muttermilch und fressen „Papp“, eine besondere Art von Kot, mit der die Mutter ihrem Nachwuchs Mikroorganismen aus dem Darm zuführt. Diese brauchen die Kleinen möglicherweise, um die für viele andere Tierarten giftigen Eukalyptusblätter verdauen zu können. Wie genau Koalas ihre Nahrung aufschließen, ist noch immer nicht geklärt.

In Europa gibt es nur wenige Zoos, die sich die wegen der teuren Eukalyptus-Nahrung kostspieligen Koalas halten, darunter die Tierparks in Wien, Dresden und Duisburg.

dpa/tna

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