1. www.westfalen-blatt.de
  2. >
  3. OWL
  4. >
  5. Bünde
  6. >
  7. Nicht ordnungsgemäß entsorgt?

  8. >

Mit Teeröl imprägnierte Holzmasten tauchen auf Privatgrundstück auf

Nicht ordnungsgemäß entsorgt?

Bünde (WB). Eine Firma, die gestern an der Weseler Straße im Auftrag von Westfalen Weser Energie alte Laternenmasten aus Holz abmontiert hat, soll die in Teeröl getränkten Pfähle als Brennholz an Anwohner verschenkt haben. Das zumindest behaupten Augenzeugen, die den Vorfall beobachtet haben wollen.

Rainer Grotjohann und Kathrin Brinkmann

Arbeiter nehmen an der Weseler Straße in Bünde im Auftrag des Energieversorgers Westfalen Weser Energie (WWE) die alten Laternenmasten ab. Die mit Teeröl behandelten Holzmasten sollen die Arbeiter als Brennholz verschenkt haben.
Arbeiter nehmen an der Weseler Straße in Bünde im Auftrag des Energieversorgers Westfalen Weser Energie (WWE) die alten Laternenmasten ab. Die mit Teeröl behandelten Holzmasten sollen die Arbeiter als Brennholz verschenkt haben. Foto: Kathrin Brinkmann

Tatsächlich waren gestern mehrere Laternenmasten auf dem Betriebsgelände einer früheren Firma an der Hartwig-Mildenberg-Straße sowie auf einem weiteren Privatgrundstück zu finden.

Teilweise waren die Holzmasten bereits in kleinere Holzstücke zersägt worden.

Teeröl enthält giftige Substanzen, die unter Umständen krebserregend sein können. Die Verwendung von auf diese Weise imprägnierten Hölzern ist in Innenräumen untersagt, das Verbrennen ist verboten, ebenso die Abgabe an Privatpersonen.

Edgar Schroeren, Sprecher des Energieversorgers Westfalen Weser Energie, erklärte gestern auf Anfrage, die von seinem Unternehmen mit der Demontage der Masten beauftragte Firma sei mit Blick auf die möglichen Gesundheitsgefährdungen angewiesen worden, das Altholz fachgerecht zu entsorgen. »Den Nachweis dafür fordern wir jetzt an. Fehlen die Nachweise, werden die Rechnungen nicht bezahlt.«

Offensichtlich habe die beauftragte Firma einen Subunternehmer eingeschaltet, für dessen Handlungen sie aber haftbar gemacht werden könne. So sei auch vertraglich vereinbart worden, dass die gezogenen Masten nicht unbeaufsichtigt draußen liegen bleiben dürften. Sie müssten am Ende eines jeden Arbeitstages abgefahren und entsorgt werden. Anlieger aber versichern, dass auch gegen diese Auflage verstoßen worden sei.

Unternehmenssprecher Edgar Schroeren: »Unsere Vorgaben sind klar und unmissverständlich. Wir werden jetzt unseren Umweltbeauftragten einschalten.«

ANZEIGE