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Der Metronom fährt trotz Bahnstreik, Pendler müssen aber mit Verzögerungen rechnen. (Foto: he)

Zum Fahrplanwechsel sollen beim Metronom weitere Verbindungen wegfallen

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Winsen. Wer Bahnpendler auf der Strecke Hamburg – Lüneburg ist, der sollte sich keine zu großen Hoffnungen machen, dass es beim Metronom auch nur einen Hauch besser wird. Am Sonntag, 10. Dezember, steht der übliche Fahrplanwechsel an. Nach WA-Informationen wird das in diesem Jahr bereits mehrfach eingeschränkte Angebot weiter ausgedünnt. Grund dafür dürfte der nach wie vor erhebliche Personalmangel bei der Metronom Eisenbahngesellschaft mit Sitz in Uelzen sein.

Bereits vor rund zwei Wochen hatte Metronom-Pressesprecher Richard Lemloh angekündigt, dass man mit Blick auf den Fahrplanwechsel schauen müsse, wie viel Personal zur Verfügung stehe, um dann zu klären, welche Leistungen man anbieten könne. Lemloh machte auch klar, dass das Unternehmen bis dahin keine Verbesserung der Personallage erwarte. Zwar suche man „auf allen Kanälen“ Personal, habe auch eine Kampagne namens „Ich-will-zu-Metronom“ mit eigener Homepage gestartet, doch die Aufstockung des Personals sei ein „Langstrecken-Lauf“.

Metronom will Fahrplan
diese Woche vorlegen

Auf WA-Nachfrage, ob denn bereits klar sei, wie der Fahrplan ab 10. Dezember aussehen wird, will der Pressesprecher nicht konkret werden. Derzeit plane man noch den Betriebsablauf und wolle im Laufe dieser Woche dazu eine Pressemitteilung herausgeben, und zwar gleichzeitig an alle Medien, so Lemloh. Man könnte unken, dass selbst die schlechten Nachrichten beim Metronom Verspätung haben.

Gute Nachrichten dagegen verbreitete jetzt die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) in Hannover. Mit neuen Verbindungen und Taktungen könne man im Westen und Süden Niedersachsens den Regionalverkehr stärken. Unter dem Dach des Verkehrsunternehmens Netinera Deutschland GmbH fährt neben dem Metronom auch die Marke Errix mit Sitz in Celle. Angeboten werden Verbindungen zwischen der Südheide, dem Wendland und dem Harz. Auch hier ist Richard Lemloh Pressesprecher und konnte für Errix verkünden, dass es im Streckennetz zum Fahrplanwechsel keine Veränderungen geben werde.

Die LNVG ist nach
wie vor unzufrieden

Wie beim Metronom der Fahrplan aussehen soll, weiß bisher nicht einmal die zuständige LNVG. Pressesprecher Dirk Altwig stellt klar, dass man ein weiteres Ersatzkonzept aus Uelzen erwarte. Man rechne mit der Streichung weiterer Verbindungen. Und Altwig wiederholt sein oft gebrauchtes Zitat mit Blick auf den Metronom: „Wir sind mit der Situation sehr unzufrieden.“

Diese andauernde Unzufriedenheit bei der LNVG rührt auch daher, dass der Metronom bereits seit August einen Ersatzfahrplan fährt. Und trotzdem kommt es dabei immer noch oft zu „Verzögerungen im Betriebsablauf“, „Verspätung aus vorheriger Fahrt“ und „Reparaturen am Zug“ sowie zur übelsten Meldung: „Zug fällt aus“.

Eigentlich soll der Metronom, der 2003 den Betrieb aufgenommen hat, noch bis 2033 im Dreieck Hamburg – Hannover – Bremen für regelmäßige Zugverbindungen sorgen. 2017 gewann das Unternehmen die Ausschreibung zum „Hansenetz 2018+“. Nun droht sogar mit dem neuen Regelfahrplan eine Verschlechterung des Angebots. Bisher habe die LNVG, die die Federführung hat, nicht an eine Kündigung des Vertrags gedacht. Aber wie gesagt: In Hannover ist man unzufrieden.
Von Björn Hansen